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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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ich jemals eine Frau als hässlich bezeichnen könnte, nur gibt es da bestimmte Kategorien. Und zwar ›uninteressant‹, ›interessant‹, ›süß‹ und ›die Frau fürs Leben‹. Jane ist mit ihrer Art zwar an der zuletzt Benannten knapp vorbeigerauscht, weil meine Traumfrau selbstredend schön aber dennoch sehr häuslich sein muss. Dafür bedient sie jedoch die anderen zwei in Hülle und Fülle. Sie ist sowohl interessant, wie auch süß! Eben eine gute Mischung, um für einen längeren Zeitraum mein Favorit zu bleiben.
    Wenn ich mir diese eine viel zu kurze Minute in Erinnerung rufe, in der das Licht anging, muss ich das eben gedachte sogar umformulieren: ›für einen sehr langen Zeitraum‹.
    Sie ist wahrlich nicht perfekt, der südländische Touch, den sie nicht sonderlich erfolgreich hinter dem eindeutig gefärbten, blonden Haar versteckt, lässt sie dennoch aus der Masse herausstechen. Die Augen könnten genauso gut zu einer ägyptischen Schönheit gehören, die schmucke Nase erinnert mich an Nofretete, während das herzförmige Gesicht und die sanft geschwungenen Lippen dieser erhabenen Mischung etwas nahezu kindlich Süßes verleihen.
    Klar ist, dass sie mir weitaus mehr gefallen könnte, wenn sie ein paar zusätzliche Kilos auf den Rippen und ihre natürliche Haarfarbe beibehalten hätte, was allerdings nicht heißt, dass ich die jetzige Version von der Bettkante stoßen würde.
    Problem hierbei? Ich habe bisher niemanden gefunden ...
    Weder Nancy, obwohl ihr Name doch eher selten vorkommt, noch Jane. Lediglich von meiner Nachbarin hörte ich, dass zwei Mädchen, auf die die Beschreibung passt, zusammen mit den anderen Mädels den Eingang in die Disko belagert und sich dabei nach unserem Verbleib erkundigt haben.
    Diese belauschte zwar ihr Gespräch, hat sich aber, blöd, wie sie ist, nicht getraut ihnen zu sagen, dass sie uns kennt und um genau zu sein, mit uns zusammen zu eben der Disko gefahren ist.
    Und auch wenn ich nun weiß, dass sie uns suchen, gelingt es mir nicht, auch nur eine Minute die Füße stillzuhalten und darauf zu vertrauen, dass sie uns trotz des akuten Informationsmangels finden. Weil es einfach zu wenig ist, mein Wunsch, sie wiederzusehen zu groß und ich schlussendlich ein Mann bin. Beizeiten sogar ein sehr altmodischer ...
    Das laute ›Riiiiing‹ unseres Haustelefons reißt mich aus meinen Gedanken. Mit leicht verschwitzen Händen halte ich mir das Mobilteil ans Ohr, atme nochmals tief durch und hebe ab.
    »Wildman.«
    »Hi, Wilder!« , begrüßt mich Helge. Fürs Verständnis, er ist der Mittelsmann, den ich in meine Suche eingebunden habe, weil seine guten Connections zu allen Cliquen, meine einzige Chance auf Erfolg bilden. Wie genau der Gute diese Verbindungen hergestellt hat, obwohl er ein Dasein führt, welches ausschließlich hinter einem Computer stattfindet, ist und bleibt für mich ein Rätsel. »Ich habe die Bilddatenbanken der umliegenden Diskos nach deinem Mädchen durchforstet und mehrere Kandidatinnen herausgefischt, die zum Steckbrief passen könnten.«
    »Super!«
    »Allerdings gibt es da ein kleines Problem ...« , höre ich ihn sagen. Daraufhin legt er eine lange Pause ein, in der ich ihn irgendwas tippen höre.
    »Nun sprich schon!«, fordere ich ihn ungeduldig auf.
    »Zwei von ihnen sind verheiratet und die anderen beiden in sehr schwierigen Beziehungen. Überhaupt kann ich mir kaum vorstellen, dass das eine von denen ist, weil dein Mädel doch forsch, sexy und offen war.«
    »Okay!«, sage ich gedehnt. »Wie auch immer!«
    »Ich schicke dir jetzt einfach die Links zu den Bildern ...«
    Mein Stichwort, um an meinem Schreibtisch Platz zu nehmen und den Bildschirmschoner mit einem Mauswisch zu verbannen. Sogleich sehe ich neue Benachrichtigungen bei meinem Skype Account aufleuchten und fühle, wie mir der Panikschweiß nun auch auf der Stirn ausbricht.
    »Gehen wir die Bilder der Reihe nach durch?«
    »Klar! Ist wohl am besten!«
    Einen tiefen Atemzug später klicke ich auf das erste Bild und schüttle sofort den Kopf. Dumm, weil Helge mich ja nicht sehen kann. »Die Erste ist es nicht.« Klick. »Die Zweite auch nicht!«
    »Das ist gut, das waren die Verheirateten!«
    Klick.
    »Das dritte Bild ist ebenfalls eine Niete!«, sage ich und spüre die Erleichterung. Es wäre zwar schön, wenn sie dabei wäre, aber wiederum auch nicht, weil die Prognosen bei den Mädchen schlecht stehen. Man kann mir vieles Nachsagen, dass ich irgendwelche Beziehungen kille,

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