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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
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der Sommer da war, war mir furchtbar heiß, als ich bei der Brücke ankam. Ich blieb stehen, zog meinen Pullover aus und band ihn mir um den Bauch.
    Die Autos hupten wieder wild durcheinander, und ich schaute für einen Moment hinüber und sah, dass ein altmodisches Auto auf der Straße liegen geblieben war. Es blockierte die ganze Brücke und eine lange Schlange musste im Kriechtempo in die Stadt zurückfahren.
    Das Hupen wurde lauter, deshalb hörte ich nicht, wie sie hinter mich trat.
    Lexi: Zählst du Autos oder was?
    Ich drehte mich um, lächelte und sah, dass sie eine neue Augenklappe trug. Die war dunkelblau und nicht schwarz und kam mir etwas kleiner vor als die andere.
    Ich: Es tut mir so leid.
    Ich wusste nicht, ob sie noch immer sauer auf mich war, deshalb hielt ich den Atem an und wartete. Ich starrte sie nur hoffnungsvoll an. Dann setzte sie sich auf die Bank gegenüber der Brücke, also setzte ich mich auch. Sie sagte nichts, und ich sagte nichts, aber das machte nichts. Sie griff in die Tasche und gab mir ein Pfefferminzbonbon. Wir blieben eine Weile sitzen. Das einzige Geräusch kam von den zerkauten Pfefferminzbonbons und von dem wütenden Hupen.
    Lexi: Hannah sagt, irgendein Idiot hat immer auf der Brücke eine Panne oder kann die Brückenmaut nicht bezahlen.
    Ich sah die lange Autoschlange an. Hannah hatte recht, aber dann fiel mir Dads Buch ein.
    Ich: Die Brücke wurde eigentlich nicht für Autos gebaut. Sie wurde für Pferdefuhrwerke errichtet, aber heutzutage überqueren jeden Tag zwischen zehn- und zwölftausend Autos die Brücke. Sie ist ein beeindruckendes Zeugnis der Ingenieurskunst.
    Lexi: Hä? Das ist bloß eine Brücke, Eddie. Die macht das, was alle Brücken machen. Sie bringt dich von einem Ufer auf das andere. Ich meine, wenn du auf ihr irgendwie rüberrutschen könntest. Weißt du, wie bei diesen Rutschen auf dem Rummel. Ich meine, wenn sie das könnte, das wäre beeindruckend.
    Sie hatte recht, na ja, sie hatte irgendwie recht. Eine wackelnde, sich drehende Rutschbrücke wäre tatsächlich viel witziger.
    Lexi: Wusstest du das alles auswendig? Ich meine, ist das dein Supergedächtnis oder so?
    Ich: Ja.
    Lexi: Fahren da wirklich jeden Tag zwölftausend Autos rüber?
    Ich: Ja, und es kostet jedes Mal fünfzig Pence, das macht an die … sechstausend Pfund pro Tag.
    Lexi: Hast du das wirklich gerade im Kopf ausgerechnet? Ich wünschte, ich könnte das auch.
    Ich: Und ich wünschte, ich hätte ein Musikzimmer.
    Ich weiß nicht, warum ich das gesagt hatte. Es rutschte mir einfach so heraus, aber seit ich in LexiLand gewesen war, wünschte ich mir eben, ich hätte ein Musikzimmer, so wie Lexi, oder ein Geländer, an dem man runterrutschen könnte, oder ein Schlafzimmer mit zwei Betten, einem Sofa und einem Computer. Ihr Haus war so viel aufregender als unser kleines Haus. Wir hatten nicht einmal einen einzigen Garten, aber Lexi hatte einen Vordergarten, einen Hintergarten, einen Dachgarten und einen versteckten Garten. Plötzlich stand Lexi auf, nahm den Rucksack wieder auf die Schultern und stemmte die Hände in die Hüften.
    Lexi: Na, sagst du mir jetzt endlich, wie wir deine Schwester aus dem Kleiderschrank holen, oder muss ich bis heute Abend warten?
    Ich sprang auf, hakte mich bei ihr ein, und als wir über den Platz gingen, erzählte ich ihr alles über das Gespräch, das ich mitgehört hatte. Ich erzählte ihr von meinem Plan und sie hatte auch eigene Vorschläge. Sie sagte, der Plan sei listig, aber ich lachte und widersprach: »Nein, Lexi, der ist total listerig.«
    Lexi und ich verließen die Schule zusammen, und als wir wieder über den Platz gingen, wurde ich ein bisschen nervös, weil Lexi noch nie zuvor bei mir zu Hause gewesen war. Als wir oben an meiner Straße ankamen, war mir ganz komisch. Was, wenn es ihr nicht gefällt, dachte ich. Was, wenn sie darüber lacht, wie klein es ist? Aber als wir in meine Straße einbogen, schien Lexi sich mehr für die Farben der Häuser zu interessieren.
    Lexi: Wow! Gelb, rosa, lila, orange! Ich hab noch nie eine Straße gesehen, wo jedes Haus eine andere Farbe hat. Das muss doch sein, wie in einem Regenbogen zu wohnen.
    Ich blieb vor Nummer 12 stehen. Das war gelb angestrichen.
    Lexi: Sieh mal.
    Sie zeigte die Straße hinab auf die Zeile aus bunten Häusern.
    Lexi: Das ist so schön! Das ist wirklich wie ein Regenbogen und bestimmt kann man auf der Straße hier ganz toll Schlitten fahren.
    Ich schaute den steilen Hügel hinab und dachte

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