Mein Herz in Deinen Händen
davongelaufen war … und bei diesem Gedanken kamen ihr schlagartig Zweifel.
18
Als die Erregung sich legte, spürte Dan, wie Pepper sich versteifte, ablehnend, ängstlich, er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er ihr diesmal nicht gestatten würde, ihn abzuweisen. Mit einem verärgerten Schnauben drückte er sie fest an sich und stand auf. Ohne sich zurückzuziehen, marschierte er auf sein Schlafzimmer zu. Sie klammerte sich an seine Schultern, und das befriedigte ihn ein wenig. Sie war zu schwach, sich von ihm zu lösen. Wenigstens das hatte er geschafft.
Er zog den Quilt und die Decke zurück und legte sie auf das Laken.
Sie sah zerbrechlich aus. Sie hatte die Augen geschlossen, als fürchte sie seinen Blick.
Er wollte ihr ein kaltes, nasses Tuch holen und über ihr fiebriges Gesicht streichen. Er wollte sie trösten, beruhigende unzusammenhängende Worte murmeln. Aber er kannte Pepper. Wenn er sich auch nur für einen winzigen Augenblick erweichen ließ, würde sie sich wie Phoenix aus der Asche erheben und gleich wieder versuchen, ihre Unabhängigkeit zu dokumentieren.
Also spreizte er ihre Beine so weit wie möglich und stieß sich tief in sie hinein.
Ihre Augen flogen auf. Sie starrte ihn verstört an. »Hast du nicht … du hast doch …?«
»Ja, hab ich.« Er zog sich langsam zurück und erfüllte sie gleich wieder. »Aber bei dir brauche ich nicht viel Zeit, mich zu erholen.« Er stieß heftig mit den Hüften und drückte genau da, wo es ihr am meisten Vergnügen verursachte. »Wenn es um dich geht, verlässt mich alle Vernunft.« Es war die Wahrheit. Er war in ihr explodiert, eine glorreiche Entladung, und jetzt spürte er, wie seine Lenden sich schon wieder erholten.
Sie starrte ihn an, die Lippen leicht geöffnet, die Atemzüge hastig.
»Was hast du erwartet? Ich habe neun Jahre lang auf das hier gewartet.« Er ächzte, während er sich ein Stück zurückzog. Sein Verstand drängte ihn, Geduld zu haben und eine Strategie zu entwickeln, eine kühl kalkulierte Strategie, die sie in seinem Bett hielt, damit er sie weiter lieben konnte. Sein Körper hatte andere Pläne.
Sie war innen vor Erregung herrlich heiß und nass. »Mein Schwanz bildet sich verrückterweise ein, dass du die Botschaft verstehst, wenn er nur in dir bleibt.«
Sie stöhnte, als er sich in sie stieß, aber die Frage, die er von ihr hören wollte, stellte sie nicht. Welche Botschaft?
Er verdammte sie dafür, und er verdammte sich selbst, weil es ihn berührte.
Das Licht drückte auf Peppers Lider, das untrügliche Zeichen, dass es, wie immer, zu schnell Morgen geworden war. Dieser Erkenntnis folgte eine weitere – die letzte Nacht war wundervoll, großartig … und bedeutungslos gewesen.
Sie grub den Kopf in Dans Kissen und atmete seinen Duft ein. Sie wusste, ohne die Augen zu öffnen, dass er nicht da war, sie alleine auf dem Schlachtfeld zurückgelassen hatte, nachdem er sie so oft zum Orgasmus gebracht hatte, dass ihre Muskeln wehtaten und zwischen ihren Beinen ein ganz spezieller Schmerz pochte – ein Schmerz, der ihr sagte, dass ein Mann sie echt und wahrhaftig in Besitz genommen hatte.
Sie warf den Arm über die Augen und ächzte.
Von einem Mann in Besitz genommen, der sie als eine Beute betrachtete, die ihm einst entwischt und nun wieder zugelaufen war. Letzte Nacht war sie auf ihm dahingeschmolzen wie Eiskrem in der Sonne. Sie hatte jede sexuelle Handlung vollführt, die er ihr abverlangt, suggeriert, entlockt hatte. Sie war wieder und wieder gekommen, bis sie glaubte, nie mehr stehen, geschweige denn geradeaus laufen zu können.
Sie grub die Fingernägel in die Handflächen.
Dan hatte ihr seinen Stempel aufgedrückt. Was war sie doch für eine Idiotin! Welche neuerliche Kapitulation würde er ihr heute abverlangen?
Sie setzte sich auf, um den quälenden Gedanken zu entfliehen, und sah sich im Zimmer um. In ihrer Lust hatten sie das Bett zerwühlt und die altmodischen Springfedern zum Quietschen gebracht. Sie würde sich hier im Haus in kein Bett mehr legen können, ohne an Dan und letzte Nacht denken zu müssen, und …
»Verdammt!« Die Realität überrollte sie wie eine Flutwelle. Es war zehn Uhr. Sie hatte die Stallarbeit verschlafen. Sie warf die Decke zurück, sprang aus dem Bett und zog sich so schnell wie möglich an. Sie putzte sich die Zähne, wusch sich das Gesicht, bürstete die Haare durch und blinzelte schnell noch ihr Spiegelbild an, bevor sie in die Küche raste und ihren Hut
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