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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
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McWatter ungestraft widersprechende, augenklappentragende Neue.
    Ich: Na ja, wir haben eine Neue.
    Stimme: Wie heißt sie?
    Ich: Lexi Lister. Sie hat eine Augenklappe.
    Stimme: Lexi. Cooler Name. Und eine Augenklappe, echt? Wie ein Pirat?
    Ich lachte laut. Laura hatte genau dasselbe gesagt wie ich. Wir dachten auch immer dasselbe. Wir lachten immer über dasselbe. Wir waren dieselbe, aber doch so anders.
    Ich las so gern. Sie hasste lesen.
    Ich liebte Zahlen und die vielen Rechenrätselbücher, die Mum mir mitbrachte, aber Laura warf sogar das Einmaleins durcheinander.
    Laura war eine fantastische Malerin, ich dagegen kann nicht mal ein richtiges Strichmännchen zeichnen. Sie hatte einmal ein wunderschönes Bild aus Fliesenscherben gemacht, während ich mich überall mit Klebstoff beschmiert und mir sogar die Finger zusammengeklebt hatte, sodass wir ins Krankenhaus mussten und sie entkleben lassen.
    Mum sagte immer, ich sei der »Wissenschaftszwilling« und Laura der »Kunstzwilling«. Obwohl wir uns also so ähnlich sahen, dass wir immer wieder verwechselt wurden, waren wir sehr, sehr verschieden. Plötzlich ging die Schlafzimmertür auf und Mum kam herein.
    Mum: Es ist schon spät. Mach das Radio aus.
    Ich: Ich hab ja nicht mal ein Radio, das ich ausmachen könnte.
    Mum: Ach … und was war das eben für ein Krach?
    Ich: Nichts.
    Mum: Na, dann gute Nacht.
    Sie schloss die Tür, und ich wartete, bis ich sie die Treppe hinuntergehen hörte, wo sie wahrscheinlich vor dem Fernseher einschlafen würde.
    Ich zog mir die Decke bis ans Kinn. Was Laura wohl gesagt hätte, wenn sie von Lexi umgerannt worden wäre? Was sie wohl über Lexis wilde rote Locken und ihre Augenklappe denken würde? Aber ich wusste ja, was Laura getan hätte. Sie hätte Lexi sofort gefragt, und wenn Lexi nicht verraten wollte, warum sie eine Augenklappe trug, hätte Laura einfach immer weiter gefragt, bis Lexi es doch gesagt hätte.
    Ich: Laura?
    Stille.
    Ich: Laura?
    Stille.
    Ich wartete noch lange, aber dann merkte ich, wie mir die Augen zufielen, und als Nächstes wusste ich, dass Morgen war.

6. Kapitel
    In der Schule schienen alle beschlossen zu haben, mich merkwürdig zu finden. Greta nannte mich etwas, das sich wie Herd oder Pferd anhörte, aber sicher bin ich nicht.
    Am Mittwoch ging ich gerade durch die Bücherei und da saßen Greta, Megan und Erin. Als ich näher kam, konnte ich sehen, dass Greta mich blöd nachäffte. Sie hatte sich ein aufgeschlagenes Buch auf den Kopf gelegt und trug eine sehr kleine Jacke, die aussah, als ob sie Megans kleiner Schwester gehörte, und sie ging durch die Bücherei, als ob sie zwei linke Füße hätte, und als sie mich sah, lachte sie ganz laut und sagte: »Geschichte Bristols, blah, blah, blah.« Die anderen gackerten auch los, und als ich an ihnen vorbeirannte, reckte Greta den Hals und rief: »Freak!«
    Aus irgendeinem Grund war Lexi nie viel auf dem Schulhof, sie saß immer im Computerraum, und als ich Miss Cauber fragte, warum ich nach draußen müsste und Lexi nicht, sagte sie, das ginge mich nichts an. Aber wenn Lexi dabei war, schienen sich alle mit ihr anfreunden zu wollen. Alle schwirrten immer um sie herum und schon bald sah ich sie und Greta zusammen.
    Am Donnerstag saß ich in der Klasse und las in meinem Buch, als Miss Cauber mich dort entdeckte und sagte, ich brauchte »ein bisschen frische Luft«. Ich wollte nicht nach draußen gehen und sah sie wütend an, als sie mein Buch ins Regal hinter ihrem Pult stellte. Sie drehte sich zu mir um und zeigte auf die Tür.
    Miss Cauber: Raus!
    Ich seufzte, so laut ich konnte, und ging langsam nach draußen. Es war so laut, dass ich mir am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Ich konnte die Jungen beim Fußball brüllen hören. Alle rannten hin und her.
    Ich ging an der Mauer entlang und ließ die Finger über die Ziegelsteine wandern. Dann blieb ich stehen.
    Für eine Sekunde glaubte ich, sie zu sehen.
    Ich glaubte, Laura zu sehen!
    Alle Haare an meinem Körper schienen zu prickeln. Aber als ich genau hinschaute, war es nur ein Mädchen aus einer anderen Klasse. Sie sah nicht mal aus wie Laura …
    Danach setzte ich mich vor den Sportschuppen. Ich spielte an den Grashalmen herum und sah den Jungen beim Fußball zu. Ich dachte an damals, als die Jungen ewig um den Ball gekämpft hatten, bis Laura hinmarschiert war, Josh den Ball aus den Händen gerissen und gesagt hatte: »Ich werde das für euch entscheiden. Wer zuerst beim Sportschuppen ist.

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