Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
und lief aus dem Haus. Jack folgte ihr nach draußen. Er stellte fest, dass sie nur ein dünnes T-Shirt trug, obwohl es ziemlich kühl war. Noch nie hatte sie darauf geachtet, sich dem Wetter entsprechend anzuziehen, und Jack hatte es immer genossen, sich um sie zu kümmern. „Hast du keine Jacke dabei?“
„Nein.“ Fröstelnd verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Mach es kurz. Was hast du mir zu sagen?“
Er unterdrückte den Impuls, ihr sein Jackett umzulegen – sicherlich würde sie sich dagegen wehren. Unwillkürlich musste er daran denken, wie sie früher im Bett seine Hemden getragen hatte, manchmal sogar beim Sex. Mit Gewalt schob er diese Erinnerungen beiseite. Er wollte mit ihr über die Scheidung reden.
Nein, das war ganz unmöglich.
Er hatte sich vorgestellt, dass er Callie wie eine alte Freundin begrüßen würde. Erst jetzt merkte er, dass ihr Verhältnis zueinander etwas komplizierter war. Es waren noch zu viele Gefühle im Spiel – Beschützerinstinkt, Zuneigung, Begehren.
Lieber würde er den Gedanken an die Scheidung vergessen und ihr stattdessen vorschlagen, sich hin und wieder freundschaftlich zu treffen. Doch zunächst wollte er wissen, weshalb sie unbedingt mit zu Isabels Haus fahren wollte, wenn sie ihm doch nur aus dem Weg ging. „Was ist los, Callie?“
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Es gefällt dir nicht, dass ich hergekommen bin, oder?“
„Nein.“
„Und warum nicht?“
Sie sah ihn an. „Ich fände es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen würden.“
„Aber wir sind verheiratet, Cal.“
„Ja, auf dem Papier. Du hast mich verlassen, falls du dich erinnerst.“
Diese verworrene Situation hatte ihn in den letzten beiden Jahren oft bedrückt. Normalerweise schätzte er klare Verhältnisse und drückte sich nicht vor Entscheidungen.
Hier vor Isabels Haustür war zwar nicht der geeignete Ort für eine Unterredung, aber vielleicht konnte er einen Anfang machen. „Ich bin gegangen, weil es mit uns nicht mehr geklappt hat.“
„Da hast du es.“
Callie schaute zur Seite, und er folgte ihrem Blick. Ein Pick-up hielt hinter ihrem Auto an. Ein rothaariger Mann stieg aus und ging auf das Haus zu. Einen Moment lang dachte Jack, dieser plumpe Kerl sei Callies Freund. Dann sagte der Mann: „Hi, Callie. In Josies Wohnung war niemand. Hat Isabel die Kinder mit hierher gebracht?“
„Ja, sie sind im Haus“, erwiderte Callie.
Aha! Der Rothaarige war also Isabels Freund. Jack fragte sich, wieso er darüber so erleichtert war. Sicher, er mochte Callie immer noch, und das würde auch so bleiben. Dennoch durfte er nicht erwarten, dass sie wie eine Einsiedlerin lebte.
Schließlich hatte er jemanden, und LeeAnn ließ keinen Zweifel daran, dass sie an einer festen Beziehung mit ihm interessiert war. Seine Ehe war zwar gescheitert, aber das Leben ging weiter. Eigentlich sollte er froh darüber sein, wenn es Callie gut ging.
„Warte einen Moment, ich hole die Kinder gleich“, fügte Callie hinzu, und das klang so entschieden, dass der Mann nicht zu widersprechen wagte. Gehorsam blieb er vor dem Haus stehen und betrachtete den verwüsteten Garten.
„Okay, du hast gewonnen“, wandte Callie sich wieder an Jack. „Von mir aus können wir uns nachher treffen und reden.“
„Soll ich euch da drin nicht doch ein bisschen helfen?“
„Nein, geh jetzt lieber.“
Jack verstand nicht, warum sie ihn unbedingt loswerden wollte, aber ihm gefiel der Gedanke, sie später zu treffen. In der Zwischenzeit würde er sich überlegen, wie er das Thema Scheidung am besten ansprechen konnte. Denn es musste sein, auch wenn es ihm unangenehm war.
„Sagen wir um zehn in Marys Bar? Kennst du die noch?“
Wie hätte er dieses Lokal je vergessen können? Vor ihrer Hochzeit hatten sie dort auf dem Parkplatz stundenlang geknutscht. „Okay, um zehn bei Mary.“
Callie runzelte die Stirn, als ob sie noch etwas sagen wollte, und zupfte ihn am Ärmel. „Komm.“
„Was hast du vor?“
„Ich bringe dich zum Auto.“
Er lachte. Hatte sie vielleicht wirklich einen Freund? Schickte sie ihn deshalb so überhastet fort, bevor dieser Freund hier aufkreuzte? Vielleicht wusste der Kerl gar nicht, dass sie verheiratet war. Ein eifersüchtiger Freund würde ihr komisches Verhalten erklären. Ja, das musste der Grund sein.
3. KAPITEL
Am Eingang von Marys Bar blieb Callie einen Moment lang stehen, um sich an den Zigarettenqualm und die schummrige Atmosphäre zu gewöhnen. Die Bar war zwar
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