Mein Herz in Deinen Händen
Terroristin, aber sie hat irgendwas auf dem Kerbholz.«
Dan dachte an Peppers Verhalten und konnte dem nicht widersprechen. »Was haben Sie über Pepper und General Napier herausbekommen?«
»Noch nichts. Meine Anfrage steckt bei Napiers kommandierendem Offizier in irgendwelchen dummen bürokratischen Mühlen fest. Aber nichts, das wir herausfinden, könnte meine Meinung ändern. Pepper bleibt«, sagte Colonel Jaffe entschieden.
Dan würde vielleicht nicht gewinnen, aber er konnte verhandeln. »Gut, aber wenn sie bleibt, dann behält Sonny sie im Auge.«
»Sonny muss auf Sie aufpassen.«
»Was ist, wenn sie vollkommen unschuldig ist? Was ist, wenn sie eine einfache Zivilistin ist?« Dan gab eine Information preis, die Pepper schützen und ihn in Schwierigkeiten bringen würde. »Was, wenn ich Ihnen sage, dass sie die neue Eigentümerin der Ranch ist und hergekommen ist, um ihr Erbe zu beanspruchen?«
»Verdammt nochmal, Lieutenant! Ist das wahr?«
»Ja, Sir. Das ist es. Wenn sie bei der Aktion umkommt, wird die Hölle losbrechen.«
Colonel Jaffe fluchte ungehalten.
Dan wusste, dass er gewonnen hatte.
Jaffe sagte abgehackt: »Sagen Sie Sonny, dass er ab jetzt ihr Leibwächter ist. Ich informiere Wagner und Yarnell, dass sie auf der Straße zur Ranch patrouillieren sollen. Und Sie passen gut auf sich auf, Lieutenant, oder, bei Gott, ich finde heraus, warum Sie es nicht tun.«
»Ich lasse mich schon nicht umbringen.« Nicht jetzt. »Sie lassen es mich sofort wissen, wenn sich etwas tut?«
»Auf der Stelle.« Die Leitung war tot.
Dan steckte Mikrofon und Ohrhörer weg. Es war ihm langsam egal, weswegen Pepper hier war. Es zählte nur noch, dass sie hier war und er eine zweite Chance bekam. Eine Chance, sie zu retten. Eine Chance, ihr zu beweisen, dass er es wirklich am besten wusste. Eine Chance, sie zu gewinnen, sie zu behalten … ihr einen Grund zu geben, nicht davonzulaufen.
Er ging auf das Haus zu. Er ging mit schwerem Schritt über die Veranda. Er wollte Pepper nicht wieder einen Grund geben, etwas nach ihm zu werfen.
Als er in die Küche zurückkam, stand sie immer noch da, die Arme um die Taille geschlungen, das Kinn trotzig gegen die ganze Welt gereckt. Doch als sie ihn sah, geriet ihr Trotz ins Wanken, und sie warf sich in seine Arme. Sie umarmte ihn, so fest sie konnte. »Du bist zurückgekommen.«
»Ich habe nicht vor, dich zu verlassen.«
»Ich weiß, und ich …«
Liebe dich dafür?
Aber das sagte sie nicht. »Ich will Antworten haben. Ich wünschte, Mrs Dreiss wäre hier. Sie hat die Dinge immer so klar gesehen. Sie hat mir Ratschläge gegeben, und auch wenn ich mich nicht daran gehalten habe, habe ich doch nie vergessen, was sie gesagt hat.« Mit einer Ernsthaftigkeit, die ihm das Herz zerriss, fuhr sie fort: »Ich bin verwirrt. Ich weiß nicht, wem ich vertrauen soll.«
Vertraue mir. Aber ihr Vertrauen war nichts wert, wenn sie es nicht freiwillig schenkte.
Die Zeit lief ihm davon. Schuster wartete auf irgendetwas, von dem sie nichts wussten. Dan saß mit einer Frau, die er schützen wollte, schützen musste, auf der Ranch fest. Aber sie suchte nicht bei ihm Rat, sondern bei Mrs Dreiss, der Frau, die sie vor vielen Jahren aufgenommen hatte.
Er vermutete, das war nur gerecht. »Komm mit.« Er ging zu der Schrankwand im Esszimmer, griff in das oberste Fach und holte einen langen, schmalen Pappkarton heraus, der mit Blumen bemalt war. Er stellte ihn auf den langen Esszimmertisch. »Hier.«
Sie näherte sich vorsichtig der Schachtel. Sie hob den Deckel an, und Dan wusste, was sie sah.
Einen Karteikasten voller Briefe, von Registerkarten unterteilt, die Mrs Dreiss’ Handschrift trugen. Pepper ging die Schildchen auf den Registerkarten durch. Sie wusste, was in der Schachtel war.
Die Briefe, die allesamt Mrs Dreiss’ feine Handschrift trugen, waren alle an Pepper gerichtet. Manche waren an den Absender zurückgeschickt worden, aber die meisten waren niemals abgeschickt worden. Aber sie waren geschrieben, zugeklebt und frankiert worden. Sie waren bereit, Pepper zugeschickt zu werden, sobald Mrs Dreiss wusste, wo Pepper wohnte. Mrs Dreiss hatte mindestens einmal pro Monat geschrieben. Es waren über hundert Briefe, und alle waren sie für Pepper.
Als ließe die Kraft sie im Stich, sank Pepper schwer auf einen Stuhl. Sie sah hilflos zu Dan auf.
»Du hast gesagt, du willst Antworten haben.« Er wies auf den Karton. »Schau nach, ob du welche findest.«
21
»Hope war früher immer
Weitere Kostenlose Bücher