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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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nichts passieren kann.« Sie zog eine Schulter hoch. Ihre Pose erinnerte an ihren alten Trotz, aber ihr zitterten die Hände.
    Vor Zorn? Dan glaubte es nicht, denn sie sah ihn immer noch so an, als hätte sie Angst vor ihm.
    Sie redete schneller und schneller. »Du sagst zu mir, dass ich meine Familie suchen muss , weil du dir sicher bist, dass du Recht hast und ich mich irre. Lassen Sie mich Ihnen eines sagen, Mister, ich will mir nicht die Last aufladen, eine Familie zu haben. Ich will nicht wissen, ob sie irgendwo auf der Welt existiert.«
    Dan sagte mit perfekter Logik: »Du warst noch ein Kind, als du deine Eltern verloren hast. Hast du schon daran gedacht, dass das, woran du dich erinnerst, womöglich gar nicht so passiert ist?«
    Pepper stand mit herabhängenden Armen und geballten Fäusten da. »Ich erinnere mich an die Nacht, in der meine Eltern ums Leben gekommen sind. Hope hat mich getröstet. Sie hat gesagt: ›Ich werde für dich sorgen. Vertrau mir. Wir sind eine Familie. Ich sorge dafür, dass wir zusammenbleiben. Ich sorge für dich. Vertrau mir.‹ Dann, als sie mich geholt haben, hat sie gesagt, ich solle brav sein und sie würde mich bald holen. Sie hat es versprochen. Ich habe ihr geglaubt. Ich habe ihr geglaubt, bis ich dreizehn Jahre alt war und eine von meinen Pflegemüttern mir die Wahrheit gesagt hat. Keiner will ein Kind, das die ganze Nacht lang weint und tagsüber Terror macht. Hope war froh, dass sie mich los war.«
    Dan fragte ungläubig: »Du hast diesem Biest von einer Pflegemutter geglaubt?«
    »Sie war gar nicht so übel. Sie hat mich nie geschlagen und mir dreimal am Tag etwas Gutes zu essen gegeben.« Pepper rang sich ein kleines Lächeln ab. »Sie hatte fünf eigene Kinder und wollte einfach nur, dass ich zu jammern aufhöre. Habe ich auch.«
    »Aber …«
    »Lass es.« Sie ging ins Esszimmer. »Lass es einfach.«
    Er konnte nicht. Er folgte ihr. »Was, wenn all diese Angst grundlos ist? Was, wenn sie tot sind?«
    »Mach dich nicht lächerlich«, fauchte sie. »Sie sind gesund und munter.«
    »Solche Dinge geschehen. Unfälle geschehen.« Er ging auf sie zu und setzte seine ganze Überzeugungskraft ein. »Es gibt überall auf der Welt Diebe und Verbrecher. Ist dir denn nicht klar …«
    Das Blut wich aus ihrem Gesicht. »Was, wenn ich sterbe?« Sie schien ihren Tod für eine sehr realistische Option zu halten.
    Und wieder waren sie bei der Gefahr, in der sie sich zu wähnen schien. »Das wirst du nicht«, versicherte er.
    Sie sah ihn mit starrem Blick an, doch sie schien ihn gar nicht wahrzunehmen. »Das kann man nie wissen.«
    Er nahm ihre Hand, und ihre eiskalten Finger blieben schlaff auf seiner Handfläche liegen. »Ich passe auf dich auf. Ich schwöre dir, ich passe auf dich auf.«
    »Ich muss nachdenken.« Sie atmete schnell und flach. Dann ging sie ins Esszimmer, auf den Computer zu, der auf dem Tisch stand. »Ich muss einen Brief schreiben. Mehrere Briefe. Einen an Hope. Ich muss ihr mitteilen, dass alles gut ist. Dass all die Sachen, die ich ihr an den Kopf geworfen habe, als sie mich geholt haben … gar nicht gestimmt haben. Einen an Gabriel. Er ist immer nett zu mir gewesen.« Sie klopfte mit den Fingern auf der Tastatur herum und starrte den toten Bildschirm an. »Ich frage mich, ob ich sie wirklich finden würde …«
    »Ich helfe dir. Wir gehen auf ein paar von den Suchseiten …«
    Sie packte seinen Arm. Ihre Augen blitzten ihn an. »Nein! Du darfst nicht an den Computer gehen! Du darfst nicht nach meinen Geschwistern suchen! Nicht jetzt !«
    Er zog ihre Finger von seinem Arm.
    »Bitte. Nicht jetzt schon. Ich brauche die Adressen eh nicht sofort. Ich muss mir erst überlegen, was ich schreiben will. Und ich will nicht, dass …«
    »… irgendwer erfährt, dass du hier bist«, vollendete er den Satz für sie. »Das hast du jedenfalls gesagt. Du wolltest mir eigentlich sagen, warum du hergekommen bist.«
    »Es gibt da keinen rätselhaften Grund. Ich habe mir freigenommen, ich wollte Mrs Dreiss besuchen und die Ranch sehen. Jetzt kehre ich als vermögende Frau zurück. Da kann ich in der Zwischenzeit genauso gut …«
    »Lügen erzählen?« In ihm wuchs der Zorn, weil sie ihn schon wieder mit ihrem Misstrauen anstachelte, und jetzt … jetzt war sein Zorn riesig. Noch mächtiger. Noch persönlicher. »Du bist so nervös wie eine Katze in einem Gehege voller Jagdhunde.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Du hast dein Auto eine Schlucht hinuntergestoßen. Du hast eine

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