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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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umzuziehen, ihre Sachen in ihrem Zimmer unterzubringen und dann mit Jamie irgendwohin verschwinden. Nach der Freiheit, die sie in London genossen hatten, war es schwer gewesen, stundenlang auf dem Schleppkahn neben ihm zu sitzen und ihn nicht so zu berühren, wie sie es gern gewollt hätte. Sie konnte höchstens hin und wieder ihre Hand auf seinen Arm legen, mehr nicht.
    Doch die Königin brauchte sie, deshalb musste sie warten, bis sie Zeit allein mit Jamie verbringen konnte. Also ging sie direkt zu den Gemächern der Königin.
    Königin Katharina begrüßte sie mit einem warmen Lächeln, das ihre Augen erreichte. »Meine liebe Linnet«, sagte sie und ergriff ihre Hände, »es ist gut, Euch wieder bei uns zu haben.«
    »Königliche Hoheit, was höre ich da über Euch und Owen? Ich hatte Euch gebeten, vorsichtig …«
    »Manchmal verzweifle ich an Euch«, sagte Königin Katharina und verdrehte die Augen. »Ihr verschwendet keine Zeit mit ›Wie geht es Euch, Königliche Hoheit?‹ oder ›Was für ein schönes Kleid Ihr heute tragt, Hoheit.‹«
    »Es tut mir leid«, sagte Linnet in dem Wissen, dass diese Zurechtweisung berechtigt war. Sie vergaß oft die kleinen Höflichkeiten, die erwartet wurden. »Ihr seht heute bezaubernd aus, aber ich brenne darauf, dass Ihr mir versichert, dass ich mir keine Sorgen machen muss.«
    »Kein Grund zur Aufregung«, sagte Königin Katharina mit funkelnden Augen. »Denn es ist viel zu spät dafür.«
    »Zu spät?«, fragte Linnet mit Panik in der Stimme. »Was meint Ihr damit?«
    Die Königin beugte sich nah an sie und flüsterte in Linnets Ohr: »Ich bin bereits mit ihm ins Bett gegangen.« Als Linnet versuchte, ein Stückchen von ihr abzurücken, um sie anzustarren, zog die Königin sie wieder an sich. »Und es war herrlich.«
    Linnet spürte, wie ihre Augen groß wurden. Gütiger Himmel, was sollte sie der Königin jetzt raten? »Königliche Hoheit, ich verstehe, wie … überwältigend … das sein kann. Es kann einem die Sinne vernebeln.«
    Das war die Wahrheit.
    »Ich leide an keinerlei Verwirrtheit«, sagte die Königin.
    »Ihr seid verliebt«, sagte Linnet. »Das vergeht. Nichts, was es wert wäre, ein großes Risiko einzugehen.«
    »Ich bin so glücklich, meine Liebe«, sagte die Königin, ergriff wieder Linnets Hände und drückte sie fest. »Bitte, versucht doch, Euch mit mir zu freuen.«
    Der Himmel stehe ihr bei, es könnte nicht schlimmer stehen. Offenbar war ihre Freundin im Augenblick für kein vernünftiges Argument empfänglich.
    »Genießt es eine Weile, wenn es Euch gefällt«, sagte Linnet. »Aber ich bitte Euch, macht kein Aufhebens darum. Keiner darf davon erfahren.«
    »Kommt schon, was glaubt Ihr denn, was ich getan habe?«, fragte die Königin lachend. »Boten an die vier Enden des Königreiches ausgeschickt, um die Nachricht zu verkünden?«
    »Wenn Ihr darauf besteht, mit dieser … dieser …«, Linnet wollte gerne »Dummheit« sagen, besann sich dann aber eines Besseren, »… dieser Affäre fortzufahren, müsst Ihr es im Geheimen tun. Eure Hofdamen und ich können heimliche Treffen arrangieren, wenn Ihr das wünscht. Aber Ihr dürft nicht Stunden hinter verschlossenen Türen mit Owen verbringen, wenn das ganze Schloss weiß, dass Ihr dort allein mit ihm seid.«
    »Warum muss ich meine Gefühle verbergen?«, fragte ihre Freundin, und ihre Augen wurden traurig. »Ich will bloß, was jede Frau sich wünscht.«
    Dachte die Königin an eine ernsthafte Verbindung? Eine Affäre mit einem ihrer Untergebenen würde Ärger bedeuten, aber eine Heirat war absolut unmöglich.
    »Vielleicht werdet Ihr eines Tages alles haben, was Ihr Euch wünscht«, sagte Linnet, denn das war die einzige Hoffnung, die sie ihrer Freundin ehrlicherweise machen konnte. »Aber es kann nicht jetzt sein.«
    »Wie lange muss ich warten?«, verlangte die Königin zu wissen. »Wann werden die Männer, die meinen Sohn von mir fernhalten, ihn für alt genug befinden, dass ein Mann, der mir den Hof macht, keine Gefahr für ihren Einfluss auf ihn darstellt? Könnt Ihr mir das sagen, Linnet? In zehn Jahren? Fünfzehn?«
    Was war mit der schüchternen Prinzessin passiert, die immer tat, was man von ihr erwartete? Diese Frau, die sich jetzt mit in die Hüfte gestützten Händen und funkelnden Augen vorbeugte, war eine andere.
    »Ich kann ihn nicht aufgeben«, sagte Königin Katharina mit fester Stimme. »Ich werde es nicht tun.«
    »Verstehe«, sagte Linnet. »Wenn Ihr entschlossen seid, diese

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