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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Augen verrieten ihre Neugier. „Wer ist Genevieve?“
    Bevan warf Ewan einen warnenden Blick zu. Aber der Junge reagierte gar nicht. „Sie ist …“, begann er.
    „Warte!“, unterbrach Bevan ihn.
    „… die Frau, die wir befreit haben. Allerdings erst, nachdem sie uns aus unserem Gefängnis geholt hatte.“ Ewan grinste.
    Bevan wollte ihn im Nacken packen, aber Ewan duckte sich und machte rasch mehrere Schritte zur Seite.
    „Eine Frau hat euch geholfen? Das ist interessant“, stellte Patrick fest.
    „Allerdings“, stimmte Isabel zu. „Wo hält sie sich jetzt auf? Warum hast du sie nicht mitgebracht, Bevan?“
    „Es erschien mir am klügsten, sie auf Ennisleigh zurückzulassen.“
    Isabel wollte nachhaken, aber Patrick brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.
    „Sie ist eine Normannin“, erklärte Ewan.
    „Eine Geisel?“ Patricks Gesicht verfinsterte sich. „Das erscheint mir nicht klug.“
    „Sie ist keine Geisel“, stellte Bevan klar. „Wie Ewan schon sagte: Sie hat uns geholfen. Als Dank habe ich ihr ihre Bitte erfüllt, sie vor ihrem Verlobten in Sicherheit zu bringen.“ Dann schaute er Ewan böse an. Der Junge musste endlich lernen, seine Zunge im Zaum zu halten! „Wir sehen uns morgen früh auf dem Übungsplatz. Dann wird sich zeigen, ob dein Schwert ebenso schnell ist wie dein Mundwerk.“
    Ewan nickte lachend, was Bevan sogleich dazu brachte, seinen Vorschlag zu bereuen. Er wusste, dass sein jüngster Bruder darauf brannte, weitere Unterrichtsstunden im Schwertkampf zu bekommen. Aber so sehr sich Bevan auch bemühte, ein guter Lehrmeister zu sein, sein Unterfangen war absolut unergiebig.
    Ewan schien keinerlei Fortschritte zu machen. Jeder, der den Jungen kannte, befürchtete, dass er eines nicht allzu fernen Tages den Tod finden würde, weil er ein so miserabler Kämpfer war. Und jeder wünschte, er würde sich entscheiden, ein Amt in der Kirche anzustreben. Davon aber wollte Ewan nichts hören.
    Sobald Isabel mit ihrem Gemahl allein war, sagte sie: „Ich wüsste wirklich gern mehr über diese Frau. Bevan hasst die Normannen. Es muss also einen besonderen Grund dafür geben, dass er ihr geholfen hat.“
    „Vermutlich war er durch die Umstände dazu gezwungen“, antwortete Patrick. „Eine andere Erklärung kann es nicht geben.“
    „Vielleicht … Trotzdem erscheint es mir seltsam, dass sie ihre eigenen Leute verlassen wollte. Ich frage mich wirklich, was für eine Frau sie ist.“
    Diese Bemerkung brachte Isabel einen misstrauischen Blick ihres Gemahls ein. „Du planst doch nicht irgendetwas?“
    „Vorerst nicht. Allerdings halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass ich mich in ein paar Tagen entschließe, Ennisleigh einen Besuch abzustatten.“
    „Ich möchte nicht, dass du dich in diese Angelegenheit einmischt, Isabel.“
    In diesem Moment hob sie das Kind hoch und herzte es, ehe sie erklärte: „Ob diese Normannin wohl schön ist? Bevan ist nun schon so lange allein …“
    „Also wirklich!“ Patricks Stimme verriet seine Entrüstung. „Er trauert noch um Fiona. Und eine Fremde wäre gewiss nicht die richtige Frau für ihn.“
    Darauf erwiderte Isabel nichts. Aber über ihre Lippen huschte ein kleines Lächeln.
    Am nächsten Morgen standen sich die MacEgan-Brüder im Schwertkampf gegenüber.
    „Willst du, dass ich dich umbringe?“, schimpfte Bevan schon nach kurzer Zeit. Nur mit Mühe hatte er den Schwung seiner Waffe so weit bremsen können, dass er Ewan nicht verletzte. „Warum benutzt du dein Schild nicht?“
    Statt zu antworten, versuchte der Junge einen Angriff. Dabei stolperte er und wäre fast in sein eigenes Schwert gefallen.
    Bevan unterdrückte einen Fluch. „Genug“, stellte er mit schneidender Stimme fest. „Sieh endlich der Wahrheit ins Ge sicht: Du bist einfach nicht zum Krieger geboren.“
    Ewan stand mit gesenktem Kopf da. Seine Miene verriet, wie unglücklich er war. „Ich werde alles lernen, was ich für den Kampf können muss“, erklärte er. „Mir fehlt einfach die nötige Übung. Wenn du mir mehr Unterricht gibst …“
    „Es ist sinnlos, dir weiter etwas zu zeigen“, unterbrach sein Bruder ihn. „Du lernst nichts dazu. Und ich kann nicht immer in deiner Nähe sein, um dich zu beschützen.“
    „Ich habe dich nie um deinen Schutz gebeten“, fuhr der Junge auf. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
    Nein, das kannst du nicht, hätte Bevan beinahe gesagt. Aber er wollte Ewan nicht noch mehr kränken. Also befahl er ihm nur, ins Haus

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