Mein glaeserner Bauch
werden.
Fehldiagnosen können vorkommen.
4. Fruchtwasseruntersuchung
Wie?
Einstich mit einer Hohlnadel in die Fruchtblase durch die Bauch decke der Frau unter Ultraschallkontrolle; ca. 15 ml Fruchtwas ser mit abgelösten Zellen des Ungeborenen werden entnommen.
Die lebenden Zellen werden bis zur Zellteilung kultiviert, die Chromosomen auf Anzahl und Struktur untersucht und AFP im Fruchtwasser bestimmt.
Weitere Untersuchungen, wie eine gezielte DNA-Analyse, sind möglich.
Wofür?
Zur Suche nach einer Chromosomenabweichung beim Ungeborenen.
Bei Auffälligkeiten im Ultraschall oder im Ersttrimester-Test, z. B. verbreiterte Nackentransparenz.
Nach vorausgegangenen Fehlgeburten mit Verdacht auf Chromosomenabweichung.
Bei Verschlussstörung, z. B. offenem Rücken, oder Chromosomenabweichung eines früheren Kindes.
Zur gezielten Suche nach diagnostizierbaren Erbkrankheiten im Rahmen einer genetischen Beratung.
Bei hohen Antikörperwerten bei Rh-negativen Frauen.
Wann?
14. bis 20. Woche, meist 15. bis 17. Schwangerschaftswoche; das endgültige Ergebnis liegt nach 2 bis 3 Wochen vor.
Mit einem sogenannten Schnelltest (FISH-Test) sind Aussagen zur Anzahl der Chromosomen 13, 18, 21 sowie der Geschlechtschromosomen X und Y nach 1 bis 2 Tagen möglich. Dieser Befund muss immer durch das endgültige Ergebnis nach Langzeitkultur überprüft werden.
Was erfahre ich?
Den Chromosomensatz des Ungeborenen.
Verschlussstörungen, z. B. offener Rücken. Durch eine gezielte DNA-Analyse können vererbbare Krankheiten/Behinderungen, z. B. Muskel- und Stoffwechselerkrankungen, festgestellt werden. Um dies schon frühzeitig zu erfahren, wird hierfür in der Regel eine Chorionzottenbiopsie empfohlen.
Was gibt es zu bedenken?
Bei auffälligen Befunden gibt es in den meisten Fällen keine Therapie.
Es gibt ein Fehlgeburtsrisiko von 0,5 bis 1 %.
Es könne Wehen und leichte Blutungen auftreten.
Die lange Wartezeit auf den Befund ist belastend.
Bei einem späten Schwangerschaftsabbruch wird ein Gebärvorgang eingeleitet.
Manchmal muss die Untersuchung wiederholt werden.
Es gibt nur bedingt Aussagen über Schweregrad und Ausprägung der erhobenen Befunde.
Befunde zu seltenen Chromosomenveränderungen, die in ihren Auswirkungen nicht bekannt sind, sind möglich.
Fehldiagnosen können vorkommen.
5. Nabelschnurpunktion
Wie?
Einstich durch die Bauchdecke der Frau.
Aus der Nabelschnur wird unter Ultraschallkontrolle kindliches Blut entnommen.
Das Blut des Ungeborenen wird untersucht.
Wofür?
Bei dem Verdacht einer Infektion des Ungeborenen, z. B. mit Röteln.
Zur Suche nach diagnostizierbaren Erbkrankheiten nach genetischer Beratung.
Bei einer Rhesus-Unverträglichkeit.
Um unklare Befunde nach einer Fruchtwasseruntersuchung zu überprüfen.
Wann?
Ab der 18. Woche; die Chromosomenergebnisse liegen nach 2 bis 4 Tagen vor.
Was erfahre ich?
Den Chromosomensatz des Ungeborenen.
Bei Blutarmut des Kindes (z. B. bei Rhesus-Unverträglichkeit) ist eine Bluttransfusion möglich.
Bei Infektionen werden Medikamente zur Therapie des Ungeborenen in der Regel über die Frau gegeben.
Was gibt es zu bedenken?
Es gibt ein Fehlgeburtsrisiko von 1 bis 3%.
Wie bei den anderen Untersuchungen kann sich hier die Frage stellen: „Was mache ich nach einem auffälligen Befund?“
Basierend auf Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, aus der Broschüre Pränataldiagnostik – Informationen über Beratung und Hilfen bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen , 2011.
ANMERKUNGEN
1 Claudia Heinkel, »Vom Recht auf Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik«, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.): Reihe FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung , Heft 1/2007, Pränataldiagnostik, S. 54.
2 Claudia Schumann, »Veränderungen in der gynäkologischen Praxis durch Pränataldiagnostik«, in: BZgA, FORUM 1/2007, S. 41.
3 BZgA (Hrsg.), Schwangerschaftserleben und Pränataldiagnostik. Repräsentative Befragung Schwangerer zum Thema Pränataldiagnostik, Köln 2006, S. 38f.
4 Institut für Demoskopie, Einflussfaktoren auf die Geburtenrate. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung der 18–44jährigen Bevölkerung , Allensbach 2004, S. 79.
5 Christian Schmitt/Ulrike Winkelmann, Wer bleibt kinderlos? Sozialstrukturelle Daten zur Kinderlosigkeit von Frauen und Männern, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin 2005.
6 Mikrozensus 2008 – Neue Daten zur Kinderlosigkeit in Deutschland. Statement von
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