Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
„Callie, ich wollte heute Abend mit dir über unsere Ehe reden und sonst nichts.“
Sie blickte sich um. „Und das wolltest du hier auf dem Parkplatz erledigen?“
„Das hatte ich nicht vor.“
„Du bist mir doch nachgelaufen.“
Er presste die Lippen zusammen. „Es geht immer nach deinem Kopf, nicht wahr, Cal?“
Nein, das stimmte definitiv nicht. Zwar hatte sie sich erfolgreich vor der unangenehmen Diskussion gedrückt, aber wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie viel lieber mit dem Küssen weitergemacht.
Er seufzte. „Irgendwie ist mir jetzt auch nicht mehr nach Reden. Wir müssen das bald nachholen. Einverstanden?“
Schweigend betrachtete sie ihn. Kurz erwiderte Jack ihren Blick, dann drehte er sich um und ging zu seinem Wagen. Nachdem er weggefahren war, blieb Callie noch eine ganze Weile gedankenverloren stehen. Sie dachte an den heißen Kuss zurück. Und sie spürte, wie weh es ihr tat, dass sie nicht ehrlich mit Jack sein konnte. Um Lukes willen.
Eine Woche später saß Jack im Beacon Restaurant in Wichita und beobachtete die Gäste. Bei seinen unregelmäßigen Arbeitszeiten und LeeAnns Wochenendkonzerten gestaltete es sich schwierig, sich miteinander zu verabreden. Deshalb hatten sie sich angewöhnt, wenigstens am Samstag zusammen zu frühstücken. Da sein Haus näher am Restaurant lag als LeeAnns Wohnung, war er meist früher hier, um noch einen Tisch zu ergattern.
Aber LeeAnn ließ nie lange auf sich warten. Auch heute kam sie bereits nach fünf Minuten hereingesaust. In ihren engen Jeans und Stiefeln sah sie äußerst sexy aus, und alle Männer schauten ihr bewundernd nach. Ihr weibliches Selbstbewusstsein hatte ihn am meisten beeindruckt, aber natürlich ebenso ihre fantastische Figur. Dafür tat sie allerdings auch eine ganze Menge.
„Schön, dich zu sehen, Jack.“ Überschwänglich beugte sie sich vor, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und nahm ihm gegenüber Platz. „Ich hoffe, du wartest nicht schon zu lange.“
„Nein, nein.“
Während sie die Karte studierte, musterte er sie eingehend. Das perlenbestickte Hemd und das Goldkettchen betonten ihre Bräune, auf die sie ganz besonders achtete. Wie immer strahlte sie, als gehöre ihr die ganze Welt.
„Du siehst gut aus heute Morgen.“
LeeAnn blickte kurz von der Speisekarte auf und zwinkerte ihm zu. „Du auch. Hast du großen Hunger? Ein ganzes Omelett schaffe ich nicht, aber vielleicht können wir es uns teilen, und du bestellst noch eine Kleinigkeit für dich.“
Jack überlegte. Manchmal frühstückten sie und gingen danach auseinander, um sich abends wieder zu treffen, sofern sie beide freihatten. Manchmal genossen sie auch ein reichhaltiges Frühstück und verbrachten dann den ganzen Tag zusammen. Heute erschien ihm keine dieser beiden Möglichkeiten verlockend.
Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Callie. Das Treffen mit ihr hatte Erinnerungen heraufbeschworen, die ihn zutiefst aufwühlten. Statt an die heftigen Gefechte, die zum Ende ihrer Beziehung geführt hatten, dachte er ausschließlich an die guten Zeiten. Die ganze Woche lang hatte er sich beinahe dazu zwingen müssen, nicht nach Augusta zu fahren.
Energisch schob er diese Gedanken beiseite und wandte sich der hübschen jungen Frau ihm gegenüber zu, die noch auf eine Antwort wartete.
„Tut mir leid, LeeAnn, ich habe keinen Hunger. Wollen wir nicht einfach nur Kaffee und Orangensaft trinken? Wir können uns ja heute Abend treffen, und dann machen wir alles, was du willst.“
„Gut, wie du meinst.“ LeeAnn blickte ihn nachdenklich an. „Denkst du an letzten Samstag?“
„Ja, vielleicht.“ Da er großen Wert auf Ehrlichkeit legte, verbesserte er sich: „Ja.“
„Ich verstehe immer noch nicht, dass du es ihr nicht erzählt hast.“
„Ja, das sagtest du bereits.“ Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, warum es mir so schwerfällt. Ich tue es bestimmt, aber ich kann nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen.“
„Ja, das sagtest du bereits.“
„So eilig haben wir es doch gar nicht, oder?“
„Ich weiß nicht.“ Sie klang irgendwie gereizt.
Von Anfang an war er ehrlich zu LeeAnn gewesen. Er hatte ihr erzählt, dass er noch verheiratet war, wenn auch nur auf dem Papier. Das hatte er selbst geglaubt.
Zwar gehörte sein Herz zum Teil nach wie vor Callie. Am Schluss war es jedoch unmöglich gewesen, mit ihr zusammenzuleben.
Und LeeAnn mochte er. Ihm gefielen ihr brünettes Haar und ihre lebendige Art. Sie war gesellig,
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