Mein feuriges Herz
zu können.“
Derek bedachte Gray mit einem augenzwinkernden Schmunzeln. „Ich wusste gar nicht, dass du mit einem Blaustrumpf verheiratet bist, Bruder.“
Grays Miene verfinsterte sich wieder. „Mir ergeht es nicht anders. Es gibt eine Menge Dinge, die ich über meine Frau nicht weiß. Mit Sicherheit aber weiß ich, dass sie im Schlafzimmer gewisse Reize hat, und es Zeit ist, dass wir uns zurückziehen. Wenn ihr uns also bitte entschuldigen wollt.“
„Gray!“ Corrie errötete vor Verlegenheit, während er seinen Stuhl zurückschob.
„Deine Frau ist eine Dame“, tadelte Charles. „Wie traurig, dass ich dich daran erinnern muss.“
Gray verneigte sich mit einem spöttischen Funkeln in den Augen. „Verzeihung, Madam, wenn ich deine Gefühle verletzt habe.“ Er nahm ihren Ellbogen und zog sie auf die Füße.
Er hatte sie mit Absicht gekränkt. Corrie hatte den ganzen Abend seine schlechte Laune gespürt, ohne sie jedoch auf sich zu beziehen.
Auf der Treppe und im Flur zum Schlafzimmer spürte sie, dass eine leichte Veränderung in ihm vorging. Er schien sich eine Beherrschung aufzuerlegen wie einen schützenden Umhang.
Beklommenheit erfasste sie, als er die Tür öffnete und ihr den Vortritt ließ.
21. KAPITEL
Der Überwurf des breiten Baldachinbettes war sorgsam zurückgeschlagen, und die Lampe auf der Kommode verbreitete einen honigfarbenen Schein. In der Luft hing ein schwacher Hauch nach Sandelholz.
Corrie wusste, was sie erwartete, und ihre Sinne waren in banger Erwartung angespannt.
„Ich klingle nach Anna“, sagte sie in der Hoffnung, Zeit zu gewinnen. Sie wollte die goldene Quaste der Klingelschnur ziehen, doch Gray hielt sie am Arm zurück.
„Du brauchst deine Zofe nicht.“ Er streifte das schwarze Abendjackett und die Weste ab und warf beides über einen Stuhl. „Dreh dich um!“, befahl er heiser.
Sie gehorchte, und Gray zog bedächtig die Nadeln aus ihrem Haar, küsste ihren Nacken, ihre Schultern und knabberte sanft an ihrem Ohrläppchen, während er die Knöpfe im Rücken ihres smaragdgrünen Seidenkleides öffnete. Sein warmer Atem strich über ihre Haut, und ein Prickeln durchströmte sie.
Gray schälte sie langsam aus ihren Kleidern, küsste jedes Fleckchen nackte Haut, das er entblößte, und dennoch spürte sie eine seltsame Distanz, eine Beherrschung, die er offenbar beibehalten wollte.
Er schien genau zu wissen, welche empfindsame Stelle er berühren, wie er ihre Brüste liebkosen, ihre Brustspitzen sanft reizen musste, um ihre Glut zu entfachen. Wonneschauer durchrieselten sie, und sie stöhnte leise.
Grays Erregung zeichnete sich zwischen seinen Schenkeln unter dem Stoff seiner Hose ab. Er begehrte sie ebenso wie sie ihn.
Und dennoch fehlte etwas, eine Hingabe, die sie deutlich gespürt hatte in ihrer ersten Liebesnacht im Gewittersturm. Nun aber erschien es ihr beinahe, als habe diese Hingabe nur in ihrer Fantasie existiert. Ihre Hochzeitsnacht war wild und entfesselt gewesen, aber auch dabei hatte sie tiefe Gefühle im geschickten Liebesspiel ihres Gemahls vermisst. Offenbar sollte sich das heute Nacht wiederholen.
Es sei denn, sie tat etwas dagegen.
Sobald sie nackt vor ihm stand, drehte Corrie sich um, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. Sie grub die Hände in sein Haar, zog sein Gesicht zu sich herab und begann, ihn tief und fiebernd zu küssen. Einen Moment leistete er Widerstand, umfing ihre Handgelenke, als wolle er sie von sich stoßen. Corrie ließ sich nicht beirren, sondern küsste ihn umso inniger und rieb ihre schwellenden Brüste an ihm.
Gray stöhnte leise.
Und dann erwiderte er ihre Küsse wie ein Besessener, teilte ihre Lippen, tauchte seine Zunge tief in ihren Mund, umfing ihr Gesäß mit beiden Händen und presste sie an seine Lenden. Sein Glied schwoll noch mehr und pulsierte an ihrem Leib. Corrie nestelte an den Knöpfen seiner Hose, schob ihre Finger in die Öffnung und umfing seine pralle Männlichkeit, die heiß in ihrer Handfläche pochte. Sie umspannte sie und drückte. Gray zuckte zusammen, Überraschung und Leidenschaft verdunkelten sein Gesicht.
„Verzeih“, hauchte sie. „Habe ich … dir wehgetan?“
„Nein … ich …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich will dich haben.“ Und dann küsste er sie wieder tief und ungezügelt. Und für einen kurzen Augenblick erkannte sie den Mann wieder, der sie in jener Sturmnacht geliebt hatte. Den feurigen, leidenschaftlichen Mann, der sich nahm, was er begehrte
Weitere Kostenlose Bücher