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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Faltenabdrücke, die vom Kissen stammten. Das schwarze Haar stand ihr zu Berge und zu Tal. Sie sah bezaubernd aus. Entwaffnend.
    Unschuldig.
    Pepper erwachte aus dem ersten richtigen Schlaf seit fünf Tagen, um sich einem hoch gewachsenen Mann gegenüber zu sehen, der sich über ihr auftürmte. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie konnte sich nur erinnern, dass jemand sie töten wollte.
    Sie reagierte instinktiv und verteidigte sich. Sie boxte den Mann in die Lenden.
    Der Mann wich rechtzeitig aus. Gerade noch rechtzeitig. Als ihre Faust seinen Oberschenkel traf, fluchte der Mann lauthals. Jetzt wusste sie, um wen es sich handelte.
    Es war Dan. Das hier war Mrs Dreiss’ Haus.
    Sie war in Sicherheit.
    Sie sah zu Dan auf. Er sah wie ein Krieger aus. Ein Wilder.
    Sie hoffte zumindest, dass sie in Sicherheit war. Vor ihm und vor sich selbst.
    Ihr Herzschlag, der Schallgeschwindigkeit erreicht hatte, beruhigte sich wieder.
    »Was, zur Hölle, machst du da?« Er sprach in einem leisen, vibrierenden Tonfall, aber sie machte nicht den Fehler, ihn für gleichgültig zu halten. »Du hättest fast die künftigen Generationen der Familie Graham ums Leben gebracht.«
    Peppers Nackenhaare sträubten sich, und sie stützte sich auf die Ellenbogen. »Was, zur Hölle, machst du hier? Warum kommst du einfach in mein Zimmer, während ich schlafe?«
    »Süße, die Alternative wäre gewesen, in dein Zimmer zu kommen, während du wach bist, und das hätte zu völlig anderen Ergebnissen geführt.« Er trug ein blaues Jeanshemd und eine ausgeblichene grüne Camouflage-Weste. Ein paar Arbeitsjeans spannten sich um seine schmalen Hüften. Er sah sogar noch besser aus als letzte Nacht, und das wollte einiges bedeuten.
    Letzte Nacht war er fast schon liebevoll gewesen. Heute war er ein Blödmann. Ein großer, breit gebauter, gut aussehender Blödmann.
    »Glaube mir, das hätte es nicht«, sagte sie schnippisch. Was auch immer er sagte, wenn seine Küsse auch einladend und süß schmeckten, wie heiße Schokolade an einem kalten Tag, egal wie ihr Unterleib bei seinem Anblick pochte … er würde sie nicht ins Bett bekommen. Sie hatte einmal mit ihm geschlafen. Sie würde kein zweites Mal unter den Folgen leiden. »Du hast mich zu Tode erschreckt«, sagte sie und fragte, um ihr Eingeständnis zu kaschieren: »Was machst du hier?« Hier, das war ihr von der Sonne erhelltes Schlafzimmer, in dem Poster von Filmen hingen, die vor zehn Jahren gedreht worden waren.
    Er betrachtete ihr Flanellnachthemd, das für ein Land gemacht war, in dem der Winter eine furchtbare Mutprobe war und für ein Haus, in das keiner je eine Zentralheizung eingebaut hatte. Obwohl sich in seinem Gesicht nichts regte, war Pepper überzeugt, dass er sich amüsierte.
    Also gut. Er konnte sich amüsieren, so viel er wollte. Aber hier oben auf der Ranch schlief sie, sobald der letzte Schnee um das Haus herum geschmolzen war, bei offenem Fenster und freute sich darüber, die Gefahren los zu sein, die in der Stadt lauerten. Sie würde ihre Angewohnheiten jetzt nicht ändern, nur weil Dan sie in ihrem warmen Nachthemd gesehen hatte.
    Der Anflug von Belustigung schwand aus seinem Gesicht. »Ich dachte, du bist vielleicht ausgebüchst.«
    »Und wie hätte ich das machen sollen?« Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte ihn nicht daran erinnern wollen, dass sie zu Fuß hergekommen war.
    »Stimmt, du hast ja kein Auto«, sagte er milde. »Wir schleppen es am besten heute noch ab.«
    Sie hatte jeden Hinweis auf ihre Identität aus der billigen Karre entfernt, die sie in Colorado gekauft hatte. Sie hatte den Rucksack von der Hinterbank geholt und über die Schulter gehängt und das Auto von der abgelegensten Straße in die tiefste Schlucht geschoben, die sie hatte finden können. Sie wollte dem Auto definitiv nicht hinterher klettern. »Das geht nicht. Es ist in eine Schlucht gestürzt.«
    Er wurde ganz reglos. »Du hast gesagt, du seist von der Straße abgekommen.«
    »Bin ich auch. Es war eine sehr hoch gelegene Straße.«
    »Eine Schlucht. Wie, zum Teufel, bist du rausgekommen?«
    Wenn er die Wahrheit geahnt hätte … »Ich bin gesprungen.«
    Er versuchte offensichtlich, geduldig zu bleiben und fragte: »Warum bist du von der Straße abgekommen? Bist du eingeschlafen?«
    Sie musste ihm irgendetwas antworten. »Muss wohl so gewesen sein.«
    »Warum hast du nicht angehalten und dich ausgeruht? Du weißt, wie gefährlich Bergstraßen sein können.« Seine Augen waren so dunkelbraun, dass

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