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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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er sich durch einschlägige Lektüre und Zeitungsberichte auf dem Laufenden gehalten.
    Er lächelte. „Ich bin aus der Armee ausgeschieden und gestatte mir, meine Meinung frei zu äußern – ohne vors Kriegsgericht zu kommen.“
    Rayburn lachte in sich hinein. „Wie recht du hast.“
    „Ich hoffe, ihr bleibt über Nacht. Rebecca ist sehr stolz auf unseren französischen Koch, der mich ein Vermögen kostet. Außerdem hat sich Derek für morgen angesagt, den ihr gewiss länger nicht gesehen habt.“
    Derek Stiles war Grays Halbbruder, von dessen Existenz er erst nach dem Tod seines Vaters erfahren hatte.
    „Wir nehmen deine Einladung liebend gerne an“, sagte der Colonel. „Es ist noch eine ziemlich weite Strecke bis Bristol.“
    „Ich habe Derek seit Jahren nicht gesehen“, fügte Dolph hinzu. „Im Übrigen gibt es noch einen Grund für meinen Besuch. Ich hätte gerne ein Wort mit deiner Gemahlin gesprochen.“
    Gray musterte den Freund forschend. Er war ein harter, verwegener Mann, den die Frauen attraktiv fanden. Im Stillen beschloss Gray, das Gespräch mit seiner Frau nicht unter vier Augen stattfinden zu lassen.
    „Sie ist vor einer Weile ins Dorf gegangen. Ich sehe mal nach, ob sie wieder zurück ist.“ Gray machte sich auf die Suche nach ihr und fragte sich, was Dolph wohl mit ihr zu besprechen hatte. Dass er froh war, eine Ausrede zu haben, nach ihr suchen zu können, verdrängte er.
    Seine indische Geliebte hatte ihn Geduld gelehrt, ein wichtiger Bestandteil in der Kunst erotischer Liebe. Aber bei Coralee schien er alle Weisheiten und Tricks zu vergessen. Immer, wenn er mit ihr zusammen war, überwältigte ihn sein Verlangen nach ihr.
    Das sollte sich in der kommenden Nacht ändern. Er nahm sich vor, seine legendäre Beherrschung wiederzugewinnen und sich nicht von seiner Leidenschaft hinreißen zu lassen. Und er fragte sich, ob Coralee ohne die Wirkung des Liebestranks eine ebenso eifrige Schülerin wäre wie letzte Nacht.

20. KAPITEL
    Nachdem sie ihre Besorgungen im Dorf erledigt hatte, kehrte Corrie zum Schloss zurück und schaute kurz im Stall vorbei, um Homer abzuliefern, wo er sich am wohlsten fühlte. Zu ihrem Erstaunen traf sie Georgie Hobbs dort an, den Jungen, der das Brot gestohlen hatte, eifrig damit beschäftigt, die Boxen auszumisten.
    „Guten Tag, Georgie.“
    Der Junge hob den Kopf und schaute sich suchend um, als halte er Ausschau nach dem Earl.
    „Keine Sorge, er ist nicht da.“
    Erleichtert atmete der Junge auf. „Ich komme jeden Tag, bin aber nicht sicher, ob er es weiß.“
    „Ich denke schon. Der Earl weiß eigentlich über alles Bescheid, was im Schloss vorgeht.“
    Georgie schaufelte eine Gabel voll Mist in die Schubkarre. „Könnten Sie sich denken, dass er mir vielleicht für länger Arbeit hier auf dem Schloss gibt, wenn ich fleißig bin und meine Schulden abarbeite?“
    Corrie nagte an ihrer Unterlippe. Es stand ihr nicht zu, sich in Grays Entscheidungen einzumischen. Andererseits war sie seine Frau, und zum Leidwesen ihres Gemahls nicht annähernd so schüchtern und zurückhaltend, wie er sich das gewünscht hätte. „Das könnte ich mir gut denken. Warum fragst du ihn nicht einfach?“
    Der Junge bekam rote Ohren. „Na ja, vielleicht hat er gar keine Arbeit für mich.“
    „Ich könnte noch einen Stallburschen gebrauchen.“ Gray schlenderte heran, hochgewachsen und männlich und unendlich attraktiv. „Wie geht’s deiner Mutter?“, fügte er hinzu.
    „Es geht ihr viel besser, M’lord. Meinen Sie das ernst mit der Arbeit?“
    „Deine Schulden hast du bereits abgearbeitet. Ich gebe dir einen kleinen Vorschuss auf deinen ersten Wochenlohn, damit du Essen für deine Mutter und dich kaufen kannst.“
    Georgie blinzelte verlegen. „Vielen Dank, M’lord.“
    „Wenn du weiter so fleißig arbeitest wie bisher, Georgie, bekommst du bald eine feste Anstellung im Schloss.“
    Der Junge lächelte breit zu Corrie auf und zeigte dabei eine Zahnlücke, dann machte er sich eilig wieder an die Arbeit. Gerührt wandte sie sich an Gray und bemerkte etwas in seinem Blick, was sie seit seiner Entdeckung, dass sie nicht Letty Moss war, nicht mehr gesehen hatte.
    „Streunende Hunde und streunende Kinder. Ich bin erstaunt, Countess, muss ich gestehen.“
    Er wunderte sich darüber, dass sie zu einem Gassenjungen freundlich war? Dass sie nicht die kaltherzige Hexe war, für die er sie hielt? „Sollte das etwa ein Kompliment sein?“
    Sanft strich er ihr eine Locke aus dem

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