Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
Vom Netzwerk:
Wir schwiegen beide, und einen Moment lang hätte ich gern etwas gefragt, ließ es dann aber sein.
    Stimme: Und dieses Mädchen … die mit der Augenklappe … was ist mit der?
    Ich: Jetzt mag sie mich bestimmt nicht mehr. Ich glaube, sie ist mit Greta der Großartigen befreundet, und ich HASSE Greta.
    Ich hörte einen leisen Seufzer.
    Stimme: Sie ist nur … sie ist ein bisschen …
    Ich: Mies und fies und gemein. Sie haben sich ALLE über mich lustig gemacht, Laura, nur weil ich mich an den ganzen Kram aus dem Buch erinnern konnte. Alle haben mich ausgelacht und sie war die Anführerin …
    Ich fing an zu weinen. Wozu war ein magisches Gedächtnis denn gut, wenn niemand es leiden mochte? Wozu war es gut, zur Schule zu gehen, wenn niemand mich leiden mochte? Wenn ich die ganze Zeit allein war?
    Ich: Ich will da nicht wieder hin … ich will da nie wieder hin!
    Ich zog mir die Decke über den Kopf, rollte mich zu einem Ball zusammen und weinte mich in den Schlaf.
    Am nächsten Morgen lief ich früh los. Ich fand es schrecklich, allein zur Schule zu gehen, und als ich an der Ecke ankam, wo ich an ihrem ersten Schultag mit Lexi zusammengestoßen war, hielt ich aus irgendeinem Grund nach ihr Ausschau. Aber sie war nicht da.
    Ich ging den Rest des Weges langsam und schaute mich manchmal um, um zu sehen, ob Lexi hinter mir auftauchte.
    Ihr Platz war leer, als an diesem Morgen der Unterricht losging, und sie kam auch in der Pause nicht.
    Miss Cauber gab mir in der Pause mein Buch nicht zurück und wollte mir nicht glauben, als ich sagte, mir sei schlecht, und sie schickte mich nach draußen. Ich konnte mein Buch hinter ihr im Regal sehen und überlegte einen Moment, ob ich es mir einfach schnappen könnte, wenn sie gerade nicht hinschaute. Aber dann trottete ich nach draußen und setzte mich in die hinterste Ecke des Schulhofes, mit dem Rücken zu allen anderen.
    ❊ ❊ ❊
    Als ich nach Hause kam, war Rory sauer, weil Mum sein Lieblingskaninchen gewaschen hatte, und nun hatte es eine komische lilagraue Farbe. Er weinte und weinte, als ob ihm noch nie etwas so Schreckliches passiert wäre, als dass sein Kaninchen jetzt eine neue Farbe hatte. Er ist so doof.
    An diesem Abend achtete Mum deshalb nicht auf mich, sondern verwöhnte Rory. Er durfte ganz lange aufbleiben und in Mums und Dads Bett Plätzchen mit Schokosplittern essen.
    Ich war so gut wie unsichtbar.
    Ich ging ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen. Ich sah mich im Spiegel an. Ich sah meine langweiligen braunen Haare, die noch immer ein bisschen struppig waren, und wünschte mir verrückte rote Haare. Ich ging in mein Schlafzimmer und sah die beiden Betten an. Über dem Bett am Fenster stand in großen Silberbuchstaben der Name Laura und über meinem in großen goldenen mein Name. Ich hasse meinen Namen, dachte ich. Deshalb ging ich zu Lauras Bett, zog die Bettdecke weg und legte mich hinein.
    Und da lag ich dann und wartete.
    Ich wartete, bis ich meinen Dad nach Hause kommen hörte, und dann wartete ich, dass er Gute Nacht sagen kam. Aber er kam nicht.
    Ich wartete auf Mum, die mir einen Gutenachtkuss geben sollte, aber sie kam nicht.
    Ich wartete und wartete darauf, dass Laura etwas zu mir sagte. Aber in dieser Nacht kam auch Laura nicht. Und ich war trauriger und einsamer als je zuvor in meinem ganzen Leben.

7. Kapitel
    Heute ist der 28. Februar und normalerweise wäre ich jetzt ganz schön aufgeregt. Normalerweise würde ich mich auf die Geburtstagsgeschenke freuen. Laura und ich hätten einen langen Wunschzettel geschrieben. Aber in diesem Jahr habe ich keinen Wunschzettel geschrieben. Ich will ohne Laura keinen Wunschzettel machen.
    Mein Dad hat immer gesagt: »Ihr zwei seid ein ganzer Packen Wünsche.« Ich wollte immer ein neues Buch (es ist schließlich nicht meine Schuld, dass ich so schnell lesen kann) und Laura wollte immer irgendwelchen Glitzerkram zum Aufkleben. Aber in diesem Jahr ist mein Geburtstag am 5. Juli, und auch wenn der 5. Juli noch sehr weit weg ist, fällt mir einfach nichts ein, was ich mir wirklich, wirklich wünsche.
    Beim Frühstück
    Dad: Bist du ganz sicher, dass du einen neuen Geburtstag haben willst?
    Ich: Ich möchte am liebsten alles neu haben.
    Dad: Alles?
    Ich: Neuen Geburtstag, neuen Namen, neue Haare, neue Mum, neuen …
    Ich brach in Tränen aus. Aber das Unheimlichste war, dass Dad auch weinte, als ich wieder aufschaute. Ich hatte meinen Dad noch nie, nie weinen sehen. Nicht ein einziges Mal.
    Dad: Deine Haare sind

Weitere Kostenlose Bücher