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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Kleidern auf der Suche nach bloßer Haut. Ihr Hals, ihre Brüste, ihre Schenkel, ihr Kinn. Jeder ihrer Körperteile war sowohl vertraut als auch eine Neuentdeckung. Er schwelgte im Duft ihres Haars, in der exquisiten Linie ihrer Kehle, in ihren perfekten Brüsten, die seine Hände füllten. Er musste sie haben, musste sie besitzen, musste sie wieder zu seiner Frau machen.
    »Es ist so lange her.« Ihre Stimme an seinem Ohr war rau vor Verlangen. »Bitte. Jetzt. Ich kann nicht warten.«
    Oh, ja. Jetzt.
    Sie ließen sich von ihrer Erinnerung leiten, und ihre Körper vereinigten sich mit einem mächtigen, aufgestauten Verlangen nacheinander. Alles, was in seinem Leben wahrhaftig war, war diese Leidenschaft zwischen ihnen – eine Leidenschaft, die so heiß war, dass sie seine Seele versengte.
    So wie jetzt in ihr zu sein, war alles, was er wollte, alles, was er im Leben erreichen konnte. Stoßen. Immer wieder. Sie klammerte sich an ihn, ihre Beine hatte sie wie eine Schraubzwinge um seine Hüfte gelegt, und ihre Hände in seinem Haar verkrampft. Als sie schrie, explodierte er in einem Höhepunkt, bei dem ihm fast das Herz stehen blieb.
    Er konnte nur mit Mühe verhindern, dass er auf ihr zusammenbrach und sie mit seinem Gewicht erdrückte. Irgendwie gelang es ihm, seitlich von ihr auf den Rücken zu rollen. Seine Ohren klingelten. Ihm war schwindelig, und er japste nach Luft.
    Gütiger Gott. Solcher Sex konnte einen Mann umbringen.
    Er legte sich einen Unterarm über die Stirn und starrte an die Decke.
    Jesus Christus, was hatte er getan?
    Er konnte Linnet nicht ansehen. Wenn er es tat, musste er sie in die Arme nehmen, musste er ihren Kopf an seiner Schulter fühlen, musste seine Hände über ihren Rücken und seine Finger durch ihr Haar gleiten lassen …
    Aber er konnte sie jetzt nicht ansehen und sagen, was er sagen musste.
    »Das wird kein zweites Mal passieren, Linnet«, sagte er schließlich. »Ich lasse mich nicht noch einmal von dir zum Narren halten. Das werde ich nicht tun.«
    Er zog seine Bruche und seine Beinlinge hoch und setzte sich auf. Verdammt, er hatte nicht einmal die Stiefel ausgezogen. Schließlich zog er sich Hemd und Tunika über den Kopf, dann stand er auf. Mit dem Rücken zu ihr band er die Schnüre seiner Beinlinge.
    Über die Schulter gewandt sagte er: »Ich begleite dich zu deinem Zimmer und schicke deinen Bruder dorthin.«
    Hoffentlich brauchte sie keine Hilfe mit ihrem Kleid, dachte er, als er sich schließlich wieder zu ihr umdrehte.
    Gott stehe ihm bei! Mit ihren geröteten Wangen, dem wirren Haar und ihren Röcken, die wirr um sie herumlagen, sah sie reichlich mitgenommen aus. Und wie der Traum eines jeden Mannes in tiefster Nacht.
    Sie versuchte, ihr Kleid über ihren Brüsten zusammenzuhalten, während sie sich abmühte, einen Arm in den Ärmel zu stecken. Als sein Blick über ihre nackte Schulter glitt, verfluchte er sich für seine Schwäche. Sie zu berühren war gefährlich, aber was konnte er tun? Er konnte sie nicht halbnackt durch den Westminster-Palast führen.
    Er schluckte und bot ihr seine Hand an. »Lass mich dir helfen.«
    Zuerst fühlte sich Linnet herrlich, wie sie sich, die Arme über dem Kopf, wie eine Katze auf dem Boden räkelte. Doch als Jamie sich von ihr abwandte, fühlte sie sich erniedrigt. Ihr war plötzlich übel vor Schmerz, und sie presste ihr Kleid an die Brust, um ihre Blöße zu bedecken.
    Nach dem Feuersturm der Leidenschaft, der zwischen ihnen entbrannt war, stand Jamie einfach auf und zog sich an. Kein letzter Kuss, keine letzte Berührung. Kein zärtliches Wort. Bloß die schroffe Feststellung, dass er sich nicht wieder zum Narren halten ließe.
    Vor den Fenstern war der Regen zu einem Sturm geworden und warf dunkle Schatten ins Zimmer. Sie war dankbar für das laute Trommeln des Regens, das ihren schweren Atem übertönte.
    Als Jamie ihr seine Hand anbot, ignorierte sie ihn und kämpfte weiterhin mit ihrem Kleid. Verdammt! Es war unmöglich, es ohne Hilfe anzuziehen. Sie unterdrückte die Tränen, kam taumelnd auf die Beine und kehrte ihm den Rücken zu.
    Er half ihr in die Ärmel und schob dann ihr Haar beiseite, um das Kleid zuzuknöpfen. Jedes Mal, wenn seine Finger ihre empfindsame Haut streiften, wallten ungewollte Gefühle in ihr auf. Sie wollte ihn anschreien, traute ihrer Stimme jedoch noch nicht.
    Als er fertig war, hatte sie sich endlich wieder im Griff. Sie schlug seine Hände weg, als er versuchte, ihr mit den Schuhen behilflich zu sein.

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