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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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schniefte. »Jetzt fühle ich mich besser und schlechter zugleich.«
    Sie saßen schweigend da und lauschten dem Geräusch von Karren, die unten auf der Straße vorüberfuhren.
    Schließlich sagte François: »Ich muss sofort aufbrechen, um die Ländereien zu übernehmen.«
    »Sofort?« Sie schluckte.
    »Ich dachte, du wärst mit Jamie zusammen, dass du und er …« François Stimme versagte. »Ich lasse dich ungern hier allein zurück. Ausgerechnet jetzt.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. »Jetzt, da Jamie mich verlassen hat, willst du dasselbe tun?«
    Sie war kindisch und ungerecht, aber sie hasste es so sehr, von ihm getrennt zu sein, dass sie nicht anders konnte.
    »Du vergisst, dass du mich zuerst verlassen hast, um zu heiraten«, sagte François.
    »Das hat nichts zwischen uns geändert, und das weißt du ganz genau.«
    François legte den Arm um ihre Taille und tätschelte ihr den Rücken.
    »Es tut mir leid, dass ich mich so fürchterlich aufführe.« Sie wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht und versuchte zu lächeln. »Ich weiß, dass es lächerlich ist, aber ich dachte, wir wären für immer zusammen.«
    »Du kannst mich begleiten.«
    Sie fuhr mit der Hand über die Briefe, die noch immer in ihrem Schoß lagen. »Ich habe meine Chance verpasst, mich mit meinem Vater zu versöhnen. Vielleicht ist es auch für mich und Jamie zu spät, aber ich kann England nicht verlassen, ohne es versucht zu haben.«
    »Ich dachte mir, dass du das sagen würdest«, sagte François und grinste sie dann breit an. »Jamie ist derjenige, der keine Chance haben wird. Welcher Mann könnte dir widerstehen?«
    Sie dachte an Jamies Abschiedsworte: Wenn wir uns das nächste Mal sehen, bin ich verlobt.
    »Bete für mich, dass ich nicht zu spät dran bin«, sagte sie und packte den Arm ihres Bruders. Bald würde sie Jamie in Hertford treffen, dann würde sie es wissen.
    »An dem Tag, an dem Jamie eine andere heiratet, werde ich mich nach Frankreich einschiffen.«

32
    »Diese Lady Agnes kann nicht der kalte Fisch sein, der sie zu sein vorgibt«, sagte Stephen und legte Jamie den Arm um die Schulter, während sie aus dem Saal der Staffords traten. »Wenn du mit ihr allein bist, ist sie wohl wie ausgewechselt, oder?«
    Jamie blickte sich um, um sicherzugehen, dass sie außer Hörweite waren. »Sie ist eine unschuldige Jungfrau«, zischte er. »Denkst du vielleicht, ich würde sie ausnutzen?«
    Linnets Unschuld hatte ihn nicht aufgehalten. Er verspürte deshalb eine leichte Schuld, aber er konnte nicht so tun, als würde er es bedauern.
    »Ich unterstelle dir nicht, Agnes entjungfert zu haben.« Stephen versetzte Jamie spielerisch eine Ohrfeige. »Aber ein gewisses Entgegenkommen ist doch wohl erlaubt, bevor man sich für den Rest des Lebens aneinander bindet.«
    Jamie hatte sich mehr als das mit Linnet erlaubt, als sie noch jünger als Agnes gewesen war. Aber schließlich hatte Linnets Jungfräulichkeit sie nicht mehr aufgehalten als ihn. Sie hatte sie nicht einmal kurz innehalten lassen. Sie hatte sich ihm beim ersten Mal von ganzem Herzen hingegeben – hatte ihn sogar dazu aufgefordert, weiterzumachen, als er gemeint hatte, sie sollten noch warten. Wie wunderbar dieses erste Mal gewesen war. Er erinnerte sich daran, wie sie unter ihm ausgesehen hatte, das Gesicht gerötet und die Beine um ihn geschlungen …
    »Komm«, riss Stephen ihn aus seinen Gedanken, »sag mir, dass du Agnes wenigstens ein-, zweimal besinnungslos geküsst hast.«
    »Agnes?« Jamie hatte Schwierigkeiten damit, die Bilder von Linnet, wie sie sich nackt unter ihm wand, aus dem Kopf zu bekommen. Er rieb sich die Stirn, um den Kopf frei zu bekommen, und stellte fest, dass sie feucht war.
    »Aye, Agnes.« Stephen klang gereizt. »Bei den Gebeinen des heiligen Petrus, wenn du nicht versucht bist, sie zu küssen und noch viel mehr mit ihr zu machen, hättest du nicht zu ihrem Vater gehen sollen.«
    Je schneller er eine andere Frau in seinem Bett hatte, desto schneller würde er Linnet vergessen.
    »Es ist eine Schande, dass Stafford nicht hier ist«, sagte Jamie. »Hast du ihm meine Botschaft nicht überbracht?«
    Stephen winkte ab. »Es ist ein Glück, dass Stafford zufällig fortgerufen wurde.« Dann wackelte er mit den Augenbrauen. »Du solltest die Gelegenheit nutzen, um herauszufinden, ob du und Agnes gut zueinander passt.«
    »Willst du damit vorschlagen, ich sollte sie ins Gebüsch zerren, während ich als Gast im Haus ihres Vaters bin?«
    »Im

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