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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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sogar jetzt nicht in Ruhe lassen?« Saskia fehlte sichtlich jedes Verständnis für Andreas Problem, welches in ihren Augen natürlich keines war.
    Andrea riss sich zusammen. »Wann geht es denn los mit der Werkstatt?«, lenkte sie von sich ab.
    Das war das richtige Thema für Saskia. »Jasmin hat morgen einen Termin mit dem Verwalter einer stillgelegten Tankstelle.«
    »Seid ihr verrückt?«, fragte Andrea entsetzt. »Der Boden ist wahrscheinlich durch ausgetretene Öle und Benzin vollkommen vergiftet. Die Entseuchung kostet euch Zehntausende.«
    »Danach haben wir natürlich gefragt. Für wie naiv hältst du uns?«
    »Willst du, dass ich mir den Kaufvertrag mal ansehe, bevor ihr ihn unterschreibt?«, bot Andrea an.
    »Du vergisst, dass ich mich auch ganz gut mit solchen Sachen auskenne. Aber sollte was unklar sein, frage ich dich. Danke.«
    »Ich wünsche Euch wirklich alles Gute. Und einen Kunden habt ihr schon. Ich werde mein Auto nur zu euch bringen.«
    »Na, das erwarte ich aber auch. Nur, so weit ist es noch nicht. Es warten erst mal jede Menge Renovierungsarbeiten auf uns.«
    Andrea hob bedauernd die Hände. »Ruf mich an, wenn es was zu Malern gibt. Ansonsten kann ich euch leider nicht helfen. Wie du weißt, bin ich handwerklich nicht besonders begabt.«
    »Ja, ja. Damit redest du dich schon immer heraus.« Saskia legte ihre Hand auf Andreas Arm. »Entschuldige mich, ich muss mich um den Nachschub für die anderen kümmern.« Sie verschwand.
    Andrea gesellte sich zu einer kleinen Gruppe, aus deren Runde sie ein, zwei Gesichter kannte. An dem Gespräch über Horoskope und Wahrsagungen nahm sie aber nur als Zuhörer teil. Sie hatte zu Horoskopen keine Meinung, außer vielleicht die, dass man prima ohne sie leben konnte. Plötzlich fragte Andrea sich, ob heute Abend wohl auch jemand mit einem Herzinfarkt zusammenbrechen würde. Als ihr klar wurde, dass sie damit, wenn auch indirekt, schon wieder an Mareike dachte, seufzte sie innerlich.
    Es war aber auch zu vertrackt. Andrea wurde zunehmend bewusst, dass Mareikes unprofessionelles Verhalten ein ernsthaftes Problem darstellte. Auch für sie, Andrea. Machte Mareike nämlich ihre Ankündigung wahr und unterschrieb Renates Kreditantrag, müsste Andrea von Rechts wegen Brennicke unterrichten, dass hier eine Fehlentscheidung vorlag. Es widerstrebte ihr aber – warum, darüber wollte sie jetzt nicht auch noch nachdenken –, diesen Schritt zu tun. Sie konnte also nur hoffen, dass Mareikes Vernunft zurückkehrte. Denn sonst machte sie sich zu Mareikes Komplizin. Wider Willen, aber danach fragte nach Andreas Erfahrung niemand, sollte die Sache schiefgehen.
    »Na? Schon wieder oder immer noch in Gedanken?«, fragte Saskia in Andreas Ohr. Andrea schrak zusammen.
    »Immer noch«, gestand sie.
    »Ha, so sehr bist nicht einmal du von deinem Job besessen, dass er dich ununterbrochen beschäftigt«, erkannte Saskia messerscharf. »Da steckt eine Frau dahinter. Erzähl!«, forderte sie.
    Genau das konnte Andrea nicht. Das mit dem Kuss war eine Sache. Da konnte sie Saskia zum Schweigen vergattern, indem sie drohte, ihr die Freundschaft zu kündigen. Das machte Sinn. Die Sache mit dem Kreditantrag lag anders. Andrea sah es deutlich vor sich: Saskia in ihrem Frauenarbeitspool, wo, wie Andrea aus Saskias Erzählungen in der Mittagspause nur zu gut wusste, keine Neuigkeit lange geheim blieb. Die Versuchung, da mit etwas wirklich Sensationellem über die neue Superfrau der Firma aufzuwarten, war sehr groß. Zu groß, entschied Andrea.
    »Du liegst falsch«, behauptete sie deshalb, vergaß dabei aber, dass Saskia sie zu gut kannte.
    »Liege ich nicht. Und da du in letzter Zeit kaum aus dem Büro wegkommst, bin ich mir auch ziemlich sicher, um wen es sich handelt.«
    »Ich habe sehr viel zu tun. Jetzt, wo ich auch noch Weller vertrete.«
    »Und bist du da nicht oft mit ihr zusammen?«
    »Wem, ihr?«, stellte Andrea sich dumm.
    Saskias stummer Für-wie-blöd-hältst-du-mich?- Blick zwang Andrea zur Aufgabe. »Ja, schon gut«, gab sie zu. »Aber das sind nur Besprechungen und solcher Kram.«
    »Aber da kann man doch auch ab und zu mal ein privates Wort einflechten. Warum versuchst du es nicht, wenn sie dir gefällt?«
    »Kannst du dich noch an Renate erinnern?«, fragte Andrea.
    Saskia geriet völlig aus dem Konzept. »Was?«
    »Du weißt schon, die mit dem durchtrainierten Body.«
    »Ach die. Was ist mit der?« Saskias Augen weiteten sich vor Schreck. »Oh je. Die hast du doch wohl

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