Mein Hauptgewinn bist du!
Cara an seine Brust und wiegte sie hin und her wie ein kleines Kind. „Es tut mir leid, Sweetheart“, sagte er rau. „Es tut mir so leid.“
10. KAPITEL
In den nächsten zwei Wochen schob Cara alle Zweifel und Zukunftsängste rigoros beiseite und nahm sich vor, jeden Tag bis zur Neige auszukosten. Sie fragte nicht mehr nach ihrem Pass, und auch Jack erwähnte nichts in dieser Richtung. Da sie ihre alte Kreditkarte gesperrt hatte und eine neue an Jacks Londoner Adresse unterwegs war, würde sie in Kürze endlich wieder über eigenes Geld verfügen.
Was für eine Erleichterung!
Seit der Nacht, in der sie sich über ihre Familien und die belastende Vergangenheit ausgetauscht hatten, verloren sie kein Wort mehr über dieses Thema. Doch in jeder anderen Beziehung kamen sie sich immer näher.
Jack führte Cara in die Oper, ins Theater und zum Dinner aus, oder sie unternahmen lange Ausflüge in die Umgebung von London. Jeden Morgen machte er für sie beide Frühstück. Zwischendurch überraschte er sie mit Blumen und anderen kleinen Aufmerksamkeiten, und nachts liebten sie sich voller Leidenschaft, sodass Cara sich ein Leben ohne ihn kaum noch vorstellen konnte.
Jack wusste, wie er sie erregen und in den Wahnsinn treiben konnte, bis sie ihre Lust laut herausschrie. Ihre Sehnsucht nach ihm war längst zur Besessenheit geworden. Er brauchte sie nur anzuschauen, um in ihr ein unbändiges Verlangen auszulösen, sich die Kleider vom Leib zu reißen und ihn auf der Stelle zu verführen.
Sie liebten sich im Wagen, auf dem Schreibtisch, in der Wanne und bei jeder anderen sich bietenden Gelegenheit – und wenn es im Privatlift oder mitten in der Nacht auf der kühlen Penthouse-Terrasse hoch über den Dächern Londons war.
Sie hätte ihn gleich am ersten Tag ihrer Begegnung verlassen müssen, als es noch nicht zu spät dafür war. Doch wenn es darum ging, Sex mit Jack zu haben, kannte Cara sich selbst nicht wieder, so hemmungslos fordernd und absolut schamlos verhielt sie sich. Und würde sie jemand fragen, müsste sie zugeben, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte.
Nein, das stimmte nicht ganz … sie liebte Jack, und sexuell war sie ihm verfallen.
Aber weil sie das Gefühl hatte, in einer magischen Seifenblase zu leben, schwieg Cara über ihre tiefen Gefühle – aus Angst, das filigrane Gebilde könne sonst zerplatzen.
Jack hingegen ging es allein ums Körperliche. Manchmal blieben sie einfach im Bett liegen, lasen, plauderten und lachten zwischen den heißen Liebesintermezzi miteinander. An solchen Tagen machten sie sich nicht einmal die Mühe, etwas anzuziehen. Sie schliefen, aßen, liebten sich und lebten in ihrer eigenen Traumwelt.
Es war fantastisch, überwältigend, aber es war nicht genug. Cara hungerte nach einem winzigen Hinweis oder Signal von Jack, dass sie mit ihren tiefen Gefühlen nicht ganz allein dastand. Sie wollte seine Liebe, sein Herz …
„Wir sind zu einer Cocktailparty eingeladen.“
Als Cara sich umdrehte, fühlte sie sich von einer heißen Welle überschwemmt, wie immer wenn Jack den Raum betrat oder – wie in diesem Fall – die Dachterrasse. Das blaue Auge war nahezu verschwunden, aber auch sonst wäre er für sie der attraktivste Mann unter der Sonne gewesen.
„Hört sich nett an“, gab sie leicht zurück. Während sie sich bemühte, ihren inneren Aufruhr hinter einem Lächeln zu verstecken, erschien ihr sein Blick enttäuschend nüchtern und ausdruckslos.
„Rupert ist ein alter Geschäftsfreund von mir.“ Jack ging zur Außenbar. „Möchtest du auch einen Drink?“ Sie lehnte dankend ab. „Wir müssen ja nicht allzu lange bleiben“, meinte Jack und nahm sich ein Glas Sherry.
„Fein.“ Offenbar habe ich die Fähigkeit verloren, vollständige Sätze mit Sinn und Verstand von mir zu geben! haderte Cara mit sich.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte Jack dann auch prompt wissen.
„Natürlich nicht.“
Nachdenklich sah er sie an. „Wir können auch hier bleiben, wenn du …“
„Nein, schon gut …“, zwang sie sich zu sagen, „wir können uns wohl kaum für immer hier einsperren, oder?“
Warum widerspricht er denn nicht?
„Gut, ich lass ihn kurz wissen, dass wir kommen. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen, dann gehöre ich für den Rest des Abends dir.“
Wenn es nur so wäre! dachte Cara und sah ihm traurig hinterher.
Die unzähligen Gäste in Rupert Blasdells prächtigem Stadthaus schimmerten und funkelten wie
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