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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Morgenluft hinaus. Er streckte die Muskeln und betrachtete von tiefer Bewunderung erfüllt das Tal. Seine Heimat.
    Dads Haus war von hier aus nicht zu sehen. Die Häuser standen an entgegengesetzten Enden des Tals, meilenweit voneinander entfernt und außer Sicht, weil die Familien es so gewollt hatten. Dans Familie war schon immer sehr ambitioniert gewesen, sie lebte gut von der Ranch, bearbeitete drei Sektionen und hatte Bundesanrechte auf drei weitere. Die Dreiss-Männer hatten nie ordentlich gearbeitet, wenn man Russell glauben wollte, bearbeiteten nur eine Sektion und machten auf reichem Boden schlechte Arbeit. Russell hatte sich die Hände gerieben, als der alte Dreiss gestorben war und außer seiner Frau keine Erben hinterlassen hatte. Russell hatte geglaubt, Mrs Dreiss werde an ihn verkaufen.
    Dan erinnerte sich, wie viel Staub es aufgewirbelt hatte, als die alte Lady sich geweigert hatte, und zwar schroff. Sie hatte mit der für sie typischen Unverblümtheit verkündet, dass sie ihren Garten nicht aufgeben werde, um mit einem Haufen von Krämern und Taugenichtsen in der Stadt zu leben, und das war es dann. Sie hatte die Ranch behalten, und Russell und sie hatten widerwillig eine Einigung erzielt. Russell bewirtschaftete ihre Ranch für einen ordentlichen Anteil am Profit, und Mrs Dreiss lebte weiterhin in ihrem Haus und kümmerte sich mit Tatkraft und Enthusiasmus um ihren Garten.
    Inzwischen glaubte er, dass sie vielleicht von ihren Herzproblemen gewusst hatte, denn sie hatte das Haus und die Scheune, bevor sie gestorben war, ziemlich verkommen lassen, und sich ausschließlich auf ihren geliebten Garten konzentriert. Nur ein einziges Mal, als sie zusammen auf der Veranda gesessen und den Sonnenuntergang beobachtet hatten, hatte sie von Pepper gesprochen und wie sehr sie sich danach sehnte, sie wieder zu sehen. Sie hatte in Erinnerungen an Pepper geschwelgt und sich gefragt, was sie jetzt wohl tat. Sie hatte über Peppers Kindheit spekuliert und dass sie wohl für Peppers Ungestüm verantwortlich war. Sie hatte nichts gesagt, was er nicht schon gewusst hätte, aber es hatte ihm missfallen, wie liebevoll sie von einem Mädchen sprach, das einfach davongelaufen war.
    Pepper hätte zurückkehren müssen. Sie hätte wissen müssen, dass Mrs Dreiss sie sehen wollte.
    Seit Frühlingsanfang hatte Dan jede Menge Zeit mit Reparatur- und Malerarbeiten verbracht, die Zäune in Stand gesetzt und das Unkraut aus den Blumenbeeten gerissen. Wenn er den Garten betrachtete, sah er manchmal Mrs Dreiss vor sich, wie sie sich aufrichtete und die Hand in den Rücken legte, während die Brise die Krempe ihres großen Hutes hochwehte.
    Er war dem Tod beim Militär oft genug begegnet. Er akzeptierte ihn als Teil des Lebens, aber er konnte immer noch nicht glauben, dass Mrs Dreiss nicht mehr war. Nach seiner Rückkehr war sie die Einzige gewesen, die sein Verlangen nach Einsamkeit verstanden hatte.
    Dass er auch ein brennendes Verlangen nach Rache hatte, hatte sie nicht gewusst.
    Nach ihrem Tod hatte Dan Colonel Jaffe auf die Ranch eingeladen. Colonel Jaffe war ein kleiner, plumper Mann mit hellen Haaren und heller Haut; ein Schreibtischtäter mit genialem Organisationstalent und einem unheimlichen Gespür für die nächsten Aktionen des Feindes. Er war auf einer Ranch genauso fehl am Platz wie auf dem Schlachtfeld, aber Dan verfolgte ein bestimmtes Ziel. Er hatte Jaffe die beiden Ranches gezeigt; das schwierige Gelände und die Abgelegenheit hatten Jaffe beeindruckt. Abends hatte er in Mrs Dreiss’ Küche mit Jaffe Scotch getrunken und seinen Plan erläutert.
     
    Dan reichte Jaffe den Drink. »Colonel, würden Sie zustimmen, dass ich einer der besten Anti-Terrorkämpfer in unserer Einheit war?«
    Colonel Jaffe schien erst überrascht, dann argwöhnisch. »Der Beste. Ich würde dafür sorgen, dass man Ihnen das Purple Heart verleiht, aber das ist leider, wie Sie wissen, nicht möglich.«
    »Das stört mich nicht. Die Armee hat mich so vieles gelehrt. Klar zu denken, was Ehre bedeutet, wofür es sich zu kämpfen lohnt, wofür es sich zu sterben lohnt.« Dan ging ins Wohnzimmer voran und sagte: »Ich habe nachgedacht. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es mir noch gefällt, tot zu sein.«
    Colonel Jaffe blieb ihm auf den Fersen. »Lieutenant, Sie haben keine Wahl. Sie haben Schusters einzigen Sohn im Nahkampf getötet. Wir mussten die Information streuen, dass Sie tot sind und es überzeugend aussehen lassen, oder Schuster rastet und

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