Mein Herz in Deinen Händen
Junge, den ich geliebt habe. Du bist nicht der Mann, der du hättest werden sollen. Du bist jemand anderes, und du sagst mir nicht, wer. Also warum sollte ich dir etwas erzählen? Erkläre es mir. Warum sollte ich ehrlich zu dir sein?«
Er starrte in ihre Augen, und sie konnte direkt in die aufgewühlten Tiefen seiner Seele sehen. Zorn, Begierde, alte Liebe und neue Hinterlist bebten in seiner Seele wie Felsbrocken auf einem berstenden Gletscher. Heute Nacht hatte er die Zivilisation weit, weit hinter sich gelassen.
Im Moment schien es ihn nicht zu kümmern, dass sie ihm nicht vertraute. Er wollte sie, und er würde sie nehmen. Die Geduld, die sie ihm unterstellt hatte, hatte nie existiert; er hatte nur gewartet. Gewartet, bis er es nicht länger ertragen konnte.
Jetzt konnte er es nicht länger ertragen.
»Aber ich bin der Junge, den du geliebt hast, denn ich erinnere mich an jeden Augenblick unserer gemeinsamen Zeit.« Er beugte sich vor und holte über ihrem Haar Luft. »Weißt du, was du mir angetan hast, als du gegangen bist? Du hast mir die Erinnerung an deinen Duft hinterlassen, an deine kleinen Laute, an die Perfektion, mit der wir zusammengepasst haben. Du hast mich gebrandmarkt, und ich habe mich an keine andere Frau mehr verlieren können.« Eine Sekunde, nur eine Sekunde lang, legte er die Wange auf ihren Scheitel. »Hast du gedacht, ich könnte dir das je vergeben?«
Ihre Beine zitterten, als seine Worte ihr Haar zerzausten. »Ich habe dich nie gebeten, mir zu verzeihen.«
»Sehr wahr. Und ich wollte auch nie, dass du es tust.« Seine Hand glitt in ihren Nacken. »Du wirst darum flehen.«
Flehen? Um Vergebung? Oder um Sex?
Sie wollte eine Antwort fordern und konnte es nicht.
Weil er ihren Kopf in den Nacken legte und sie küsste.
17
Dan nahm sie mit seinem Mund in Besitz, fuhr mit den Zähnen über ihre Unterlippe und erschütterte die feinfühligen Nerven. Er umrundete mit der Zungenspitze ihren Mund, drang langsam in sie ein, ließ sie vor Vorfreude zittern und sich auf Zehenspitzen stellen.
Sie würde sich nicht wehren; so dumm war sie nicht. Sie war mit einem Mann allein, den das zivilisierte Benehmen kaum gestreift hatte. Eine kleine Provokation, und er würde ihr auf den Kopf schlagen und sie in seine Höhle zerren.
Aber sie konnte sich weigern, auf seine Verführungskünste zu antworten, und das tat sie auch. Sie umklammerte mit ihren Händen die Tischkante und widerstand dem Drang, ihn zu umarmen. Sie hatte keine Angst, ihm die Stirn zu bieten, aber sie fürchtete seine Sexualität. Er würde ihr nicht wehtun, nicht körperlich, aber er konnte sie in den geheimsten Winkeln ihrer Seele verwunden, und sie wäre eine Närrin, ihm nachzugeben.
Er zog sich zurück. »So ist es gut, Liebling. Wehr dich. Das macht deine Kapitulation nur noch süßer.« Er hob sie auf den Tisch, schob die Hände an ihren Schenkeln hinauf und schob den Wickelrock auseinander. Seine rauen Handflächen rieben ihre zarte Haut rot, und die Intimität ließ sie heiser keuchen. Er streichelte sie, als ob allein ihre Haut ihm Vergnügen bereitete.
Sie wusste nicht, welcher Art die Befriedigung war, die der Hautkontakt ihm gab. Sie wusste nur, dass er ihr mit seiner Berührung die Kraft aussog. Oder … eigentlich nicht die Kraft. Den gesunden Menschenverstand, denn sie flehte im Geiste, dass er die Hand weiter hinaufbewegte.
Lieber Gott, sie war verrückt. Nach ihm.
Seine Finger glitten am Rand ihres Slips auf und ab. »Er ist mir im Weg.«
»Der Himmel verhüte, dass sich dir etwas in den Weg stellt!«
Ihr Versuch, sarkastisch zu sein, brach in sich zusammen, als er sein Taschenmesser hervorzog. Mit einer schnellen Daumenbewegung klappte er die lange, glänzende Klinge aus. Bevor sie begriff, was er vorhatte, hatte er das kühle Metall schon unter ihren Slip geschoben und ihn im Schritt aufgeschnitten. Das elastische Material rollte sich um die Taille auf, das Messer glitt ihren Bauch entlang und die Stofffetzen fielen auf den Tisch.
Der Schock verursachte ihr ein verruchtes Prickeln. Ein dummes Prickeln. »Bist du verrückt?«, wollte sie wissen.
»Absolut. Wir können definitiv festhalten, dass ich verrückt bin.« Die Klinge glitt in den Griff zurück, und er steckte das Messer in die Tasche. Ein langer Atemzug hob seine Brust, als er sie ansah.
Die Furcht ließ ihre Nerven beben. Er war zu groß. Zu schnell. Zu gefährlich. Zu fordernd.
Ihn nur anzusehen, ließ sie zwischen den Beinen feucht
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