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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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erinnern.“
    „Das verstehe ich. Aber da ich gestern Ihre Tränen gesehen habe, glaube ich nicht, dass der Tod Ihres Mannes für Sie bereits Vergangenheit ist. Zumindest nicht für Ihr Herz.“
    „Anna, Schatz, sei vorsichtig, sonst fällt Barbies Handtasche hinter die Auslage.“
    „Ich bin vorsichtig, Mommy! Schau, sie tanzt!“
    Dalton hielt am Eingang zu Mona Bells Schuhgeschäft erstaunt inne. Ihm graute schon seit Tagen davor, sich die grellroten Schuhe anmessen zu lassen, die er beim Tangotanzen zu seinem lächerlichen Smoking tragen musste. Aber als er Rose und ihre süße braunäugige Tochter sah, die gerade schwarze Mary Janes anprobieren durfte, besserte sich seine Laune schlagartig.
    „Wie ich sehe, machen die beiden jungen Damen einen Einkaufsbummel.“
    Rose und Anna saßen auf einer mit rotem Teppich verkleideten großen Kiste, die in der kleinen Kinderabteilung des noch kleineren Schuhladens als Sitzgelegenheit diente.
    „Hallo“, sagte Rose erfreut, als sie ihn erkannte. „Die Füße meiner Kleinen scheinen jeden Tag zu wachsen.“
    „Das Gefühl kenne ich“, erklärte Dalton grinsend, hielt seinen rechten Fuß in die Höhe und wackelte mit seinem Schuh in Größe 48.
    Das Kind kicherte. „Sie haben echt Riesenfüße.“
    „Anna“, ermahnte sie ihre Mutter.
    „Schon in Ordnung“, meinte Dalton lachend. „Besonders, weil sie recht hat.“
    „Es gibt noch größere Füße in der Stadt“, mischte sich Mona Bell, die Besitzerin des Ladens ein. „Allerdings nicht viele.“ Sie stellte die drei Schuhschachteln auf den Ladentisch, die sie aus dem Lager geholt hatte. „Dalton, gut dass du endlich gekommen bist. Wenn wir deine Schuhe nicht schnellstens bestellen, musst du barfuß tanzen.“
    „Klingt immer noch besser als das, was ihr mit mir vorhabt.“
    Mona schüttelte ungläubig den Kopf. „Erinnere mich daran, deiner Mutter zu sagen, was für einen ewigen Nörgler sie aufgezogen hat!“
    „Das hört sie ohnehin ständig.“
    Mona ignorierte ihn und wandte sich Roses Tochter zu. „Anna, probier doch diese hier mal an.“
    „Sie ist wirklich süß“, sagte Dalton zu Rose.
    „Danke.“
    „Und Anna ist ein schöner Name. Hat mir schon immer gefallen.“
    „Wir haben sie nach meiner Großmutter Anna Lucia Margarita Rodriguez genannt. In ihrer Jugend war sie als Tänzerin der Publikumsliebling von ganz Buenos Aires.“ Hinter vorgehaltener Hand fügte sie flüsternd hinzu: „Angeblich soll sie mehr als einmal zehn Verehrer gleichzeitig gehabt haben.“
    „Pfff“, machte Mona abschätzig. „Welche Frau, die bei Verstand ist, würde das wollen?“
    „Barbie!“, quietschte Anna und schwenkte die Puppe so schnell, dass sich ihre winzigen rosafarbenen Plastikschuhe und die dazu passende Handtasche lösten. Sie landeten in der Auslage hinter der Sitzgelegenheit. „Hoppla.“
    „Siehst du, Anna, genau davor habe ich dich gewarnt“, schimpfte Rose, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Der Kleinen stiegen die Tränen in die Augen. „Es tut mir leid, Mommy.“
    „Schon gut“, tröstete sie Dalton schnell. Er kroch auf den Knien hinter die Trennwand zur Auslage und förderte nach einigem Keuchen den ersten Schuh zutage. Dann nahm er einen langen Schuhlöffel zu Hilfe und angelte nach dem zweiten Schuh und der Handtasche. „Voilà!“, sagte er, während er aufstand und sich aus der verkrümmten Haltung wieder geradebog.
    „Sie haben sie gefunden!“, rief Anna glücklich, sprang von der Kiste und umarmte ihn. Bei der einfachen Geste wurde ihm ganz warm ums Herz. Er hatte Kinder schon immer geliebt und sich mindestens ein Dutzend von ihnen gewünscht. Doch dieser Plan schien nicht aufzugehen.
    „Vielen Dank“, sagte das Mädchen mit ernstem Gesichtsausdruck.
    „Gern geschehen“, antwortete Dalton und drückte sie kurz.
    Mona störte den Zauber des Augenblicks, indem sie trocken erklärte: „Du hast Spinnweben in den Haaren.“
    „Trösten Sie sich, die stehen Ihnen gar nicht schlecht. Sie wissen doch, dass silberne Schläfen einen Mann interessant machen, oder?“, sagte Rose, während sie ihn vorsichtig von den grauen Schleiern befreite. „Auch ich danke Ihnen von Herzen für diese gute Tat. Was eine echte Katastrophe ist, wissen Sie nämlich erst, wenn Sie einmal Ihre Lieblings-Barbie-Tasche verloren haben“, scherzte sie.
    „Dann bin ich froh, dass wir die Tragödie gerade noch abwenden konnten.“
    „Wir wäre es mit diesen?“, fragte Mona Rose, während sie auf

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