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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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so eilig?“, brummte Bud. „Hast du zum Nachtisch vielleicht eine Tanzstunde?“
    „Nein, nein, nein, Dalton!“ Rose musste schreien, um die hämmernden lateinamerikanischen Rhythmen zu übertönen. „Ich habe gesagt, Sie sollen sich in Richtung Tür bewegen, nicht davon weg!“
    „Wie in aller Welt stellen Sie sich das vor? Ich bin doch nicht aus Gummi“, schimpfte Dalton. Sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten, bereute er sie.
    Rose ging zur Stereoanlage, um die Musik auszuschalten. Als sie zu ihm zurückkam, klang jeder ihrer Schritte auf dem Parkett in der plötzlichen Stille erschreckend laut.
    Sie baute sich vor Dalton auf, stemmte die Hände in die Hüften und begann: „Erstens ist der Wiegeschritt nur die Spitze des Eisbergs, was technische Schwierigkeiten beim Tango angeht. Und zweitens …“ Ihre Stirn glättete sich plötzlich, und Rose begann zu lachen. „Und zweitens kann ich unmöglich böse auf Sie sein, wenn Sie mich mit diesem Gesichtsausdruck anschauen.“
    „Mit was für einem Gesichtsausdruck?“
    „Mit diesem hier!“ Sie deutete auf sein schiefes Grinsen. „Sie sehen mich an wie ein Kind, das etwas angestellt hat. Oh, was mache ich nur mit Ihnen? Beim Tanzen sind Sie eine wandelnde Katastrophe.“
    „Bei unserer letzten Stunde sagten Sie, ich hätte mich verbessert.“
    Rose drehte sich kopfschüttelnd um und ging zur Tür. „Das nehme ich zurück. Sie sind wahrscheinlich der schlechteste Tänzer, der mir je begegnet ist.“
    „Wenn das so ist, brauche ich umso dringender Tanzunterricht! Wo gehen Sie denn hin?“
    „Ich gehe nach oben in meine Wohnung, um einen Salat zu der Lasagne zu machen, die bereits im Backofen schmort.“
    „Und was ist mit mir? Schließlich habe ich für eine volle Stunde Unterricht bezahlt.“
    „Sie bekommen Ihr Geld zurück.“
    „Ich habe eine bessere Idee.“
    Nachdem Dalton ihr auf den Flur gefolgt war, löschte Rose das Licht im Tanzsaal.
    „Wie wäre es, wenn Sie mich zum Abendessen einladen?“
    Rose zog die Stirn in Falten. „Wie?“
    „Sie wissen schon: Essen, Trinken, Konversation. Oder meinetwegen auch keine Konversation, aber ich bin schrecklich hungrig, was vielleicht meine Konzentrationsschwierigkeiten erklären könnte.“
    „Ich weiß nicht …“ Zögernd sah sie hinauf ins Treppenhaus.
    „Rose, es ist nur ein Abendessen. Was gibt es da nicht zu wissen? Es ist ja nicht so, als würde ich Sie zu einem Date auffordern.“ Obwohl er eigentlich genau das im Sinn hatte.
    „Ich weiß, aber was wird Anna denken?“
    „Was schon – dass Sie einen Freund zum Abendessen eingeladen haben.“ Dalton schenkte ihr ein entwaffnendes Lächeln.
    „Hier, da ist er schon wieder, dieser alberne Gesichtsausdruck! Wie kann ich da Nein sagen?“
    „Das können Sie eben nicht. Zumindest war das der Plan.“
    „Na, gut, meinetwegen. Also kommen Sie mit. Aber benehmen Sie sich anständig. Anna und ich erwarten, dass Sie uns hinterher beim Abspülen helfen.“
    „Einverstanden.“
    Fünfzehn Minuten später saß Dalton auf einem Kinderstuhl an einem Kindertisch. Vor ihm lag ein Klumpen Plastilin in einer undefinierbaren Farbe. Vermutlich waren es früher mehrere Stücke in Rot, Grün und Blau gewesen.
    „Mr. Dalton?“, fragte Roses Tochter, die das gesamte noch saubere gelbe Plastilin für sich beanspruchte.
    „Ja?“
    „Was soll das werden? In meiner Schule gibt es Kinder, die viel schönere Dinge machen als Sie. Sogar Tommy Butler, und der isst seine Nasenpopel!“
    „Hey, Rose“, rief Dalton quer durch die Wohnung hinüber zur Küche, wo Rose vor sich hin summend ein Salatdressing zubereitete. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten, doch sie hatte unter dem Vorwand abgelehnt, es würde ihm vielleicht beim Tanzen helfen, wenn er versuchte, das Kind in sich wiederzuentdecken. Okay. Aber das Kind in ihm benötigte ordentliche Plastilin-Farben. „Hören Sie, wie ich hier niedergemacht werde?“
    „Ich höre nur, wie wehleidig Sie sind. Jetzt formen Sie brav etwas Schönes, ohne sich ständig zu beschweren!“, gab Rose scherzend zurück.
    „In Ordnung, ich werde brav etwas formen, aber Anna, du musst mir sagen, was.“
    „Ein Pferd“, antwortete die Kleine ohne zu zögern. „Ich mag My Little Pony, auch wenn Tommy Butler sagt, es ist zu kindisch. Aber was weiß er schon, schließlich isst er …“
    „Seine Nasenpopel“, vollendete Dalton den Satz, während er sich an seinem Plastilin-Klumpen zu schaffen machte.
    „Woher wissen Sie

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