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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Während Fiona sich schon in Sicherheit befand, sollten die Soldaten Nuala jagen, fangen und fortschleppen. Alle Welt sollte glauben, dass Fiona geraubt worden war. Dass die arme Nuala sterben würde, gehörte nicht zum Plan.“
    „Seht mich an!“ Bevans Stimme klang rau.
    Siorcha hob den Kopf. Ihr Gesicht spiegelte wider, welche Gewissensnöte sie ausstand. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie wusste, welch schwere Schuld sie auf sich geladen hatte. „Vergebt mir“, bat sie. „Bitte, vergebt mir.“
    Stille senkte sich über den Raum. Dann, nach einer Weile, sagte Bevan: „Fiona hätte mich um die Scheidung bitten können. Sie hätte mich nicht so hintergehen müssen.“
    „Ihr hättet doch niemals in eine Scheidung eingewilligt“, gab Siorcha zurück. „Das weiß ich, das wusste Fiona, und das wisst Ihr auch selbst.“
    Alles Blut wich aus Bevans Gesicht. „Ja“, murmelte er, „Ihr habt recht.“ Er hätte Fiona nicht freigegeben. Deshalb war sie vor ihm geflohen – so wie Genevieve vor Hugh geflohen war.
    „Bevan?“ Das war Genevieves Stimme.
    Er wandte sich ihr kurz zu, aber er sah sie nicht wirklich. Denn in diesem Moment wurde ihm klar, dass Fiona sehr wahrscheinlich noch lebte. Und das bedeutete, dass er noch immer ihr Gemahl war.
    Genevieve fühlte sich fiebrig und ihr war weiterhin übel. Hinzu aber war gekommen, dass sie jetzt, da Siorchas Bericht die Wahrheit über Fiona ans Licht gebracht hatte, der Verzweiflung nahe war.
    Ihre Ehe mit Bevan war ungültig.
    „Was wirst du tun?“, hatte sie ihn mit schwacher Stimme gefragt.
    „Ich weiß es nicht. Ich muss darüber nachdenken.“
    Doch tatsächlich hatte er seine Entscheidung längst getroffen, das sah sie an seinen Augen. Er würde sich auf die Suche nach Fiona machen, würde alles in seiner Macht Stehende tun, um eine Versöhnung herbeizuführen, und sie, Genevieve, aus seinem Leben verstoßen.
    Das ist nicht fair, dachte sie, das ist wirklich nicht fair. Habe ich denn gar kein Recht auf Glück?
    Mit ihrem Schicksal hadernd, war sie in einen unruhigen Schlaf gesunken.
    Als sie erwachte, war sie allein. Irgendjemand, vermutlich Siorcha, hatte ihr einen Kräutertrank auf den Tisch beim Kamin gestellt. Sie erhob sich, stellte fest, dass sie sich besser fühlte, roch an dem Absud, trank ihn und beschloss, sich anzukleiden.
    Wenig später trat sie in den Burghof hinaus.
    Am Tor traf sie auf Ewan. Er sah bedrückt aus. „Genevieve, wie geht es Euch? Ich habe gehört, was geschehen ist. Kann ich Euch irgendwie helfen?“
    „Ja.“ Ernst schaut sie ihn an. „Ich brauche jetzt etwas Zeit ganz für mich allein. Ich möchte in Ruhe trauern. Bitte, sorg dafür, dass man mir ein Pferd zur Verfügung stellt und dass die Wachen mich passieren lassen.“
    Der Junge zögerte. Doch dann nickte er. „Ich hoffe, Ihr seid warm genug angezogen? Es ist ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit.“
    Gerührt über seine Besorgnis lächelte Genevieve ihn warm an. „Danke, Ewan.“
    Wenig später verließ sie die Festung. Sie ritt zu dem Hain mit dem Steinkreis, den Bevan ihr gezeigt hatte. Dort stieg sie ab und schritt langsam von Monolith zu Monolith. Als sie den größten erreicht hatte, lehnte sie die Stirn gegen den kühlen Stein. Es war ein seltsam tröstliches Gefühl. Trotzdem kamen ihr die Tränen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie geweint hatte. Doch als sie sich schließlich auf den Heimweg machte, war sie ruhig und gefasst.
    Genevieve betrat die Kemenate, in die sie nach dem Auftauchen des goldenen Haarreifs umgezogen war. Überrascht blieb sie stehen. Die Truhe, die Fionas Sachen enthielt, stand offen, und vor ihr kniete Bevan. Er hielt das Stück Leinenstoff in der Hand, das erst Fiona und dann Brianna gehörte.
    Eine Zeit lang betrachtete Genevieve ihn schweigend. Schließlich fragte sie leise: „Bist du sicher, dass Siorcha die Wahrheit gesagt hat?“
    „Ja.“
    Ein neuerliches Schweigen folgte. Und wieder war es Genevieve, die als Erste das Wort ergriff. „Ich verstehe nicht, warum sie vor dir geflohen ist.“
    „Aus den gleichen Gründen, die dich veranlasst haben, vor Marstowe zu fliehen. Sie wusste, dass ich sie freiwillig nicht gehen lassen würde.“
    „Aber du bist nicht wie Hugh. Wie kannst du dich überhaupt mit ihm vergleichen?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe Fiona als mein Eigentum betrachtet. Wenn ich von Somerton gewusst hätte, hätte ich ihn vermutlich getötet.“
    Genevieve streckte die Hand nach ihm aus,

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