Mein Herz in Deinen Händen
vorbereitet, war es seit Wochen. Er wusste, wie seine Chancen für die bevorstehende Schlacht standen, und er wusste, dass jeder Augenblick zählte. »Was wir jetzt machen?« Er grinste. »Es gibt zwei Möglichkeiten. Wir können warten, oder wir lieben uns.«
23
»Was? Jetzt? Bist du verrückt?«
Pepper wollte eine Antwort, aber Dan legte die Arme um ihre Taille, beugte sich vor und küsste sie. Es war einer dieser tiefen, befriedigenden Küsse, der ihren Atem aufsog, ihr die Entschlossenheit raubte und sie wollen ließ, was er wollte.
Verzweifelt und verwirrt löste sie sich aus seiner Umarmung und wich zurück. »General Napier ist vielleicht schon hier.«
Seine Augen glühten dunkel und braun. »Noch nicht.«
»Woher willst du das wissen ?«
»Ich habe einen Anruf getätigt.«
Er wirkte … glücklich. Sie erklärte ihm, dass sie in Gefahr waren, und er lächelte. Sie sah das Telefon an, dann wieder ihn. »Wovon redest du?«
»Du kennst die Wahrheit nicht. Keiner in Diamond kennt sie. Ich bin nicht aus der Armee entlassen worden. Ich bin immer noch im Dienst. Spezialeinheit.« Er machte einen fröhlichen, unbekümmerten Eindruck, während er die Bombe platzen ließ.
Die Gefahr, die General Napier für sie darstellte, schwebte über jeder Bewegung, jedem Gedanken, aber damit kam Pepper zurecht. Sie lebte schon fast zwei Wochen unter der Bedrohung. Es war Dans Aussage, die ihr Angst machte. »Warte! Du bist noch bei der Armee? Nein.« Er musste sich irren. »Du bist verwundet worden. Du hast um Entlassung ersucht.«
»Es gibt da noch einiges mehr.«
Sie grub die Nägel in seine Schultern. »Was meinst du damit, ›Es gibt da noch einiges mehr‹?«
Er streichelte sie immer noch mit langen, langsamen Strichen, als würde sie das vergessen machen, dass er … dass er immer noch beim Militär war. In der gefährlichsten Sparte! »Im Moment kann ich dir nur versichern, dass du hier bei mir in Sicherheit bist – zumindest für den Moment.«
Sie sah sich in der Scheune um und entdeckte Dinge, die ihr nie zuvor aufgefallen waren. Das Gewehr über der Tür sah ganz normal aus, aber aus einer Vertiefung in der Werkbank ragte der Griff einer Pistole. Während sie darauf gewartet hatte, dass Dan zurückkehrte, war ihr aufgefallen, dass die ganze Werkbank einen ungewöhnlich schweren Eindruck machte. Jetzt wurde ihr klar, dass sie massiv genug war, eine Kugel aufzuhalten, und die dunkelgrüne, gepolsterte Weste, die daneben hing, war kugelsicher.
Dan machte keine Scherze. Er war … er war beim Militär .
Verschwommen hörte sie ihn sagen: »In einer Stunde ist vielleicht alles schon ganz anders. Mit Sicherheit sogar. Ich werde dich in Sicherheit bringen müssen, also lass uns den Augenblick genießen. Lass uns das Leben feiern. Lass mich dir zeigen, wie.« Er war überzeugend, er wollte sie verführen, schon wieder. Immerzu.
Nichts war wahr. Alles, was sie zu wissen geglaubt hatte, hatte sich verändert. Peppers Verstand drehte sich in einem Wirbel aus Liebe, Sorge, Angst und Schmerz. »Und wo wirst du sein? Wer bringt dich in Sicherheit? Du bist doch nicht im aktiven Einsatz, oder?«
Die Hände um ihre Taille gelegt, manövrierte Dan sie rückwärts gegen einen hölzernen Verschlag, führte sie elegant wie ein Tänzer und antwortete nicht.
Sie hatte geglaubt, sie beide retten zu können, indem sie ihm die Wahrheit sagte. Sie hatte gedacht, sie würden zur Polizei gehen, zum FBI, an einen sicheren Ort. Und jetzt gestand er ihr, dass er immer noch beim Militär war, und das, nachdem er zweimal fast getötet worden war! Er würde heute vielleicht sterben, morgen, in einem Jahr. Sie presste die Hand an seine Brust. Ihre eigene Brust bebte in einer Mischung aus Angst und hysterischer Belustigung, Schmerz und Verzweiflung. »Wir können uns jetzt nicht lieben.«
Das Problem war, dass er ihren Worten keine Beachtung schenkte; er hörte allein auf ihren Körper. »Vertraust du mir?«
»Ja, das tue ich, aber …«
»Dann vertraue mir aus ganzem Herzen.« Er benahm sich sonderbar, er war fröhlich und skrupellos, berührte sie, als erstrecke sich die Zeit nicht länger in grenzenlose Weiten. Als könnten sie, durch einen simplen Akt der Leidenschaft, den Tod auf später verschieben. Seine dunklen Augen glitzerten vor Erregung. »Du bist bei mir sicher. Lass uns Liebe machen, als gäbe es kein Morgen.«
»Aber das ist nicht das, was ich will. Ich will, dass du genauso sicher bist.«
»Mach dir um mich keine
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