Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
gesagt, dass ihre Aufträge diesmal etwas länger brauchen. Isabel musste einiges an Material wegwerfen, aber ich denke, sie kann bald wieder anfangen. Ihre Patchworkdecken verkaufen sich wirklich gut.“
„Macht es ihr nichts aus, zu Hause zu arbeiten? Das wäre mir zu einsam.“
Callie probierte eine Garnele. „Mhm, ist das lecker.“ Dann wirkte sie, als wäre ihr siedend heiß etwas eingefallen. „Sie arbeitet gerne zu Hause. Außerdem braucht Luke ja auch seine Mama um sich.“
„Oh, natürlich.“ Jack nahm sich ebenfalls eine Garnele. „Wann fährst du eigentlich nach Denver zurück?“ Er bemühte sich, die Frage möglichst beiläufig klingen zu lassen, und steckte sich die Garnele in den Mund.
„Wenn Isabel wieder in ihr Haus einziehen kann. Bis dahin gibt es viel zu tun. Alles, was noch heil ist, muss gesäubert werden. Kannst du dir vorstellen, dass die schmutzige Wäsche immer noch nicht komplett gewaschen ist?“
Er wunderte sich, dass Callie es anscheinend gar nicht eilig hatte, in ihr Labor zurückzukehren. Als sie zusammengelebt hatten, war sie von ihrem Job völlig besessen gewesen. Wie oft hatte er versucht, sie zu überreden, sich mehr Zeit für schöne Dinge zu nehmen! Er selbst hatte in Denver schnell Freunde gewonnen, aber die zurückhaltende Callie war so mit ihrer Arbeit beschäftigt gewesen und mit dem Versuch, schwanger zu werden, dass sie für nichts anderes Zeit gehabt hatte. Allein zu leben hatte ihr in dieser Hinsicht offensichtlich gutgetan.
Während sie ihr Hauptgericht genossen und dazu ein Glas Chardonnay tranken, unterhielten sie sich weiter über Isabels Haus, und jeder erzählte von seinem Job.
Erst als plötzlich LeeAnn hinter ihm stand, erinnerte Jack sich daran, dass sie sich nach dem Konzert hier treffen wollten.
Er blickte auf die Uhr. Es war gerade mal zehn. Ihre Band hatte heute früh aufgehört zu spielen.
LeeAnn trug ihr übliches Auftrittsdress: hohe Stiefel, enge Jeans mit breitem Gürtel, darüber ein Westernshirt und ein hellblauer Cowboyhut. Sie lächelte Jack an und warf Callie einen neugierigen Blick zu.
Jack fühlte sich extrem unwohl. Dabei lag es nicht nur daran, dass er vergessen hatte, Callie zu sagen, dass LeeAnn zu ihnen stoßen würde. Nein, wenn er ehrlich war, gefiel es ihm gar nicht, dass die Unterhaltung mit seiner Frau so abrupt beendet wurde.
Seiner zukünftigen Exfrau, korrigierte er sich. Auch wenn seine Gefühle für Callie ziemlich verworren waren: An der Scheidung führte einfach kein Weg vorbei. Wann immer er gefragt wurde, ob er verheiratet war, wusste er nicht, was er antworten sollte.
Ja, ich bin verheiratet, aber ich habe meine Frau vor zwei Jahren verlassen.
Wir sind getrennt … auf unbestimmte Zeit.
Wir leben in Scheidung. Zumindest beinahe – ich muss den Antrag noch stellen.
Das musste endlich ein Ende haben.
„Rutschst du rüber, Cowboy?“, fragte LeeAnn. „Oder soll ich mich auf deinen Schoß setzen?“
Cowboy? Normalerweise nannte LeeAnn ihn nicht so, und sie schlug nie einen so übertrieben vertraulichen Ton an. Vermutlich wollte sie damit ihre Verlegenheit überspielen.
Jack rutschte zur Wand, sodass LeeAnn sich neben ihn setzen konnte. Dann stellte er die beiden Frauen einander vor.
Callie bewies gute Manieren und reichte LeeAnn die Hand. „Freut mich, Sie kennenzulernen. Jack hat mir schon viel von Ihnen erzählt.“
„Oh, über Sie hat er auch so einiges erzählt“, erwiderte Leeann.
Diese Antwort behagte Callie gar nicht. Jack erkannte an ihren leicht zusammengekniffenen Augen, dass sie innerlich kochte.
Falls LeeAnn so weitermachte, würde Callie bald mit einer ironischen Bemerkung kontern. Und Callies scharfem Verstand war LeeAnn auf keinen Fall gewachsen.
Jack warf LeeAnn einen warnenden Blick zu, aber sie war nicht zu bremsen. „Sie sind wohl überrascht, mich hier zu sehen. Tut mir leid, dass er offenbar vergessen hat, Ihnen zu sagen, dass ich nach dem Konzert herkomme. Wir verbringen die Samstagabende nämlich meistens zusammen.“
Genau genommen war es LeeAnns Idee gewesen, sich zu ihnen zu gesellen. Sie hatte sogar vorgeschlagen, gemeinsam mit Callie noch einen Nachtisch zu essen.
„Natürlich“, erwiderte Callie ungerührt.
„Habt ihr euch angenehm unterhalten?“, fragte LeeAnn.
Jack versuchte, seinen Ärger nicht zu zeigen. Das ging sie doch überhaupt nichts an. „Ja, es war sehr nett“, erwiderte er, woraufhin LeeAnn ihm zuzwinkerte und Callie mit einer Unschuldsmiene
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