Mein Herz tanzt Tango
das Paar Schuhe deutete, das Anna gerade trug. „Die scheinen die beste Passform zu haben.“
„Was meinst du, Anna? Kannst du in diesen Schuhen gehen?“
Anstatt damit zu gehen, sprang und hüpfte die Kleine, als wäre sie in der Turnstunde.
„Ich wäre schon glücklich, wenn ich nur die Hälfte ihrer Energie hätte“, erklärte Mona grinsend.
„Dein Wort in Gottes Ohr“, sagten Dalton und Rose einstimmig.
„Nehmt ihr dieses Paar?“, fragte Mona.
„Ja, bitte.“
„Bar oder mit Karte?“
Während Rose bezahlte und Anna weiter in ihren neuen Schuhen durch den Laden hopste, versuchte Dalton erfolglos, sich auf seinen eigenen Schuhkauf zu konzentrieren. Aber er konnte nur an Rose denken. Ihr Lächeln. Ihr Lachen. Ihr schwacher, tropischer Duft. Die Art, wie sie ihr Haar hinter die Ohren strich.
„Kommen Sie mit?“, fragte Rose, die plötzlich neben ihm stand.
„Wohin?“, fragte er, fasziniert vom einzigartigen Schimmern ihres Haars in der Mittagssonne.
Was war nur los mit ihm? Er musste schnellstens zurück ins Büro. Doch sein einziger Wunsch war es, die nachtschwarzen Strähnen mit seinen Fingern zu streicheln. Ob sie wohl so weich waren, wie sie aussahen?
„Sie sehen schon wieder so aus, als wären Sie an jedem Ort der Welt lieber als hier.“
„Nein!“, wehrte Dalton sofort ab. „Da irren Sie sich. Schuhe kaufen gehört zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen!“
„Lügner“, sagte sie ungerührt und boxte ihm mit dem Ellenbogen spielerisch in die Rippen. „Also, gehen Sie jetzt mit uns ein Sandwich essen?“
Nichts lieber als das. „Klingt großartig, aber ich muss zurück ins Büro. Ich bin nur hier, weil mich meine Sekretärin gezwungen hat herzukommen.“
„Schon klar, dass Sie nicht ganz freiwillig hier sind, aber machen Sie denn keine Mittagspause?“
„Normalerweise könnte ich eine machen, aber heute bin ich geschäftlich zum Mittagessen verabredet. Deshalb würde man es mir wahrscheinlich übel nehmen, wenn ich Ihre Gesellschaft vorziehe.“
„Mit uns wäre es bestimmt lustiger“, versuchte ihn Rose zu überreden.
„Kein Zweifel. Wir verschieben es. Versprochen?“
„Versprochen.“
„Komm, Mommy“, drängte Anna und fasste ihre Mutter bei der Hand. „Barbie und ich sind hungrig.“
„Sie sollten besser gehen“, sagte Dalton lächelnd.
„Stimmt genau“, bemerkte Mona. „Solange Rose da ist, lenkt sie dich ja doch nur ab. Dabei musst du dich jetzt wirklich aufs Schuheprobieren konzentrieren!“
Dalton seufzte.
Rose grinste.
3. KAPITEL
„Abschließend schlage ich vor“, sagte Dalton eine Woche später im düsteren, fensterlosen Besprechungszimmer der Bank, „dass unser Institut alle riskanten Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere umwandelt, bis die Volatilität am Markt wieder abnimmt. Gibt es dazu Fragen?“
„Ein hervorragender Bericht“, lobte die für Finanzen zuständige Vizepräsidentin der Bank, Alice Craigmoore.
„Da stimme ich zu.“ Bud Weathers, der Leiter der Kreditabteilung, lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Da das der letzte Punkt auf der Tagesordnung war … wer kommt mit zum Chinesen?“
„Klingt gut“, sagte Dalton, während er die Aktenstapel vor sich zurechtrückte.
Sein Vater seufzte. „Mir haben die Ärzte Frittiertes strengstens verboten, aber wahrscheinlich gibt es auch etwas anderes auf der Speisekarte.“
Alice räusperte sich. „Ähm, ich hätte da doch noch eine Frage.“
„Oje“, sagte Dalton.
„Mona hat durchblicken lassen, dass du heftig mit deiner Tanzlehrerin flirtest. Ist an der Geschichte etwas dran?“
Dalton schloss die Augen und zählte bis zehn.
„Sohn“, unterbrach sein Vater, „deine Mutter hat mir gesagt, dass du mit der Tochter der Brownings ausgehst.“
Dalton öffnete ein Auge. „Gelegentlich“, gab er zu. „Aber es ist nichts annähernd so Ernstes, wie Mom gerne hätte.“
„Es gibt kein Gesetz gegen Liebesaffären mit Tanzlehrerinnen, soweit ich weiß“, kam ihm Bud Weathers zu Hilfe. Doch für sein verschwörerisches Augenzwinkern hätte ihm Dalton am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Solche Unterstellungen hatte Rose einfach nicht verdient! Sie hatte eine schwere Zeit hinter sich. Natürlich, sie war ausgesprochen sexy, aber auch sehr verletzlich. Sie verdiente es, mit größter Vorsicht behandelt zu werden!
„Herzlichen Dank für die wertvollen Wortmeldungen“, sagte Dalton schroff. „Aber lasst uns jetzt endlich essen gehen.“
„Wieso hast du es
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