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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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gegeben hatte, wurde sie immer unruhiger. Nach den wenigen Tagen ihrer Bekanntschaft hielt sie Jack zwar längst nicht mehr für den leichtfertigen Lebemann und Schwerenöter wie noch anlässlich ihrer ersten Begegnung, doch dieser düstere, in sich gekehrte Mann machte ihr Sorgen. Innerlich litt sie mit ihm und konnte trotzdem nicht helfen.
    Eine am Flughafen wartende Limousine samt Chauffeur brachte sie zum Grand Wolfe Hotel. Zu erkennen, dass auch diese Luxusbehausung jemandem aus Jacks Familie gehören musste, schockierte Cara schon gar nicht mehr. Zumindest nicht so wie die Einsicht, dass sie sich trotz ihrer Menschenkenntnis, auf die sie bisher so stolz gewesen war, noch nie in jemandem so sehr getäuschte hatte wie in Jack Wolfe.
    Trotzdem erschien er ihr wie der einzige Halt in einer rasanten Achterbahnfahrt der Gefühle. Als sie instinktiv ihre Hand in seine schob, umfasste er sie fest und warm. So saßen sie stumm nebeneinander, bis ihr Chauffeur vor dem Nobelhotel hielt und ihnen die Tür öffnete.
    Jack drückte noch einmal ermutigend Caras zitternde Finger und stieg als erster aus. Dabei schaute er auf seine Uhr. Schon beim verzögerten Abflug in Paris hatte er geahnt, dass sie sich verspäten würden. Er hatte die Zeit bewusst knapp bemessen, um auf jeden Fall einer traulichen Familienzusammenkunft vor der Vermählung aus dem Weg zu gehen. Allerdings hatte er nicht mit dem starken Verkehr auf Londons Straßen gerechnet.
    Nun gut … jetzt waren sie eben viel zu spät dran und mussten den leidigen Akt einfach nur noch hinter sich bringen. Dafür musste er lediglich ein Lächeln aufsetzen, zur Kirche, die gleich neben dem Hotel lag, hinübergehen und sich mit Nathaniel über dessen Glück freuen. Und dabei inständig hoffen, dass Jacob ihm nicht in die Quere kam. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war eine Konfrontation mit seinem ältesten Bruder, über dessen unverhoffte Heimkehr sich jeder zu freuen schien.
    Außer ihm.
    Oh, ja, Jacob war zurück! Nach zwanzig langen Jahren wollte er Wolfe Manor restaurieren und zu vergangener Pracht auferstehen lassen! Den ehrwürdigen Familienbesitz, den er damals ohne Ankündigung oder ein Wort der Erklärung verlassen hatte. Mochten ruhig alle erneut auf Jacob und seine Versprechungen reinfallen, er würde es nicht tun!
    Wäre es nach Jack gegangen, hätte Jacob Wolfe Manor plattwalzen und wie die Vergangenheit begraben sollen.
    Während das Gepäck von einem Hotelpagen in ihre Suite gebracht wurde, umfasste Jack erneut Caras Hand und zog sie mit sich in Richtung der Kirche. Wahrscheinlich war die Trauungszeremonie bereits in vollem Gang, sie würden sich im Hintergrund halten und von dort aus zuschauen. Danach würden sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit hinüber ins Hotel flüchten.
    Doch die Kirche war leer, bis auf einige Putzfrauen, die sich emsig ihrer Arbeit widmeten. Wie betäubt starrte Jack auf den mit weißen Rosenbuketts geschmückten Altar. Dann wandte er sich wortlos um und legte mit langen Schritten den kurzen Weg zum Grand Wolfe zurück, wo er ohne Umschweife auf den Ballsaal zustrebte, in dem die Hochzeitsfeier stattfinden sollte.
    Cara folgte ihm gezwungenermaßen auf dem Fuße und geriet dabei etwas außer Atem. Vor dem Festsaal tauschten sie einen stummen Blick, dann öffnete Jack die Tür. Der riesige Raum war mit weißem Organzastoff verkleidet, und auch hier erfüllte der Duft weißer Rosen die Luft. An den Tischen saßen nur noch vereinzelt Gäste, die sich ruhig unterhielten.
    Jack erspähte Annabelle mit der unvermeidlichen Kamera in der Hand auf den ersten Blick. Langsam kam sie auf das Paar zu, das immer noch in der offenen Tür stand.
    „Du kommst spät, Jack“, stellte sie mit einem scharfen Blick auf sein dunkel verfärbtes Auge fest.
    „Kleines Problem am Flughafen“, versuchte Jack sich herauszuwinden. „Wo ist das glückliche Brautpaar?“
    „Bereits im Honeymoon“, informierte sie ihn. „Du hast alles verpasst.“
    Jack wusste nicht recht, ob er enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Auch wenn das Timing von ihm bewusst knapp inszeniert worden war, hatte er doch nicht gleich auf die ganze Party verzichten wollen.
    Annabelles fragendem Blick folgend stellte er ihr etwas verspätet Cara vor. Die beiden Frauen tauschten konventionelle Höflichkeiten aus, dann entschuldigte sich Annabelle unter dem Vorwand, ihr Fotoequipment einpacken zu müssen.
    „Sind die anderen denn alle gekommen?“, wollte Jack noch wissen,

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