Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
sein.
Mit dem Füttern und Wickeln klappte es problemlos. Den Kleinen ins Bett zu bringen war allerdings eine andere Geschichte. Letzte Nacht hatte er seinen Sohn stundenlang herumgetragen. Sobald Luke eingeschlummert war, hatte er ihn hinlegen wollen – und der Kleine hatte sofort wieder angefangen zu schreien. Schließlich hatte Jack sich erschöpft mit ihm zusammen aufs Sofa gelegt, und sie waren beide eingeschlafen. Bereits zwei Stunden später war er jedoch davon aufgewacht, dass Luke ihm ins Gesicht patschte.
So ging das nicht weiter. Weder er noch Luke hatten genug Schlaf bekommen und waren dementsprechend schlecht gelaunt. Und obwohl er völlig übermüdet war, wollte der Kleine kein Nachmittagsschläfchen halten.
Hoffentlich kam Callie bald zurück. Ein paarmal hätte er sie beinahe angerufen, aber er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte. Außerdem würde er doch wohl mit seinem eigenen Sohn klarkommen. Das wäre ja gelacht!
Ihm fiel ein, dass Callie erwähnt hatte, Luke würde im Auto immer schnell einschlafen. Kurzerhand packte er ihn in den Kindersitz und fuhr los.
Wahrscheinlich vermisste der Kleine seine Mutter. Genau wie er selbst Callie vermisste.
Das Fahren half tatsächlich: Bald war der Kleine eingeschlafen. Jack fuhr noch eine Weile herum, damit Luke bloß nicht gleich wieder aufwachte. Nach anderthalb Stunden war er selbst so müde, dass er an einem Drive-in hielt und sich einen großen Kaffee holte.
Als der Kleine wach wurde, war er so gut gelaunt, dass Jack beschloss, auf dem Nachhauseweg bei einem Spielzeugladen vorbeizuschauen. Er wollte ein Spiel kaufen, das Luke so müde machen würde, dass er heute Nacht garantiert schlief.
Aber ein paar Stunden später trug er ihn erneut herum. Das Klingeln an der Tür ignorierte er, denn in diesem Moment konnte er wirklich keinen Besuch gebrauchen. Vor allem, weil Luke kurz vorm Einschlafen war.
Doch als es zum dritten Mal klingelte, stürmte Jack fluchend zur Tür und riss sie auf. Davor stand LeeAnn in ihrem üblichen Westernlook.
„Das passt mir gerade überhaupt nicht“, knurrte er sie an und lief ins Wohnzimmer zurück. „Wenn du trotzdem reinkommen willst, tu dir keinen Zwang an.“
„Mam-mam“, jammerte Luke und drückte das Gesicht an Jacks Schulter.
„Was hat er denn?“, fragte LeeAnn.
„Nichts. Er ist müde.“
„Ist seine Mutter denn nicht da?“
„Nein, Callie musste für ein paar Tage nach Denver.“
LeeAnn runzelte die Stirn. „Na so was. Und den Kleinen hat sie dir einfach dagelassen?“
„Ich habe sie dazu überredet.“ Ungeduldig fuhr er fort: „Hör zu, LeeAnn, bitte geh wieder. Ich habe dir neulich schon gesagt, dass ich mich nicht mehr mit dir treffen möchte.“
„Habe ich ein Wort davon gesagt?“ Sie trat näher heran. „Bist du wirklich sicher, dass er von dir ist?“
„Jetzt spinnst du aber. Du hast doch selbst gesagt, dass er mir wie aus dem Gesicht geschnitten ist.“
„Es gibt noch mehr Männer mit dunkelbraunen Haaren, hellbraunen Augen und Grübchen.“
Er lachte. „LeeAnn, was ist los mit dir? Und was willst du eigentlich von mir? So ernst war die Sache zwischen uns noch nicht. Warum suchst du dir nicht einen netten Mann, der dich liebt?“
„Oh, das tue ich ganz bestimmt. Aber jetzt bist du in einer schwierigen Situation, und vielleicht kann ich dir ja helfen. Du bist ein netter Kerl, und ich will nicht, dass es dir schlecht geht.“
„Bist du sicher, dass es das ist?“, fragte er ruhig. „Oder ist es nur deine verletzte Eitelkeit? Du hast mir mal erzählt, dass dir noch nie ein Mann den Laufpass gegeben hat. Es war immer umgekehrt. Und nun ist es plötzlich passiert.“
„So, habe ich das gesagt?“ Sie zuckte die Achseln. „Was soll’s. Jedenfalls geht Todd mit mir aus, und er ist wirklich süß. Und dir rate ich, einen Vaterschaftstest machen zu lassen, bevor du irgendwelche Entscheidungen fällst.“
„Da-da!“, brabbelte Luke und zappelte auf Jacks Arm herum.
Anscheinend spürte er die angespannte Atmosphäre. Jack setzte den Kleinen auf den Teppich und wandte sich an LeeAnn. „Meine Vaterschaft steht außer Zweifel.“
„Vielleicht will sie dich ja nur wieder rumkriegen. Viele Frauen schlafen mit Männern, die ihrem Exmann ähnlich sehen.“
Kurz dachte Jack darüber nach. Nein, Callie war anders als andere Frauen. In jeder Hinsicht.
Und plötzlich traf es ihn wie ein Blitz.
Auf einmal hatte er die Lösung des Problems vor Augen, das ihn fast verrückt
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