Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
ansah. „Habt ihr schon einen Nachtisch bestellt? Die Desserts sollen hier göttlich sein.“
„Ja, ich weiß“, sagte Callie. „Allerdings muss ich jetzt leider gehen.“ Sie öffnete ihre Handtasche.
Jack konnte es nicht glauben. Callie ging einfach, ohne LeeAnn eine Lektion zu erteilen? Sie hatte sich in der Tat verändert.
„Was machst du da, Callie?“, fragte Jack.
„Ich bezahle mein Essen.“
„Aber wir sind mit unserer Unterhaltung noch gar nicht fertig.“
„Tja …“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf LeeAnn.
Natürlich hatte sie recht. Sie konnten unmöglich weiterreden, wenn LeeAnn danebensaß. „Das Essen geht auf meine Rechnung.“ Ehe sie widersprechen konnte, fügte er hinzu: „Ich bestehe darauf.“
Callie stand auf, verabschiedete sich von Jack und LeeAnn und verließ das Lokal.
Während Jack ihr hinterhersah, ärgerte er sich maßlos darüber, dass er LeeAnn von dem Treffen mit Callie erzählt hatte.
Am nächsten Nachmittag klammerte Callie sich auf dem Beifahrersitz von Josies Jeep am seitlichen Haltegriff fest – Josie pflegte einen recht ungestümen Fahrstil. Während sie aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Felder blickte, überlegte sie, wie schnell das Leben doch zu Ende sein konnte. Es brauchte nur eine kleine Unachtsamkeit, und schon konnte es zum verheerenden Zusammenstoß kommen.
Vor dem Baumarkt in Augusta hielten sie an. Gott sei Dank sind wir lebendig angekommen, dachte Callie und sagte stattdessen: „Gott sei Dank haben sie geöffnet!“
Auch dieser Laden war vom Hochwasser überflutet worden. Die Besitzer hatten das Geschäft jedoch so schnell wie möglich wiedereröffnet, denn viele Menschen benötigten dringend jede Menge Baumaterial.
Josie stieg aus und lief sofort auf den Laden zu. „Warte mal, Josie“, rief Callie ihr hinterher.
„Was ist? Kommst du nicht mit rein?“
„Einen Moment noch.“
„Mach schon, ich will das Schlafzimmer heute noch streichen.“
„Kann ich kurz dein Handy benutzen?“, fragte Callie.
Josie zeigte auf das Handschuhfach. „Es ist da drin.“ Sie seufzte. „Entspann dich, Cal. Luke ist erst vor einer Stunde eingeschlafen und ist bei Isabel in guten Händen.“
„Ich will gar nicht Isabel anrufen.“
„Aha.“ Josie grinste. „Soll ich auf dich warten?“
„Nein, geh ruhig rein und lass dir die Farbe anrühren. Ich komme gleich nach.“
Nervös kramte Callie nach dem Zettel in ihrer Jeanstasche und wählte die Nummer von Jack.
Gestern Abend war es nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte vorgehabt, Jack in die richtige Stimmung zu bringen, indem sie von den alten Zeiten geredet hatte. Danach hatte sie ihn überreden wollen, mit der Scheidung noch zu warten. Dass LeeAnn hereingeplatzt war, hatte ihren schönen Plan vereitelt – und außerdem ihr Selbstwertgefühl erschüttert.
LeeAnn war eine Frau, auf die bestimmt viele Männer scharf waren: sexy, mit schwarz umrandeten Augen und einem koketten Gehabe, das Callie nie im Leben in den Sinn kommen würde.
Sie verstand vollkommen, dass Jack sich von ihr angezogen fühlte – besonders nach seiner Zeit mit einer Frau, die manchmal vergessen hatte, dass sie eine Frau war.
Es war gar nicht so einfach für Callie gewesen, ihre Fassung zu bewahren, als LeeAnn aufgekreuzt war.
Mit klopfendem Herzen hörte sie das Freizeichen. Währenddessen malte sie sich aus, wie LeeAnn in lasziver Haltung auf dem Sofa liegen und auf dem Display des Telefons nachschauen würde, wer anrief. Lachend würde sie Jack zurufen, dass J. Blume am Telefon wäre, und würde ihn fragen, ob sie rangehen solle.
Callie hatte extra bis jetzt gewartet, um zu vermeiden, die beiden vielleicht im Bett zu überraschen. Um drei Uhr nachmittags würde er ja wohl nicht mehr im Bett liegen, oder?
Egal, das ging sie überhaupt nichts an.
Nach dem vierten Klingeln nahm endlich jemand ab, und es war Jack.
„Hallo, ich bin’s.“ „Ja, ich habe den Namen deiner Schwester auf dem Display gesehen.“ Er klang atemlos.
„Störe ich?“
„Nein, ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen.“
Also hatte er den ganzen Tag gearbeitet. Zufrieden lächelte Callie. „Hattest du viel zu tun?“
„Es ging.“ Er klang müde. „Wir mussten sechzehnmal raus, meistens zu Autounfällen. Nur einmal mussten wir zu einem Haus, weil ein Typ mit seiner Knarre rumgespielt hat. Aber es ist alles gut gegangen.“
„Das freut mich. Ich will dich gar nicht lange aufhalten. Ich
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