Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
nicht. Sie wusste nicht, was sie mit dem Baby anfangen sollte, erst recht nicht mit einem so winzigen Baby. Sie hatte Stunden in einem abgesperrten Zimmer verbracht, zusammen mit der Hebamme, ihrem Schwager und ihrer Schwester, von der sie Körperteile gesehen hatte, die sie nie ihm Leben hatte sehen wollen, und jetzt sollte sie dieses kleine hässliche Ding ansäuseln … Sie beugte sich über das Bett.
    Das Baby hörte zu weinen auf, schaute Pepper an und schob wie ein Äffchen die Unterlippe vor.
    »Oh, Pepper.« Hope lachte und weinte gleichzeitig. »Sie sieht genau aus wie du.«
    »Das arme Kind.« Pepper streichelte die winzige Faust.
    Sie sah nicht, wie Zack und Hope einander ansahen, aber plötzlich hielt sie das Baby in den Armen. » Oh.«
    Die dünnen Ärmchen wedelten, Lana machte die Augen auf und zu, manchmal gleichzeitig, manchmal einzeln, und der kleine Mund verzog sich zu einem Gähnen.
    Pepper hatte Tränen in den Augen. »Oh. Sie ist wunderschön.«
    Hope sagte: »Pepper, du zeigst sie jetzt am besten Gabriel, bevor er noch die Tür eintritt.«
    Aber Dan war irgendwo da draußen, wartete auf Pepper, wollte mit ihr sprechen. Sie stammelte: »Da … das möchte Zack doch bestimmt selber machen.«
    »Ich würde gern einen Augenblick mit meiner Frau alleine sein«, sagte Zack, nahm Hopes Hand und drückte sie sich aufs Herz. Die Art, wie er Hope dabei ansah, ließ Pepper das Baby fester an sich drücken. Jedwede Frage, was die Beziehung zwischen den beiden anging, war damit beantwortet. Zack betete seine Frau an.
    Während Pepper auf Zehenspitzen aus dem Zimmer schlich, flüsterte sie dem Baby zu: »Sie brauchen ein bisschen Zeit füreinander. Mach dir keine Sorgen. Das heißt nicht, dass sie dich weniger lieben würden. Es heißt, dass du es gut haben wirst, weil die beiden einander lieben und immer zusammen bleiben werden.« Sie dachte an das, was Hope über Daddy und Mama gesagt hatte und fragte sich, ob es wahr sein konnte. Waren sie ermordet worden? Waren die wundervollen Eltern, an die sie sich erinnerte, doch Wirklichkeit gewesen?
    Waren sie Opfer des schrecklichsten Verbrechens geworden, das man sich nur vorstellen konnte?
    Pepper ging durchs Esszimmer in die Küche, sah das kleine menschliche Wesen in ihren Armen an, ängstlich darauf bedacht, es nicht fallen zu lassen und entschlossen, die beste Tante der Welt zu werden.
    Drei Stühle kratzten nach hinten, als sie die Küche betrat. Sie kannte Gabriel und Dan. Genau genommen kannte sie Dan nur zu gut. Und obwohl sie die Frau damals vor neun Jahren nur ein einziges Mal gesehen hatte, erkannte sie sie sofort: Dans Mutter, Barbara Graham. Sie war fast so groß wie ihr Sohn und hatte, genau wie er, dunkle Haut und hohe Wangenknochen, doch ihr Haar war schwarz, sie war das Ebenbild von Dans indianischer Großmutter.
    Barbara war wie jede gute Mutter hergeeilt, weil ihr Sohn beinahe getötet worden war. Sie sagte: »Schön, dich wieder zu sehen, Pepper«, und hörte sich an, als meinte sie es auch. Sie war Pepper immer sehr nett erschienen, und man konnte ihr schlecht vorwerfen, dass sie einen solchen Blödmann von Sohn groß gezogen hatte.
    Lana blinzelte die Deckenlampe an, und ihr kleines Affengesicht legte sich in Falten.
    Gabriel eilte herbei. »Ist alles in Ordnung? Hope? Das Baby? Lass sehen!« Er schaute fassungslos das zerknitterte kleine Kindergesicht an. »Muss das so aussehen?«
    Barbara schob ihn zur Seite. »Oh!« Dann flötete sie: »Ja, das muss so aussehen. Sie ist wunderschön!«
    »Wenn Sie das sagen«, erwiderte Gabriel zweifelnd.
    Pepper wollte sich auf das Baby in ihren Armen konzentrieren. Sie wollte nicht aufsehen. Aber sie konnte nicht anders, Dan sah sie an, das spürte sie, und er zog ihren Blick unwiderstehlich auf sich.
    Er betrachtete die Gruppe gelassen. Weder seine Miene noch seine Haltung verrieten, dass das Baby, Pepper oder die Freude über Lanas Geburt ihn interessierte. Dennoch lief Pepper ein warmer Schauder über den Rücken.
    Er war nicht gleichgültig.
    Aber, sagte sich Pepper, das war ihr egal. Ja, er hatte ihr das Leben gerettet. Er hatte ihr den Stolz und die Unabhängigkeit geraubt, die sie sich so hart erarbeitet hatte. Sie hatte versprochen, ihn zu heiraten, und er hatte nur das Schlechteste von ihr gedacht. Seine Geringschätzung hatte die Liebe, die sie neun Jahre lang für ihn empfunden hatte, zerstört. Sie war ihn endlich los. Pepper schaute Lana an und lächelte. Sie hatte jetzt andere Dinge im

Weitere Kostenlose Bücher