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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Schwierigkeiten beim Sprechen hatte, lag an dem Übermaß an Lust, die er zu lang unterdrückt hatte. »Ich warne dich, dein Plan zieht bei mir nicht.«
    Ihre Nerven bebten alarmiert. Was meinte er damit?
    Dass sie vor General Napier davonlief? Sich hier versteckte? Ihre Unschuld beweisen wollte? »Wo … wovon sprichst du?«
    »Die Art, wie du dich anziehst.« Er deutete auf ihre nackten Beine, ihre nackten Füße. »Du kannst meinetwegen immer einen Rock anziehen. Du hast die ganze Zeit diese Jeans an und bildest dir ein, das hielte mich in Schach, unter Kontrolle.«
    Sie konnte seine Augen nicht sehen; sie waren dunkle, schattige Tümpel, aber sie wusste, wie er sie ansah. Mit einer Leidenschaft, die sich aus dem Anblick ihrer Beine nährte – und dem Wissen, was unter dem Rock steckte.
    Er fuhr fort: »Diese engen Jeans kleben an deinen Beinen, schmiegen sich an jeden Muskel, und ich sehe dich gehen und arbeiten und stelle mir vor, wie es sich anfühlt, deine Schenkel an mir zu fühlen, in dir zu sein, von dir geritten zu werden, auf und ab und mich von dir so nah an die Sonne bringen zu lassen, dass wir beide bei lebendigem Leib verbrennen.«
    Ihre Knie gaben nach. Sie lehnte sich an den Tisch und hob eine zitternde Hand an die Kehle. Sie hatte keine Angst vor Auseinandersetzungen. Sie ging unerschrocken ihren Weg. Aber diese verwegenen Worte erweckten in ihr Leidenschaft. Und diese Leidenschaft – das, was geschah, wenn sie entfesselt war – fürchtete sie.
    Seine Augen leuchteten wie glühender Feuerschein, als er den Hut abnahm und den Schnee von der Krempe klopfte. Sein blondes Haar war wild und zerzaust. Er bewegte sich ins Licht, und ihr stockte der Atem, als sie die unerbittliche Härte in seinem Gesicht sah.
    »Was ist passiert?« Ihre Stimme krächzte vor Anspannung. »Was hast du?« Was hatte ihn seine Zurückhaltung aufgeben und seine Geduld vergessen lassen?
    »Was ist passiert?«, wiederholte er. »Das ist meine Frage. Was ist mit dir passiert? Wo bist du gewesen? Was hast du getan?«
    »Wann? Heute?« Dann begriff sie: Er fragte nach mehr. Er wollte ihre Geschichte hören, von jenem Tag an, als sie ihn verlassen hatte, und er wollte sie sofort hören.
    Aber sie würde sie nicht erzählen. Der Mann, der da vor ihr stand, war kein gütiger Beichtvater, der ihre Angst lindern und ihr helfen würde, Gerechtigkeit zu erlangen. Er wollte alles von ihr und würde ihr nichts zurückgeben. Sie straffte die Schultern und hob das Kinn. »Ich sag dir, wo ich gewesen bin, wenn du mir sagst, was du gemacht hast.«
    »Du bist wechselhaft. Erst denke ich, ich kenne dich und dann verblüffst du mich.« Er kam nah heran, seine breiten Schulten warfen ihren Schatten auf sie. Er berührte sie nicht, doch er war so nah, dass sie die Hitze spürte, die er verströmte. »Erst glaube ich, du bist der Inbegriff der Aufrichtigkeit und Güte, und dann schiebst du deinen Wagen eigenhändig einen Abhang hinunter und zündest ihn an.
    Sie wurde blass. »Woher weißt du …?« O nein. Damit hatte sie alles zugegeben.
    »Bist du eine Kriminelle, mein Liebling?« Er strich mit den Fingerkuppen über die Spitzen ihres kurzen Haares. »Hast du das Auto gestohlen? Läufst du vor der Polizei davon? Sag es mir.« Sein Duft hüllte sie ein, Seife und Rasierschaum und ein warmes, maskulines Aroma, das an langsame, nasse Küsse erinnerte und an Sex, der sich die ganze Nacht lang hinzog.
    Sie wollte es ihm sagen. Aber ihre angeborene Vorsicht hielt sie zurück. Sie hatte Senator Vargas eine E-Mail geschickt, in der sie General Napier des Mordes bezichtigte. Sicher hatte irgendwer sie inzwischen gelesen, hatte die Mail als echt und Pepper als Absenderin identifiziert und Maßnahmen ergriffen.
    Sie würde in den Nachrichten bald etwas hören, das auf eine Untersuchung hindeutete.
    Falls nicht, würde sie die Behörden kontaktieren. Sie fürchtete, dass man sie dann aufspürte – die Generalin, die Polizei, die Regierung -, aber sie musste handeln, zu ihrer eigenen Sicherheit, zu Dans und der des Landes.
    Sie holte zittrig Luft. »Ich kann nicht, aber ich bin nicht … ich bin nicht …«
    »Ehrlich?«
    Sie begriff schlagartig, dass er mehr als nur erregt war. Er war außer sich.
    Er hatte Grund dazu.
    Aber sie hatte auch ihre Gründe, und solche Anschuldigungen ließ sie sich von niemandem bieten. Sie ballte die Fäuste und sagte: »Lass mich ehrlich sein. Die Wahrheit ist, ich traue dir nicht. Ich kenne dich nicht. Du bist nicht der

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