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Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Titel: Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaitlyn Rice
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überlegen konnte. „Hast du morgen Zeit?“
    „Nein, ich kann nicht.“
    Ich kann nicht? Das hatte es bei Callie nie gegeben, und Jack fragte sich, was passiert war. „Warum denn nicht?“
    Callie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Als wir hierher zurückgekommen sind, war eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Es war Stan aus dem Labor. Er hat erzählt, er hätte sich mit Patty gestritten, die daraufhin gekündigt hätte. Er wäre das ganze Wochenende auf der Suche nach den Untersuchungsergebnissen gewesen, hätte sie aber nicht finden können. Ich muss sofort zurück, um die Sache zu regeln.“
    „Dir ist doch klar, dass wir vorher einiges besprechen müssen, oder? Ich kann mir morgen freinehmen …“
    „Jack, ich fliege noch heute Abend.“
    Oh nein, sie durfte nicht einfach zurückfliegen und sich von diesem mörderischen Job vollkommen in Beschlag nehmen lassen. Das würde er nicht zulassen.
    Außerdem wäre er damit fünfhundert Meilen entfernt von der Frau, die er liebte, und dem Sohn, den er gerade erst kennengelernt hatte.
    Selbst wenn Callie und er sich entschließen würden, nicht wieder zusammenzuleben, wollte er wenigstens als Vater ständig zur Verfügung stehen können.
    „Callie, glaubst du wirklich, ohne dich würde das Projekt sterben? Du bist gewiss eine brillante Wissenschaftlerin, aber selbst du bist zu ersetzen.“
    „Verstehst du denn nicht, Jack? Das ist mein Projekt. Ich habe dafür die Forschungsgelder bekommen. Wenn ich die Daten nicht auftreiben kann, verliert das Institut womöglich den Zuschuss.“
    Das Argument kannte er zur Genüge, und es beeindruckte ihn heute genauso wenig wie früher. Sicher war ihre Arbeit wichtig. Trotzdem durfte sie nicht wichtiger sein als ihr Leben. Auch wenn es ihr selbst nicht klar war: Dringender als ihre Kollegen brauchte sie jemanden, der ihr den Rücken stärkte.
    Und er wollte so gerne glauben, dass sie ihn brauchte.
    Im Gegensatz zu früher hatte er jetzt jedenfalls ein schlagendes Argument. „Ist Luke nicht viel wichtiger als deine Arbeit?“
    Und was ist mit mir?
    „Ja, natürlich. Und ich bleibe ja auch nicht in Denver – zumindest vorerst nicht.“ Ihre Stimme war weicher geworden. „Ich weiß, dass wir noch Dinge zu bereden haben.“
    „Es ist halb sechs, Cal. Wann fliegst du?“
    „Um neunzehn Uhr fünfzehn. Ich füttere Luke, und anschließend fahren wir zum Flughafen.“
    Jack fragte sich, ob sie ihm überhaupt Bescheid gesagt hätte, dass sie nach Denver abreiste. Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit machte sich in ihm breit. Was, wenn Callie nicht wiederkäme? Könnte er ihr einfach so erlauben, ihm seinen Sohn wegzunehmen? Das Risiko, sie beide zu verlieren, durfte er nicht eingehen. Plötzlich kam ihm eine Idee. „Du bleibst nur ein paar Tage in Denver, oder?“
    „Wahrscheinlich schon.“
    „Dann lass Luke doch solange bei mir.“
    „Was?“
    „Ich bin sein Vater. Ich kann ihn füttern und wickeln und all das.“
    Nach einem langen Schweigen antwortete Callie: „Ach, Jack, ich weiß nicht. Das kann ich nicht so auf die Schnelle entscheiden.“
    „Warum denn nicht?“
    Sie seufzte. „Du kennst Luke doch kaum. Was machst du, wenn er nachts schreit?“
    „Ich tröste ihn. Und wenn ich nicht weiterweiß, kann ich dich anrufen und um Rat bitten. Oder ich kann Isabel fragen.“
    Wieder schwieg Callie.
    „Pack seine Sachen einfach in eine andere Tasche um und bring alles her.“
    „Jack!“
    „Mein Haus liegt auf dem Weg zum Flughafen. Hup einfach, dann fahre ich dir hinterher. Und während du auf den Abflug wartest, machst du mir eine Liste mit all den Dingen, die ich beachten muss.“
    „Musst du denn nicht arbeiten? Du kannst Luke ja schlecht mitnehmen, wenn du einen Notruf bekommst.“
    Daran hatte er gar nicht gedacht. „Wo bringst du ihn unter, wenn du arbeiten musst?“
    „Wir haben am Institut eine Kinderkrippe.“
    „Ach, ich nehme mir frei. Ich verspreche dir, ich beschütze den Kleinen mit meinem Leben. Das weißt du.“
    „Ja, das weiß ich.“ Sie zögerte. „Okay, ich denke, er ist bei dir sehr gut aufgehoben.“
    „Dann ist ja alles klar“, sagte Jack zufrieden. Damit war wieder ein Riesenschritt in Richtung Versöhnung getan. Er freute sich schon auf ein paar wunderbare Tage mit seinem Sohn.

10. KAPITEL
    Bereits am nächsten Nachmittag war Jack klar, dass das Ganze nicht so einfach war, wie er es sich ausgemalt hatte. Wenn man sie ständig um sich hatte, konnten Babys ziemlich anstrengend

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