Mein geliebter Ritter
schreckliche Sache. Er wollte sie befriedigen. Er wollte sichergehen, dass sie beim nächsten Mal, wenn sie einen Mann wollte, an keinen anderen denken konnte als an ihn. Er wollte, dass sie an ihrem Fenster saß und sich mit jeder Faser ihres Körpers und ihres Geistes nach ihm sehnte. Dass sie von ihm träumte, selbst wenn sie es nicht wollte. Dass sie wusste, dass kein anderer sie je so vollkommen befriedigen würde.
Er wollte, dass sie so litt wie er.
Jamie lag auf einen Ellenbogen gestützt und beobachtete sie.
Ohne die Augen zu öffnen, holte Linnet tief und zufrieden Luft und murmelte: »Ich bin zu schwach, die Arme zu heben.«
Sie sah aus wie ein Kätzchen, das sich in weiche Decken schmiegte.
Als sie blinzelnd die Augen aufschlug, konnte er nicht anders, als sie breit anzugrinsen. Dann blies er auf die feuchte Haut zwischen ihren Brüsten.
»Das fühlt sich … himmlisch an.« Sie schloss wieder die Augen.
Er blies noch einmal, sodass sie seufzte.
»Wenn wir wieder eine Affäre haben sollten, wonach es mir aussieht, dann diesmal zu meinen Bedingungen«, sagte er.
Ruckartig riss sie die Augen auf. »Bedingungen? Du hörst dich an, als wären wir Feinde, die einen Waffenstillstand aushandeln.«
»Du begreifst wie immer sehr schnell. Und, willst du meine Bedingungen jetzt hören?« Sie atmete zischend ein, als er kurz innehielt, um mit der Zunge über ihre noch immer empfindsame Brustwarze zu lecken. »Oder sollen wir es hiermit gut sein lassen?«
Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob das ein kurzes Aufflackern von Verletztheit in ihrem Blick war oder bloß Überraschung. Wie auch immer, er würde dieses Mal nicht den Fehler machen und sie mit romantischen Liebesbekundungen überschütten. Nein, er war inzwischen ein klügerer Mann. Und er war entschlossen zu gewinnen.
»Das kann ich nicht sagen, ehe ich deine Bedingungen gehört habe.« Sie zog eine Augenbraue hoch.
»Erste Regel: Keine anderen Männer, solange unsere Affäre anhält.«
Offenbar hatte sie das Gefühl, unterlegen zu sein, während sie dalag, denn sie setzte sich auf und schlang die Arme um die Knie. »Dann aber auch keine anderen Frauen.«
»Einverstanden. Zweite Regel: Wenn einer von uns die Sache beenden will, lässt er es den anderen einfach wissen.«
Sie verdrehte die Augen. »Reicht es aus, es dem anderen zu sagen, oder muss das schriftlich geschehen?«
Er lächelte. »Beides ist möglich.«
»Noch irgendwelche anderen Bedingungen?« Sie richtete sich auf und klang sehr steif.
»Bloß noch eine.« Er hielt ihren Blick, während er langsam mit dem Finger ihren Arm entlangfuhr. »Ich weiß, dass es Kräuter gibt, die Frauen nehmen können, um eine Empfängnis zu verhüten.«
»Das ist keine Garantie«, schnauzte sie ihn an, dann wandte sie den Kopf ab, um den Wandbehang zu studieren. Sie sah einen blutenden Heiligen, dessen Oberkörper mit Pfeilen gespickt war, was eher nicht dazu angetan war, ihre Stimmung zu verbessern. Leise murmelte sie: »Typisch Mann zu glauben, ein Kräutertrank könnte sicher sein.«
»Wie auch immer.« Er ließ sich nichts anmerken. »Wirst du meine Bedingungen akzeptieren?«
Er wollte nicht, dass sie das Gefühl hätte, ihn heiraten zu müssen. Noch wollte er sich immer fragen müssen, ob ein Kind ihr einziger Grund dafür war. Sie hatten später noch genug Zeit für Kinder.
»Ich möchte nicht, dass du denkst, ich wäre mit Absicht schwanger geworden, sollte das passieren.« Sie schob das Kinn vor. »Trotzdem brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wenn ich schwanger werden sollte, könnte ich andere Kräuter zu mir nehmen, die eine abtreibende Wirkung haben.«
Ihre Worte jagten eine Welle des Zorns durch seinen Körper, die ihn das Spiel fast vergessen ließ, das er spielen wollte. Irgendwie gelang es ihm, keine Miene zu verziehen und sie nicht anzuschreien.
»Oder ich könnte einfach nach Frankreich zurückkehren, ohne dir etwas davon zu sagen.«
Du könntest es versuchen, aber ich würde dich schnappen, ehe du auch nur einen Fuß auf das verdammte Schiff gesetzt hättest . Er schenkte ihr ein breites Lächeln, von dem er annahm, dass es eher dem eines Wolfes glich, als dass es beschwichtigend wirkte.
»Vielleicht erspare ich uns beiden eine Menge Ärger, Sir James, und beende die Angelegenheit sofort.« Sie stand vom Bett auf, sammelte seine Kleidung vom Boden auf und warf sie ihm entgegen. »Ich lasse dich wissen, wie ich mich entschieden habe.«
Langsam ließ er den Blick über
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