Mein feuriges Herz
Widerstand, den er gespürt hatte, ihr Jungfernhäutchen war.
Mrs. Letty Moss war unberührt.
„Zum Teufel!“ Zorn loderte in ihm auf. Er stützte sich ab, um in ihre tränennassen Augen schauen zu können. „Du bist keine verheiratete Frau! Wer zum Teufel bist du, Letty? Oder ist das gar nicht dein Name?“
Corrie schluckte schwer und hob eine zitternde Hand, um ihn zu streicheln. Sie wirkte unschlüssig, als wisse sie nicht, was sie sagen sollte. Dann durchfuhr sie ein Beben, und sie schüttelte den Kopf. „Cyrus war ein alter Mann. Wir haben nie das Bett miteinander geteilt. Das hätte ich dir sagen müssen.“
Gray wischte ihr die Tränen von den Wangen. Das klang glaubwürdig, zumal er von Anfang an geahnt hatte, dass sie noch unschuldig war. Und plötzlich war er glücklich, dass dieser Vetter Cyrus ein alter Narr war.
„Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich behutsamer gewesen.“ Er küsste sie innig. „Verzeih, dass ich dir wehgetan habe.“
Sie lächelte matt. „Es tut nicht mehr weh. Es fühlte sich nur so … prall an.“
In seine Erleichterung mischte sich der Drang, sie zu beschützen. „Du bist eine erstaunliche Frau, Letty Moss.“ Und sie gehörte ihm, eine unberührte Ehefrau. Die ideale Geliebte.
Gray küsste sie zärtlich. Diesmal nahm er sich Zeit, das Feuer in ihr wieder zu entfachen. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, seine Schultermuskulatur begann zu schmerzen, so sehr kämpfte er um seine Beherrschung. Aber er wollte ihr höchste Wonnen bereiten, sie in überirdische Gefilde der Verzückung tragen.
„Bitte, Gray“, hauchte sie, wand sich unter ihm, drängte ihn, ihr die ersehnte Erlösung zu geben, und er begann, sich in ihr zu bewegen.
Und nach einem einzigen tiefen Stoß bäumte Corrie sich auf, hob ihm die Hüften entgegen und verlor sich in einem zuckenden Höhepunkt. Er konnte es kaum glauben. Ein jauchzendes Gefühl des Triumphes erfasste ihn, dass er es war, der ihr beim ersten Mal Erfüllung brachte, aber er hörte nicht auf, sich in ihr zu bewegen, trieb sich immer wieder in sie, bis sie den zweiten Höhepunkt erreichte, ihre Fingernägel in seine Schultern grub und ihm damit den letzten Rest seiner Beherrschung nahm.
Tiefe, mächtige Stöße befeuerten ihn, bis es um ihn geschehen war. Er schrie auf, als er den Höhepunkt erreichte, und es kostete ihn schier übermenschliche Kraft, sich vor dem Erguss zurückzuziehen.
Er hatte ihr versprochen, umsichtig zu sein, und er würde sein Wort halten. In der Kommode in seinem Schlafgemach im Schloss bewahrte er einen Vorrat an Präservativen auf. Beim nächsten Mal wollte er sie benutzen.
Lächelnd streckte Gray sich neben Corrie aus und zog sie an sich. Es war lange her, seit er sich so entspannt und zufrieden gefühlt hatte. Seine Rastlosigkeit hatte sich gelegt, wenigstens für den Moment. Ein innerer Frieden erfüllte ihn in einer Weise, die er nicht erklären konnte.
Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Alles wird sich zum Guten wenden, mein Schatz, das verspreche ich dir.“
Gray schloss die Augen, genoss das Gefühl, diese wunderbare Frau in den Armen zu halten. Die Dämmerung begann hereinzubrechen, und draußen wütete immer noch der Gewittersturm. Corrie sank in einen erschöpften Schlaf, und er weckte sie nicht, um sie ein zweites Mal zu lieben.
Irgendwann übermannte auch ihn der Schlaf, und als er erwachte, stellte er zu seinem Erstaunen fest, dass er bis zum nächsten Morgen geschlafen hatte.
Es war die erste Nacht seit Jillians Tod, die er friedlich durchgeschlafen hatte.
16. KAPITEL
„Wo ist sie, Charles? Wo zum Teufel ist meine Tochter?!“ Justin Whitmore, Viscount of Selkirk, stand aufgebracht in der Eingangshalle von Castle Tremaine. Von seinem weiten Mantel und seinem Zylinder tropfte das Wasser.
Erst als Charles zu ihm trat, um ihn zu begrüßen, nahm er den Zorn des Besuchers wahr, und sein Lächeln schwand. „Wovon reden Sie? Hoffentlich nicht von Laurel. Ihr Tod war für uns alle ein furchtbarer Schock, aber …“
„Ich rede von Coralee! Sie hält sich in diesem Schloss auf und gibt sich als Ehefrau eines entfernten Vetters aus. Ich verlange sie zu sprechen, Charles. Auf der Stelle!“
Charles Forsythe war völlig fassungslos. Und Justin wurde klar, wie perfekt seine Tochter ihre Rolle spielte.
Einerlei. Sie war ein unerfahrenes junges Mädchen, dem es nicht zustand, sich unter falschem Namen Zugang in ein fremdes Haus zu verschaffen, weil sie von der
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