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Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition)

Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition)

Titel: Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult , Samantha van Leer
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summen und in meinem Kopf alles durcheinanderbringen; die Trolle mit ihren polternden Schritten. Rapscullio kommt mit einer Stickarbeit aus seiner Höhle; Seraphima ist noch in Morgenrock und Hausschuhen.
    Als Letzte treffen die Meerjungfrauen ein. Sie schwimmen an den Strand und liegen im seichten Wasser, die Haare aufgefächert wie schwarze Umhänge. »Was soll die Eile, Frump?«, fragt Marina.
    Neben den Piraten bläst Pyro Rauchringe in die Luft, die Orville mit der Hand wegwedelt.
    »Meine Damen und Herren«, verkündet Frump. »Und ihr Fabelwesen. Ich habe euch auf Bitten von Prinz Oliver hierher bestellt, der eine äußerst wichtige Ankündigung zu machen hat.« Schwanzwedelnd überlässt er mir das Podium. »Viel Glück, Ollie«, sagt er so leise, dass nur ich es hören kann.
    Ich erhebe mich, plötzlich bin ich nervös. »Vielleicht wart ihr alle ein wenig verwirrt über das, was sich beim letzten Öffnen des Buches abgespielt hat«, beginne ich.
    »Du warst drauf und dran zu verschwinden!«, sagt Kapitän Crabbe. »Wir haben es alle gesehen!«
    »Ja, nun, das kam auch für mich überraschend«, lüge ich. »Ich wurde in die Anderswelt gezogen.«
    Kollektives Aufkeuchen in der Menge. »Du meinst«, sagt Sparks, »von den Lesern? «
    »Noch wichtiger«, erwidere ich. »Von der Schöpferin. Der Person, die die Welt, in der wir leben, erfunden hat.«
    »Schöpferin? Eine Frau?«, fragt Ondine.
    »Ich habe es dir doch gesagt«, sagt Marina triumphierend.
    »Ist sie schön? Bestimmt ist sie schön«, meint Ember seufzend.
    Ich denke an Jessamyn Jacobs. »Darauf habe ich gar nicht geachtet. Ich war vollauf damit beschäftigt, die neue Geschichte auswendig zu lernen.« Ich lege eine dramatische Pause ein. »Die Geschichte, die ich nun euch allen erzählen soll.«
    »Das verstehe ich nicht«, murmelt Biggle. »Müssen wir etwa neuen Text lernen?«
    »Tja, in gewisser Hinsicht schon.« Ich lasse den Blick über die Menge schweifen. »Wie sich herausgestellt hat, ist unsere ganze Geschichte Teil einer größeren. In der eigentlichen Geschichte geht es um einen Prinzen in einem Märchen …«
    »Das bist du!«, keucht Seraphima.
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Gut geraten! Wie gesagt, um einen Prinzen in einem Märchen, der zu entkommen versucht.«
    »Aus dem Königreich?«, fragt Scuttle und kratzt sich am Kopf. »Das leuchtet mir nicht so ganz ein …«
    »Nein, aus dem Buch. In die Anderswelt.«
    »Aber das ist unmöglich«, behauptet Orville. »Diese hier ist die einzige Welt, die wir haben.«
    »Und doch sind wir uns alle einig, dass es irgendwann einmal irgendwo jemanden gegeben hat, der diese Welt erdacht hat, in der wir leben, oder nicht?«, sage ich. »Schließlich sind wir ihr nie begegnet, und trotzdem sind wir alle hier. Das beweist, dass es immer eine zweite Welt gegeben hat. Die Welt, in der sich die Leser befinden, während sie lesen.«
    Diese Theorie müssen die Leute erst einmal verdauen. Frump, der ihre Reaktionen abschätzt, durchbricht die unbehagliche Stille. »Ich finde, Oliver soll uns die neue Geschichte erzählen!«
    Einige nicken. Selbst jene, die sich nicht recht an den Gedanken gewöhnen können, nicht von Anfang an Bescheid gewusst zu haben, lassen sich durch die Macht der Worte bezirzen; von dem Gedanken, dass es eine neue Geschichte zu erzählen gibt. »Ich unterstütze den Antrag«, sagt Königin Maureen.
    Aller Augen ruhen auf mir. Jeder wartet darauf, etwas über seine Zukunft zu erfahren. Ich beginne zu erzählen. »Also, nur damit ihr es wisst«, hebe ich an, »wenn es heißt ›Es war einmal‹ … dann ist das eine Lüge. Es war nämlich nicht einmal. Und auch nicht zweimal. Es war Hunderte Male, immer wieder, jedes Mal, wenn jemand dieses staubige alte Buch aufschlägt.«
    Als ich fertig bin, herrscht absolute Stille.
    Und dann fangen alle an zu klatschen. »Bravo!«, jault Frump. »Bravo!«
    Sogar die Meerjungfrauen haben feuchte Augen bekommen. »Wahrscheinlich sind doch nicht alle Männer Schufte«, murmelt Kyrie.
    Seraphima starrt verwirrt in den Sand zu ihren Füßen. »Dann bin ich also eigentlich die ganze Zeit in Frump verliebt gewesen?«
    Ich nicke. »Aber du hast es nicht zu zeigen gewagt, weil du die Gefühle von Prinz Oliver nicht verletzen wolltest.«
    Seraphima lächelt strahlend und streckt die Arme aus, um Frump auf ihren Schoß zu ziehen. »Irgendwie habe ich das von Anfang an gewusst, glaube ich«, sagt sie schüchtern.
    »Sonst noch Fragen?«, erkundige

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