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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schwungvollen Handbewegung die Stalltür zu. »Du solltest lieber nett zu mir sein, sonst gibt es kein Frühstück.«
    Aus seinem ungeduldigen Kopfschütteln zu schließen, nahm Samson die Drohung nicht ernst.
    Sie brachte die Stallarbeit zu Ende und eilte frierend ins Haus zurück, während die Kälte an Knien und Handgelenken durch ihre triefenden Kleider drang.
    Sie wollte ihre Sachen auf der Veranda ausziehen, sah sich aber erst um, ob jemand sie beobachtete. Bei Dunkelheit und mit seitwärts treibendem Schnee konnte sie ohnehin keiner sehen. Doch Dan hatte seine Spuren hinterlassen; sie war sich ihres Körpers bewusst wie seit den lang vergangenen Teenager-Tagen in Diamond nicht mehr.
    Gott, sie wollte ihn. Sie wollte ihn. Sie fürchtete ihn. Sie fürchtete die Lust, die er in ihr erweckte. Sie fürchtete die Kontrolle, die er über ihren Verstand hatte, die Art, wie er sie des Nachts in ihren Träumen besuchte, und nicht nur nachts, sondern auch in ihren Tagträumen.
    Sie warf Mantel und Mütze auf die Verandaschaukel, dann kämpfte sie sich aus der Jeans. Der Wind pfiff über ihre nackte Haut, ließ sie in Sekunden blau anlaufen, und sie hüpfte hinein. Sie warf Jeans und T-Shirt in die Waschmaschine, stellte sie an und ging eine Duftspur hinter sich herziehend ins Badezimmer.
    Sie duschte so lang wie noch nie, wusch jedes bisschen Gestank ab und schrubbte sich, bis ihre Haut rosa war und sie förmlich leuchtete.
    Weil das Wasser lief, hörte sie nicht, wie im Esszimmer der Alarm summte.
    Sie lief barfuß in ihr Zimmer und rieb sich die Hände. Es war kalt hier drin, aber wenn sie in die Küche ging und den Ofen heizte … sie grinste. Es gab keinen Zweifel, was sie heute Abend tun würde.
    Sie würde backen.
    Sie zog schnell einen roten Baumwollpullover und einen passenden roten Wickelrock an. Sie hatte es warm und gemütlich, und sie war in der richtigen Stimmung, Cookies zu backen.
    Sie holte die Rezepte aus der kleinen, blumengemusterten Blechdose, die auf dem Regal über dem Ofen stand. Sie legte die vergilbten Karteikarten nebeneinander auf die Arbeitsplatte und studierte Mrs Dreiss’ elegante Handschrift.
    Erdnussbutter, Hafermehl, Karamell. Nein …
    Erst die Zimt-Cookies. Sie hatte keine Zimt-Cookies mehr gegessen, seit sie Diamond verlassen hatte. Die altmodischen, anheimelnden, knusprigen Cookies aus Weizenmehl waren ihr die Liebsten. Sie stellte den Ofen auf drei, stellte die Zutaten auf der Arbeitsplatte bereit und rührte den Teig zusammen.
    Der Wind pfiff über das Dach. Sie summte beim Arbeiten. Sie hörte weder die zuschlagende Autotür noch die Stiefel auf der Veranda.
    Aber als die Eingangstür zufiel, ließ sie den Löffel fallen. Sie fuhr hoch.
    General Napier.
    Pepper drehte sich um und sah … Dan.
    Er war da. Ein dunkler Schatten vor dem weiß getünchten Holz, eine bedrohliche Figur, die den Raum mit ihrer Größe und ihrer Ungeduld dominierte.
    Er sah zornig aus. Er sah kantig aus. Er sah gefährlich aus. Gefährlicher als die Männer, vor denen Russell sie gewarnt hatte. Gefährlicher als jeder Anschlag, den General Napier verüben konnte.
    Pepper sackte zuerst erleichtert zusammen.
    Es war nicht die Generalin. Pepper war in Sicherheit.
    Dann fing ihr Herz vor Freude zu hüpfen an, weil Dan so unerwartet zurück war.
    Schließlich versteifte sie sich vor Fassungslosigkeit, Erheiterung … und einer völlig andersartigen Angst.
    Dieser Mann wollte sie. Er machte es ihr mit jedem Moment, den er bei ihr war, klar. Auch jetzt zeigte er sein Begehren und seine Ungeduld ohne eine Bewegung, ohne ein Wort zu sagen.
    Sie wich zurück, bis sich die Tischkante in ihren Oberschenkel grub. Sie umklammerte die Tischplatte so fest, dass das Blut aus ihren Fingern wich. »Ich habe dich nicht erwartet.«
    »Das sehe ich.« Seine Stimme streichelte ihre Nerven wie hörbar gewordener Samt, und er lauerte im Schatten. Er war dazu geschaffen, im Schatten zu lauern, und der Schatten liebte ihn.
    »Du störst. Ich …« Sie zeigte nervös auf die volle Arbeitsplatte. »Ich backe gerade. Wie war’s beim Arzt?«
    »Ich hab einen Persilschein.« Er bewegte sich von der Tür weg.
    Auf sie zu.
    »Gut. Gut.« Sie wich seitlich zum Esszimmer aus. »Wenn du mir eine Minute gibst, zieh ich meine Jeans an, und wir können reden.«
    »Mach dir keine Mühe.« Seine Stimme war rau, als sei er krank. Aber das war er nicht; das wusste sie genauso sicher, wie sie die Begierde spürte, die er verströmte. Dass er

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