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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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können, war doch etwas ganz anderes.
    „Möchtest du die Zeitung noch lesen?“, fragte Jack.
    Hochgeschreckt aus ihren Gedanken schüttelte Cara den Kopf. „Nein danke, aber würde es dir etwas ausmachen, mir ein wenig von den Leuten zu erzählen, die außer uns zu der Hochzeitsfeier in London kommen werden?“
    „Angst, Cara? Oder einfach nur Schüchternheit?“ Jacks lädiertes Auge war kaum geschwollen, dafür aber dunkelblau verfärbt, was seiner Attraktivität seltsamerweise keinen Abbruch tat. In dem italienischen Designeranzug wirkte er irgendwie noch weltmännischer als zuvor.
    „Von beidem ein bisschen“, gab sie offen zu. „Außerdem fühle ich mich völlig fehl am Platz.“
    Diese Überzeugung schien Jack nicht zu teilen, denn er zuckte nur lässig mit den Schultern. „Da gibt’s nicht viel zu erzählen … Nathaniel heiratet eine Frau, die er offenbar bei seinem letzten Bühnenauftritt kennengelernt hat.“
    „Ist er Schauspieler?“
    Jack hob die Brauen und musterte Cara skeptisch. „Hast du noch nie von Nathaniel Wolfe gehört?“
    Cara stockte der Atem. Der Nathaniel Wolfe? Jacks Bruder war der berühmte Gewinner des diesjährigen Sapphire Screen Awards ? Und sie flogen zu seiner Hochzeit? Die Panik, die Cara bisher nur mit Mühe hatte im Zaum halten können, überschwemmte sie nun wie eine heiße Welle. Plötzlich sah sie nur noch Horden von Paparazzi und Klatschreportern vor ihrem inneren Auge, und alle würden wissen, dass sie ganz bestimmt nicht dorthin gehörte!
    Mit fast genüsslicher Neugier beobachtete Jack jede Regung ihres lebhaften Minenspiels und wartete auf die Explosion. Doch dieses Schauspiel verweigerte Cara ihm.
    „Ich weiß sehr wohl, wer Nathaniel Wolfe ist“, informierte sie ihn mit beherrschter Stimme und erkannte plötzlich sogar eine gewisse Familienähnlichkeit zwischen den beiden Brüdern. Wobei Jack nach ihrem Empfinden eindeutig attraktiver war.
    „Nathaniel ist mein Halbbruder“, erläuterte Jack. „Wir haben verschiedene Mütter. Sein Bruder Sebastian, ein weiterer Halbbruder von mir, wird sicher auch dort sein. Er und Nathaniel haben dieselbe Mutter. Und dann sind da noch die Zwillinge: Alex kommt eher nicht, dafür aber seine Zwillingsschwester Annabelle. Wir drei haben dieselbe Mutter.“
    Im Stillen zählte Cara automatisch mit. „Dann hast du also vier Geschwister?“
    Jack zögerte einen Moment, dann lächelte er gequält. „Eigentlich sind wir acht. Rafael ist ein weiterer Halbbruder, und dann sind da noch die beiden ältesten, Lucas und Jacob.“
    „Wow! Acht also …“
    Jacob Wolfe . War das nicht der junge Mann gewesen, der durch einen unglücklichen Zufall seinen eigenen Vater getötet hatte? Cara erinnerte sich, es irgendwo gelesen zu haben, und plötzlich schmerzte ihr Herz für den Mann, der ihr vollkommen beherrscht mit stoischer Miene gegenübersaß. Das Verlangen, ihn in den Arm zu nehmen, wurde fast übermächtig. Doch sie wusste, dass ihr Mitgefühl ganz sicher unerwünscht war.
    Jack nickte kurz. Ganz eindeutig wollte er nicht weiter über seine Familie reden.
    „Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen müsste?“, fragte Cara trotzdem.
    „Eigentlich nicht, außer vielleicht … etwas, das Annabelle betrifft.“ Er machte eine Pause und schien sich sammeln zu müssen. „Ihr Gesicht ist vernarbt, was sie sehr gut zu verstecken versteht. Vielleicht bemerkst du es nicht einmal, aber wenn doch …“
    „Ich wäre nie so unhöflich zu fragen, was passiert ist“, beeilte Cara sich zu versichern.
    „Nein, natürlich nicht. Verzeih“, murmelte Jack.
    „Nein, ich muss mich entschuldigen, dass ich derart in dich dringe“, erwiderte sie spontan. „Nach allem, was du von mir weißt, musst du ja den Eindruck haben, ich wäre … ich könnte …“ Sie brach ab und biss sich auf die Lippe. „Aber ich versichere dir, so bin ich nicht.“
    Jack nickte erneut, allerdings ziemlich abwesend. Da er nichts mehr sagte, widmete auch Cara sich ihren verworrenen Gedanken. Warum konnte sie sich bloß nicht an mehr Einzelheiten erinnern, was die kürzlich veröffentlichten Berichte über die geheimnisvolle Familiengeschichte der Wolfes betraf. Mit einem aktuellen Eklat um Nathaniel Wolfe waren auch weit zurückliegende Skandale wieder ausgegraben worden. Ein gefundenes Fressen für die Regenbogenpresse, aber ein Thema, dem Cara keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Als sie in London landeten, und Jack immer noch keinen Ton von sich

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