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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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geradezu berauschend. Doch sosehr sie sich nach einem Partner sehnte, so groß war ihre Angst davor, jemandem ihr Herz zu öffnen und ihn dann erneut zu verlieren.
    Trotzdem wünschte sie sich, nicht nur im Rahmen ihres Berufes Zeit mit Dalton zu verbringen.
    Als die letzten Töne des Tangos verklangen, waren sie beide außer Atem. Rose öffnete die Augen und lobte begeistert: „Das war viel besser als beim letzten Mal!“
    „Wirklich?“
    „Entschieden!“ Sie klopfte ihm zufrieden auf die Schulter. Dalton hatte zwar immer noch viele Fehler gemacht, doch er besaß ein erstaunlich gutes Rhythmusgefühl. Auch wenn er es vermutlich nicht wusste und bestimmt nicht wahrhaben wollte, in seinem Inneren schlummerte vielleicht ein Künstler.
    Obwohl sie nun schon einige Augenblicke stillstanden, wollte sich ihr Atem einfach nicht beruhigen. Das ließ Rückschlüsse darauf zu, dass es nicht das Tanzen war, das sie so anstrengte. „Wollen wir weitermachen?“, schlug Rose vor.
    „Von mir aus.“
    „Etwas mehr Begeisterung, bitte“, beschwerte sie sich. „Sie müssen sagen: ‚Selbstverständlich, nichts lieber als das!‘“
    Dalton schmunzelte und wiederholte auftragsgemäß: „Selbstverständlich, nichts lieber als das!“
    Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte Rose Spaß und wollte nicht, dass der Abend allzu schnell endete. Schon bald würde sie wieder bei Anna in ihrer Wohnung sein und vergeblich versuchen, Schlaf zu finden. Vielleicht würde sie besser schlafen, wenn sie jetzt bis zur Erschöpfung tanzte.
    Mit dieser Absicht legte sie eine neue CD ein und absolvierte ein strenges Programm mit ihrem Schüler.
    „Puh.“ Zwanzig Minuten später und wieder – oder immer noch – außer Atem, löste sich Rose aus Daltons Umarmung und griff nach ihrem Handtuch, das über einer Ballettstange hing. „So, ich schätze, wir haben alles erreicht, was mit der Caminata zu erreichen ist.“
    „Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Caminata steht für einfaches Gehen, den Tangogrundschritt. Da Sie diesen nun recht gut beherrschen, können wir jetzt eine Stufe weitergehen. Allerdings erst bei unserer nächsten Stunde. Ich habe nämlich heute noch eine Verabredung.“
    „Eine Verabredung?“, wiederholte Dalton neugierig. Bevor er sich bremsen konnte, fragte er: „Ist diese Verabredung der Grund, weshalb Sie gestern in Tränen ausgebrochen sind?“
    Rose fühlte sich wie ein Reh, das beim Überqueren einer dunklen Straße plötzlich ins Scheinwerferlicht eines Autos gerät. Was sollte sie antworten? War jetzt der richtige Zeitpunkt, Dalton Montgomery von ihrem Mann zu erzählen?
    „Entschuldigen Sie bitte“, murmelte Dalton betreten, als er ihr schockiertes Zögern bemerkte. „Eigentlich geht mich das überhaupt nichts an.“ Er sah auf den Boden. „Es ist nur so, dass ich es ernst genommen habe, als Sie sagten, das Tanzen ginge unter Freunden leichter.“
    „Ich habe eine Verabredung mit meiner Tochter“, platzte Rose heraus. „Sie will heute unbedingt noch Kekse mit mir backen. Und zwar mit rosa Streuseln.“
    „Sie haben eine kleine Tochter?“, fragte Dalton verdutzt. „Ich meine – angesichts Ihres Alters nehme ich einmal an, sie ist noch klein.“
    Sein freundlicher Blick verriet ihr, dass sie sich ihm ruhig anvertrauen konnte. „Ja, sie ist erst sechs Jahre alt. Und um Ihre unausgesprochene zweite Frage zu beantworten: Ihr Vater ist vor etwa einem Jahr gestorben.“
    „Das tut mir sehr leid“, sagte Dalton leise. Rose stellte sich vor, wie er seine warmen, starken Hände auf ihre Schultern legte und ihr so den Mut verlieh, weiterzusprechen. Doch er machte nur einige Schritte auf sie zu, wagte es aber nicht, sie anzufassen. „War er der Grund für Ihre Tränen?“
    Rose nickte. „Das letzte Mal, dass ich richtigen Tango getanzt habe, also nicht mit der Seniorentanzgruppe oder den Pfadfinderinnen, war in seinen Armen. Deshalb …“ Sie brach ab.
    „Deshalb kamen Gefühle hoch, als Sie wieder einmal allein mit einem Mann getanzt haben“, vollendete Dalton ihren Satz. Er nahm sie bei der Hand und sah ihr in die Augen. Damit sagte er, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte: Dass sie ihm nicht gleichgültig war. Dass sie nicht allein war.
    „Wollen Sie mir von ihm erzählen?“, forderte er sie auf.
    „Ja. Irgendwann einmal. Aber nicht heute.“
    „Okay.“
    „Nicht, dass ich nicht über ihn sprechen will. Aber es tut einfach noch weh, sich an die Vergangenheit zu

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