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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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verfolgt? Du weißt von …?« Von General Napier.
    Doch was er antwortete, verblüffte sie. »Ich hatte einen ehemaligen Liebhaber in Verdacht. Aber letzte Nacht hat mir bewiesen, dass das nicht möglich ist. Ist es irgendein Kerl, mit dem du dich nicht verabreden wolltest? Oder mit dem du nicht schlafen wolltest?«
    Sie starrte ihn an und langsam, langsam begriff sie. Dan wusste nichts von General Napier. Er hatte sich eine Erklärung zurechtgelegt, die ihr nie in den Sinn gekommen wäre. Eine Erklärung, die absolut schlüssig war.
    Dan fuhr fort: »Gibt es da einen Kerl, der von dir besessen ist? Denn wenn das der Fall ist, bringe ich das in Ordnung. Vertraue mir. Ich kann alles wieder in Ordnung bringen.«
    Sie atmete langsam aus und ließ ihn eine Lüge glauben. »Ja, ich werde von einem Stalker verfolgt, und ich fürchte mich zu Tode.«

19
     
    Es war nicht so, dass Pepper eine unerfahrene Lügnerin gewesen wäre. Seit ihrem achten Lebensjahr hatte sie Pflegeeltern und Sozialarbeitern die Unwahrheit erzählt. Seit ihrem sechzehnten Lebensjahr erzählte sie jedem, der sie fragte, wer sie war und wohin sie ging, die Unwahrheit, und erst die letzten paar Jahre hatte sie versuchsweise die eine oder andere Wahrheit erzählt.
    Sie hatte, als sie Dan belogen hatte, keine gute Arbeit gemacht. Vielleicht war sie aus der Übung. Vielleicht lag es daran, wie er sie ansah, mit scharfen Augen, die wie Röntgenstrahlen in ihrer Seele lasen. Als sie die Geschichte von dem Stalker fabriziert hatte, der ihr nachstellte, waren ihr Fehler unterlaufen. Sie hatte zurückrudern müssen. Sie hatte sich widersprochen. Dan hatte die ganze Zeit über kommentarlos zugehört und genickt, als glaube er ihr.
    Ihre Geschichte hatte einen Schatten auf den Nachmittag geworfen, insbesondere als er gesagt hatte, dass er mit der Polizei sprechen würde und sie gefragt hatte, wo das alles passiert war. Sie hatte ihn gebeten, es nicht zu tun und ihm versichert, dass die Polizei nie mehr tat, als eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Die Frage, wo sie gewesen war, hatte sie ignoriert.
    Er hatte erneut genickt, ihr gesagt, dass sie hier sicher war und vorgeschlagen, zur Ranch zurückzukehren. Sie hatten Samson bestiegen und auf dem Ritt zurück war es still gewesen, nicht unbeschwert still, wie zwischen Freunden oder aufregend still vor sexueller Spannung. Die Stille war schmerzlich und von der Sorte, die einem die Ohren verstopfte, bis man an nichts anderes mehr denken konnte.
    Sie hätte ihm die Wahrheit sagen können. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen. Sie versuchte zu sprechen, doch immer wenn sie im Geiste die Worte durchspielte, schreckte sie zusammen.
    Dan, das, was ich dir über diesen Stalker erzählt habe. Das war gelogen.
    Dan, ich habe etwas Dummes gemacht. Ich habe einen Mord mit angesehen und bin vor der Polizei davongelaufen, weil ich seit vielen Jahren unter falschem Namen lebe. Ich wusste, dass man mir nicht glauben würde.
    Dan, ich werde von einer Bestsellerautorin verfolgt, die der höchstdekorierte weibliche General der U.S. Army ist und in Wirklichkeit eine Terroristin.
    Pepper konnte sich nicht überwinden, irgendwas davon auszusprechen. Die Worte hätten gegen alle Regeln verstoßen, nach denen sie seit siebzehn Jahren lebte. Sie zu sagen, hätte bedeutet, Vertrauen in ein anderes menschliches Wesen zu setzen.
    Aber sie musste reden. Sie musste ihm vertrauen. Im Haus, versprach sie sich selbst, von Angesicht zu Angesicht.
    Doch als das Haus in Sicht kam, stand jemand auf der Veranda. Eine Frau, allerdings nicht der Typ Frau, den Pepper auch nur entfernt für General Napier hätte halten können. Die Frau war zierlich und blond. Sie trug eine blaue Bluse und einen Paisleyschal und winkte, als sie sie beide sah, und hüpfte wie ein kleines Kind.
    Pepper blinzelte und versuchte die Erleichterung zu verdrängen, weil sie nicht mit Dan sprechen konnte, zumindest nicht jetzt. Sie hatte noch eine halbe oder ganze Stunde lang Zeit, und vielleicht konnte sie ihr Geständnis noch einen weiteren Tag verschieben, und welchen Unterschied hätte es gemacht? Bis jetzt hatte es keine Anzeichen für Gefahr gegeben.
    »Wer ist das?«, fragte sie. Dann erkannte sie die Besucherin und schlug Dan auf die Schulter. »Rita. Dan, das ist Rita!«
    »Ich würde mal sagen, du hattest Recht. Mein Dad konnte seinen Mund nicht halten.«
    Pepper wollte später auf Russell wütend sein. Im Moment war sie außer sich vor Freude, winkte und hüpfte

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