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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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»Jetzt geh schon. Du lenkst mich nur ab, wenn du hier bleibst, und diesen Haarschnitt zu reparieren, erfordert Konzentration.«
    »Ich mag Peppers Haare.« Er schwang sich in den Sattel. »Sie sieht damit wie ein verrückt gewordener Kobold aus.«
    »Ein Kompliment, das jede Frau freut«, rief Rita ihm hinterher, während er zur Scheune ritt. In normalem Tonfall sagte sie: »Ich verstehe nicht, wie ein Mann, der Cowboystiefel trägt, sich so lautlos bewegen kann. Er erschreckt mich jedes Mal zu Tode.« Sie setzte Pepper auf einen Stuhl, fuhr mit dem Kamm durch ihre Haare und gab entsetzte, glucksende Laute von sich. Sie warf das Handtuch um Peppers Schultern und setzte den ersten Schnitt. »Was sagt seine Ärztin?«
    Aus ihren verdrießlichen Überlegungen gerissen, fragte Pepper: »Was?«
    »Seine Ärztin. Jeder in Diamond weiß, dass er gestern zum Arzt gefahren ist.« Dann ergänzte Rita in einem verschlagenen Tonfall: »Ich wette, er war viel zu zurückhaltend, dir zu erzählen, dass er bei der Verteidigung unseres Landes fast umgebracht worden wäre – zweimal.«
    »Ich weiß, dass er verwundet wurde, aber Einzelheiten weiß ich keine.« Statt gleichgültig zu tun, was besser gewesen wäre, trieb sie die Neugier um. »Was ist passiert?«
    »Keiner weiß es genau. Aber sein Dad und seine Mom waren fast einen Monat lang in Washington, wo er im Krankenhaus gelegen hat, und haben gewartet, ob er überlebt oder nicht.« Rita schnitt und plapperte, schnitt und plapperte. »Als Russell zurückgekommen ist, hat er erzählt, Dans Kommandant hätte gesagt, dass er nur selten das Privileg gehabt hätte, mit einem Mann von solch aufrechtem Ehrgefühl und solcher Integrität zu arbeiten. Dan, hat der Kommandant gesagt, riecht ein Verbrechen mit untrüglichem Gespür und ist kalt genug, die Vergeltungsmaßnahmen auszuführen.«
    Pepper lief bei Ritas Worten ein Schauer über den Rücken.
    »Entschuldigung.« Rita hörte zu schneiden auf. »Hab ich dir wehgetan?«
    »Ja, ja, ein klein bisschen.« Rita hatte einen großen, empfindlichen Nerv getroffen. Dan misstraute Pepper. Warum auch nicht? Sie benahm sich verdächtig, und er hatte in der Armee einen Job gehabt, der ihn gelehrt hatte, die Welt mit scharfem Blick zu betrachten und überall Probleme zu wittern. Aus dem Teenager, der über Gesetze gelacht hatte, war ein Mann geworden, der schnell und brutal für Gerechtigkeit sorgte. Jetzt hatte sie die Sache noch verschärft, indem sie ihn angelogen hatte – das wusste er auch.
    Sie war in richtigen Schwierigkeiten. Letzte Nacht hatte sie sämtliche Erfahrungen, die sie in den letzten Jahren gesammelt hatte, zusammengenommen und wie einen Schild vor sich gehalten, um sich vor zu tiefer Intimität mit Dan zu schützen. Er hatte den Schild durchschlagen, sie konnte sich ihre unfassbare Fügsamkeit selbst nicht erklären.
    Welcher weibliche Unverstand hatte sie dazu veranlasst, sich rittlings auf ihn zu setzen? War es einfach nur der Wunsch gewesen, ihn zu verwöhnen? Sie hatte sich wie die schwächste aller Frauen an ihn geklammert, und sie wusste, wie er ihre Hingabe interpretieren würde. Sie hatte Angst vor dem, was als Nächstes geschah.
    Erst würde er glauben, er hätte gewonnen. Dann würde er sich fragen, ob er sie wirklich wollte. Dann würde er sich langsam zurückziehen und Ausreden finden, sie zu meiden. Vielleicht legte er auch keinen Wert darauf, taktvoll zu sein. Vielleicht würde er nur die Achseln zucken und gehen.
    Vielleicht ging er aber auch nicht, das fürchtete sie mehr als alles andere.
    Sie hatte ihm sagen wollen, dass er sich wegen des Stalkers keine Sorgen zu machen brauchte, dass ihr Leben nur sie allein anging. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Dan Graham sie im Stich ließ. Auch wenn sie nie mehr Sex miteinander hatten, helfen würde er ihr.
    Sie steckte in einem selbstfabrizierten Chaos, das mit jeder Sekunde, die verging, größer wurde.
    Die Schere klapperte wieder, und Rita sagte: »Er redet eigentlich nicht über seine Verfassung, aber ich dachte, dir hätte er etwas erzählt.«
    Er hatte ihr nichts erzählt. Pepper hatte nicht einmal daran gedacht, ihn zu fragen. »Ich weiß von nichts«, murmelte sie.
    Rita kicherte. »Ich weiß, warum. Ich wette, du hattest, seit du zurück bist, kaum eine Chance, etwas zu sagen.« Sie beugte sich zu Pepper und flüsterte ihr ins Ohr: »Ist er so gut im Bett, wie alle sagen?«
    Pepper rief bis ins Mark erschüttert: »Rita!«
    »Komm schon. Ich

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