Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
passieren und ertappte sich dabei, wie sie Gabriel anlächelte. »Also erzähl, bist du verheiratet?«
    »Nein, und ich war es auch nie. Ich hatte noch nicht das Glück, die Richtige zu finden.«
    »Vielleicht hat die Richtige einfach dich noch nicht gefunden.« Pepper setzte sich wieder in Bewegung und rutschte das letzte steile Stück zu der Lichtung vor dem Ranch-Haus hinunter. Sie konnte das von Flutlicht angestrahlte Haus sehen und die Soldaten, die an allen Ecken Wache standen. »Wohnst du noch in Texas?«
    »Boston.«
    Sie zwinkerte. »Das ist ziemlich weit von Texas entfernt. Wie bist du … oh. Die haben dich hingeschickt, oder?«
    »Du meinst die netten Leute vom Kirchenvorstand, die uns alle auseinander gerissen haben?«, fragte er grimmig. »Nein, ich bin nach Boston gezogen, um Hope zu suchen.«
    Hope. Ihre Schwester. Der eine Mensch, dem Pepper die Schuld für ihre Einsamkeit gab. Aber in den letzten paar Tagen war Pepper erwachsen geworden und sehnte sich danach, Hope wieder zu sehen. »Hast du …« Pepper konnte vor Aufregung und Sorge kaum sprechen. »Hast du sie gefunden?«
    Sie gingen über die Lichtung auf die Veranda zu, wo eine große, gut gekleidete Frau wartete. Ein dunkelhaariger Mann stand seitlich hinter ihr wie zum Schutz. Die Frau war hochschwanger. Ihre Hand lag auf dem Bauch, und sie schaute Pepper mit einer hungrigen Eindringlichkeit an, die Pepper das Herz brach.
    Es war ihre Schwester. Es war Hope. Pepper ging schneller, fing zu laufen an, schrie: »Hope. Du bist gekommen! Du bist endlich gekommen!«
    Hope umklammerte den Handlauf und kam die Treppe herunter. Der Mann war ihr behilflich, hatte die Hand unter ihren Arm gelegt. Die beiden Frauen trafen sich, die Arme ausstreckend, in der Mitte der Lichtung.
    Hopes Bauch war bei der ersten Umarmung im Weg.
    Pepper war vor Tränen blind. Sie brannte vor Liebe und Freude, legte den Kopf an Hopes Schulter und heulte.
    Hopes Stimme bebte und zitterte, während sie immer wieder sagte: »Ich habe dich endlich gefunden. Ich habe dich endlich gefunden.«
    Es hörte sich an, als hätte sie den Satz eine lange, lange Zeit geübt.
    Pepper hob den Kopf und schaute Hope ins Gesicht. Das letzte Mal, als sie die Schwester gesehen hatte, war Hope sechzehn Jahre alt gewesen – eine erwachsene, verantwortungsbewusste Sechzehnjährige, aber dem Aussehen nach eben sechzehn.
    Jetzt war sie eine Dame, dreiunddreißig Jahre alt, stark … schwanger.
    »Wie?« Pepper legte die Hand auf Hopes Bauch. »Wann?«
    Hope hatte Schluckauf und zog zwei Taschentücher aus der Manteltasche. Eines reichte sie Pepper. »Auf die übliche Art und sehr bald.«
    Pepper nahm das Taschentuch an und putzte sich die Nase. Sie schaute den dunkelhaarigen Mann an, der nicht weit von Gabriel entfernt stand. »Dein Mann?«
    »Ja. Zack, Zack Givens«, sagte Hope stolz. »Ist er nicht schön?«
    Pepper brach in Gelächter aus. »Ja, das ist er.«
    »Und was ist mit ihm ?« Hope zeigte in Richtung des Pfads. »Ist das deiner?«
    Pepper musste nicht erst hinschauen, um zu wissen, von wem Hope da sprach. Dan stand auf der anderen Seite der Lichtung und beobachtete sie. Sie spürte seinen Blick und verübelte ihm, dass er diesen sehr privaten Moment störte. Sie sagte ein wenig zu spitz: »Nein, ich dachte, er wäre es, aber es hat nicht funktioniert.«
    »Oh.« Hope sah Dan eine Weile lang an und registrierte nebenbei scharfsinnig Peppers gramzerfurchte Miene. »Ich verstehe.« Sie rieb Pepper mit dem Daumen einen Schmutzfleck vom Kinn. »Ich hätte dich überall erkannt. Dein Gesicht ist ständig schmutzig.« Ihr Lächeln geriet ins Wanken und schwand. »Ich dachte, General Napier würde dich umbringen. Ich dachte, wir kommen zu spät.«
    Hope schluchzte. Pepper umarmte sie und sagte: »Nicht weinen. Jetzt sind wir zusammen.«
    »Dieses Mal werde ich dich nicht gehen lassen«, antwortete Hope mit Nachdruck. »Es tut mir so Leid, Pepper. Es tut mir so Leid. Ich weiß, ich hab dir das schon gesagt, aber ich werde nie aufhören, es dir zu sagen. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass sie dich mitnehmen. Dass sie auch nur einen von euch mitnehmen. Ich hätte mit euch davonlaufen und uns alle zusammenhalten sollen.«
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte Pepper und glaubte es zum ersten Mal selbst, als sie Hopes Zorn sah. Zum ersten Mal legte sie die Gefühle der Achtjährigen ab und erkannte die Wahrheit. »Sie hätten uns gefunden und alles wäre ganz genauso gekommen.«
    Hope sagte

Weitere Kostenlose Bücher