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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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verheirateten, hätte ich ihn ihr niemals gegeben. Ich schwöre beim heiligen Peter.«
    »Für einen Lancaster? Für welchen?«, fragte Linnet.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Wie ich sehe, ist eine zweite Warnung vor deiner Neugier vergebliche Liebesmüh. Es liegt dir in der Natur, so wie anderen das Böse.«
    Linnet ignorierte den Schauder, der ihr über den Rücken lief, und lehnte sich, auf die Ellenbogen gestützt, über den Tisch. »Kommt schon, sagt es mir: Wem hat sie den Liebestrank gegeben?«
    »Erzähl keinem, woher du es weißt.« Die alte Frau warf einen Blick zur Tür, dann flüsterte sie heiser: »Sie hat ihn Gloucester persönlich gegeben, um ihn seiner ausländischen Frau wegzunehmen. Möge Gott mir vergeben.«
    Linnet sog zischend den Atem ein. »Ihr meint Eleanor Cobham?«
    »Aye. Sie ist eine Böse, das sage ich dir. Sie und dieser Priester, der ihr wie der Tod folgt.«
    Sie winkte Linnet näher zu sich. »Später kam sie wieder her und fragte nach dem anderen, so wie du. Es ist eine schwarze Kunst, sagte ich ihr, aber das war ihr egal. Sie ist eine von denen, die sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen lassen.«
    »Was hat sie getan, als Ihr es ihr verweigert habt?«
    Die Alte begann, wilde Möhrensamen aus dem großen Sack in einen Beutel zu füllen. »Ich hörte, sie wäre zu Margery Jourdemayne gegangen.«
    »Dann kann diese Margery also einen Trank machen, der einen Mann abstoßend wirken lässt?«
    Die alte Frau musterte Linnet mit ihren hervorquellenden Augen. »Schlag dir das aus dem Kopf. Besser du hurst mit deinem verheirateten Mann herum, als dass du mit dem Teufel tanzt.«
    »Ich sagte Euch doch, er ist nicht verheiratet …«
    »Aber er ist auch nicht mit dir verheiratet, Kind. Oder?«
    Darauf wusste Linnet nichts zu sagen.
    »Ich versichere dir, dass ich diese Form der Magie Margery nicht beigebracht habe, als sie bei mir in die Lehre ging.« Während sie eine weitere Schaufel wilde Möhrensamen in den kleinen Beutel füllte, murmelte sie: »Hexerei! Sich mit dem Teufel einlassen!«
    Linnet lehnte sich zurück. »Gewiss nicht.«
    »Pass bloß auf, dass du keine der beiden Frauen gegen dich aufbringst«, sagte die Alte, während sie den Beutel mit ihren knorrigen Fingern zuknotete. »Wie sagt man doch: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Und die beiden sind scharfschnäbelige Raben, die selbst Toten die Augen aushacken.«
    Die Frau hielt inne und starrte ins Leere. Nach einer langen Pause sagte sie: »Ich frage mich, wer sonst noch ihrem Hexenzirkel beigetreten ist …«
    Hexenzirkel? Sich mit dem Teufel verbünden? Linnet löste den kleinen Beutel aus den Fingern der Frau. »Ich danke Euch vielmals für die Kräuter. Wie viel kostet der Beutel?«
    »Drei Silberpennys.«
    Linnet gab ihr zwei zusätzliche Münzen für ihre Mühe.
    »Hör auf meinen Rat, Kind, und wirf die Kräuter auf deinem Heimweg in den Fluss.« Die Frau tätschelte Linnets Hand. »Eine Schönheit wie du – dein Mann wird dich bestimmt heiraten, wenn er dir ein Kind gemacht hat.«
    Linnet sah zu, dass sie fortkam.
    »Es tut mir leid, dass ich Euch so lange habe warten lassen, Master Woodley«, sagte sie, als sie ihn in der winzigen Gasse vor dem Laden fand.
    Sie schaute sich vorsichtig über die Schulter um. »Ist Euch irgendjemand aufgefallen, der den Laden beobachtet hat, während ich drinnen war? Oder irgendjemand in der Gasse, der aussah, als gehörte er nicht hierher?«
    Vielleicht lag es nur an der seltsamen Alten und ihrer Klatschgeschichte, aber Linnet spürte ein unbehagliches Prickeln im Nacken, als würde sie von jemandem beobachtet.
    »Ich habe niemanden gesehen, der nicht in diese Gegend hier gehört hätte, außer einem vorbeigehenden Priester.« Er räusperte sich. »Und Euch natürlich, Mylady.«
    Master Woodley war immer sehr präzise – eine exzellente Eigenschaft. »Ich bin mir sicher, Ihr seid der beste Schreiber in ganz England.«
    »Das mag schon sein«, sagte er und klang ein wenig eingeschnappt. »Aber ich bin zu alt, als dass ich auch noch als Euer Beschützer dienen könnte. Wenn Ihr darauf besteht, jeden unappetitlichen Teil der Stadt aufzusuchen, braucht Ihr einen starken jungen Mann als Begleiter.«
    Wie gedankenlos von ihr! Master Woodley sah wirklich müde aus.
    »Ihr könnt einen riesengroßen, kräftigen, jungen Mann für mich einstellen, wenn ich nach London zurückkehre«, sagte sie und nahm seinen Arm, was ihm mehr zugutekam als ihr. »Wenn Ihr versprecht,

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