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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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nicht wiedergetroffen? Und noch mal mit ihr . . .? Andrea, bitte nicht die noch mal!«
    »Quatsch.«
    Saskia atmete erleichtert auf. »Gott sei Dank. Die war nämlich wirklich eine meiner schwersten Prüfungen. Ich meine, sieh mich an. Ich bin nicht fett. Na gut, Konfektionsgröße vierzig, aber hey. Ich treibe Sport, esse höchstens einmal im Jahr bei McDonalds, kenne Obst und Gemüse nicht nur aus Büchern. Da sagt mir die Tussi, mein Geist und mein Körper seien verweichlicht. Die war doch selbst völlig verweichlicht. Im Gehirn! Nur Matsch! Wie hast du die ausgehalten?«
    Andrea grinste. »Mit viel Muskelkater.«
    Saskia grinste zurück. »Was ist jetzt mit der?«, wollte sie dann wissen.
    »Mareike und Renate . . . kennen sich. Ziemlich gut sogar.«
    »Du meinst . . . so richtig . . . richtig gut?« Saskia schüttelte den Kopf. »Ihr Karrierefrauen seid irgendwo alle ein bisschen verrückt. Wie könnt ihr nur auf so was abfahren?«
    »Ach komm. Als wenn du von Anfang an richtig gelegen hättest. Du weißt doch, man zieht viele Nieten, bevor man den Hauptgewinn findet. Falls man ihn findet.«
    »Die Holländer und Renate.« Saskia verdaute die Neuigkeit nur langsam. »Woher weißt du überhaupt davon?«
    Diesen Teil der Geschichte behielt Andrea lieber für sich. »Zufall«, sagte sie nur.
    »Und warum macht dir das so zu schaffen? Ich meine, nun weißt du doch, wo Mareike steht. Und Renate, die ist doch keine Konkurrenz für dich.«
    »Ach, ich weiß nicht. Ich meine, die Frau ist meine Chefin. Das ist schon mal nicht gut. Selbst wenn sie das nicht wäre, arbeiten wir zusammen. Du weißt doch, so was soll man trennen. Das gäbe nur Probleme, Getuschel hinter vorgehaltener Hand, Gerüchte. Aber das brauche ich dir ja wohl nicht sagen.«
    »Und deshalb lässt du es?«
    »Ja, ich lasse es.«
    »Ich nehme zurück, was ich eben gesagt habe. Du bist nicht verrückt. Du bist blöd.« Saskia schüttelte erneut den Kopf. »Schön blöd.«

7.
    R enate Reinecke tilgte mit den vierzigtausend Euro ihren Kredit bei der VBG Bank. Die Erweiterung des Fitness-Studios, wenn man denn davon sprechen wollte, beschränkte sich auf die Nutzbarmachung eines zusätzlichen Raums, der vorher eine Abstellkammer war. Formal zählte der Vorgang damit nicht als Umschuldung, sondern wirklich als Kredit. Ein raffinierter Schachzug Mareikes. Trotzdem war es ein Witz. Mareike wusste es, Andrea wusste es. Es schien ihrer beider Spezialität, Kenntnis über heikle Dinge zu teilen, aber nicht darüber zu sprechen.
    Vier Wochen war ihr Streit mit Mareike her. Vier Wochen, in denen sie einander höflich, indes zurückhaltend begegneten. Hauptsächlich auf Andreas Betreiben hin. Sie nahm Mareikes Hilfe nicht an, ihr den ein oder anderen Termin abzunehmen, auch wenn Mareike es noch mehrmals anbot. Andrea vermutete, Mareike wollte damit die Wogen zwischen ihnen glätten, die Distanz zwischen ihnen überbrücken. Aber Andrea zog es vor, diese Distanz zu halten. Auch auf die Gefahr hin, dass Mareike das für kindisches Eingeschnapptsein oder Sturheit hielt.
    Das Telefon klingelte, Brennicke rief Andrea zu sich. In seinem Büro wartete auch Mareike. Brennicke lächelte Andrea freundlich zu, bedeutete ihr, Platz zu nehmen. Sie folgte der Aufforderung, nickte zur Begrüßung auch in Mareike Richtung, wartete, was kommen würde.
    »Ich weiß, wir haben Ihnen in den letzten Wochen viel zugemutet, Frau Lange«, begann Brennicke. »Für Ihre Leistung gebührt Ihnen volle Anerkennung. Sie haben sich hervorragend bewährt. Nicht zuletzt dank Frau Holländers lobender Worte über Sie bin ich überzeugt, dass Sie eine vielversprechende Zukunft vor sich haben.«
    Wer hätte das gedacht. Mareike äußerte sich lobend über sie?
    Na ja, sie tat es wohl kaum aus Überzeugung oder gar Sympathie, vielmehr aus dem Gefühl der Verpflichtung heraus. Vielleicht sah Mareike es als eine Art Eine-Hand-wäscht-die-andere-Geschäft. Hoffentlich erwartete sie dafür keine Dankbarkeit.
    »Frau Holländer und ich hätten Sie gern in einer weiteren Sache dabei«, eröffnete Brennicke Andrea. »Diesmal ist die Aufgabe allerdings umfangreicher als im Schössler Projekt. Genau deswegen wollen wir Herrn Weller, den wir in zwei Wochen zurückerwarten, nicht gleich damit belasten.«
    Wenn man doch die gleiche Rücksicht auch mir zukommen lassen würde , dachte Andrea. Seit sechs Wochen kam sie aus ihrem Büro kaum einen Tag vor achtzehn Uhr raus. Und das auch nur, wenn sie einen

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