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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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zurückzukehren.
    „Ich werde euch allen beweisen, dass ich ein Krieger bin.“
    „Es wäre klüger, wenn du dich für einen anderen Weg entscheiden würdest. Warum willst du nicht deine sonstigen Stärken nutzen? Es muss auch Männer geben, die Aufgaben erledigen, die nicht unmittelbar mit Kampf und Waffen zu tun haben.“
    „Ich bin ein MacEgan, und die MacEgans sind Krieger.“
    Bevan musste einsehen, dass es ihm wieder nicht gelingen würde, Ewan zur Vernunft zu bringen. Aber die Vorstellung, noch einmal einen seiner Brüder im Kampf zu verlieren, schnürte ihm die Kehle zusammen. Schlimm genug, dass Uilliam von den Normannen erschlagen worden war …
    Er atmete ein paarmal tief durch, dann fuhr er Ewan liebevoll mit der Hand durchs Haar. „Mit so viel Entschlossenheit sollte es dir eigentlich gelingen, dein Ziel zu erreichen.“
    Dieses Zugeständnis trug ihm ein strahlendes Lächeln ein. Und Ewan wagte zu fragen: „Wann werden wir Genevieve wiedersehen? Ich mag sie.“
    „Du meinst, du willst sie besuchen? Daraus wird nichts. Morgen oder übermorgen werde ich mich darum kümmern, dass ein Trupp unserer zuverlässigsten Leute zusammengestellt wird. Die Krieger sollen Genevieve nach England begleiten. Du aber wirst nicht zu dieser Eskorte gehören.“
    „Sir Hugh wird nicht zulassen, dass seine Verlobte Irland verlässt. Ich glaube, er hat seine Soldaten längst auf die Suche nach ihr geschickt.“
    „Er hat nicht genug Männer, um uns gefährlich zu werden. Und auf Ennisleigh ist Genevieve sicher.“
    „Aber wieso willst du dann, dass sie die Burg verlässt? Auf dem Weg nach England ist die Gefahr viel größer, dass sie den Normannen in die Hände fällt. Außerdem …“ Ewan zögerte.
    „Außerdem?“, hakte Bevan nach.
    „Außerdem wäre es für einen einzelnen Mann nicht schwer, sich Zugang zu Ennisleigh zu verschaffen. Hugh könnte Genevieve von dort entführen.“
    „An den Wachen kommt niemand vorbei.“
    „Ich habe mich schon mehrmals ungesehen an ihnen vorbeigeschlichen.“
    „Tatsächlich?“ Bevan runzelte die Stirn.
    „Glaubst du mir etwa nicht?“ Ewan setzte eine gekränkte Miene auf. Dann wiederholte er: „Unabhängig davon ist es jedoch für Genevieve gefährlicher, wenn sie die Burg erst verlassen hat.“
    Die Überzeugung, die aus diesen Worten sprach, machte Bevan zornig, vor allem, weil die Normannin genau dasselbe gesagt hatte. Er durfte nicht zulassen, dass ihr irgendetwas zustieß. Und das bedeutete, dass er sie persönlich nach England begleiten musste.
    Diese Vorstellung behagte ihm gar nicht.
    Bevan stieg aus dem Boot und machte ein paar Schritte auf die Inselfestung zu. Innerlich fluchte er, während er sich sorgfältig umschaute. Ewan hatte gerade das Boot vertäut und richtete sich auf.
    Ursprünglich war es nicht Bevans Absicht gewesen, nach Ennisleigh zurückzukehren, solange Genevieve sich dort aufhielt. Insbesondere hatte er nicht vorgehabt, Ewan seinen Wunsch nach einem Wiedersehen mit der schönen Normannin zu erfüllen. Dennoch hatte er seinem jüngsten Bruder schließlich gestattet, ihn zu begleiten. Ewan hatte darüber geklagt, die Sticheleien nicht länger ertragen zu können, die er auf Laochre über sich ergehen lassen musste, da er bei der misslungenen Eroberung von Rionallís eine so unrühmliche Rolle gespielt hatte.
    MacEgan wartete, bis Ewan ihn eingeholt hatte. Er war dem Jungen nicht gerade dankbar dafür, dass er ihm in Erinnerung gerufen hatte, in welch großer Gefahr Genevieve noch immer schwebte. Dennoch musste er sich eingestehen, dass Hughs Soldaten aller Wahrscheinlichkeit nach überall in der weiteren Umgebung von Rionallís nach der Verlobten ihres Herrn Ausschau hielten. Wenn sie die Normannin fanden und sie zu Hugh zu rückbrachten, so musste die junge Frau um ihr Leben fürchten. Bevan konnte nicht vergessen, wie brutal Hugh sie geschlagen hatte. Er hasste den normannischen Ritter dafür. Und nicht zum ersten Mal bedauerte er, dass er den Feind in jener Nacht nicht getötet hatte.
    Unwillkürlich hob er die Hand und berührte leicht die verletzte Schulter. Die Wunde war gut verheilt, doch es würde noch Wochen dauern, bis er den Arm wieder uneingeschränkt gebrauchen konnte. Welch ein Glück, dass er Rechtshänder war und deshalb sein Schwert nach wie vor mit unverminderter Kraft schwingen konnte.
    Gefolgt von Ewan, trat er durch das äußere Tor. Hinter der Mauer befand sich der Übungsplatz, und mehrere Männer waren damit

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