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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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hier bist ...«
    »Aileen hat sie rausgeschickt!«, vermutet Sean und knirscht mit den Zähnen.
    »Deine Ex?«, rät Brian. Seine viel zu hohe Stirn legt sich sogleich in Falten und diese Geste ist dermaßen ansteckend, dass ich sie auf der Stelle nachmache.
    Nein, jetzt ohne zu scherzen, es ist natürlich die Neuigkeit, die mich schockiert. Ich dachte immer, dass Sean noch niemals eine feste Freundin hatte!?!
    »Dann hast du ja noch einmal Glück gehabt, dass ihr so unbeschadet davon gekommen seid!«
    Sean schüttelt den Kopf und legt seine Hände um mein Gesicht. »Nicht Glück, ich hatte MEINE Janessa!« Die Betonung legt er auf das HATTE, was mich schwer schlucken lässt. Abgesehen davon, das mir nicht gerade behagt, wenn ein Mann sein Besitzrecht auf mich ausspricht, klingt es fast nach Abschied. Nach einem »Mir ist es scheißegal, warum du mich betrogen hast, ich werde dich dennoch verlassen!«
    Ich wage es kaum, zu atmen. Seine Worte hallen in meiner Mitte nach, die Art, wie er mich festhält, mutet Verzweiflung an und den letzten Satz kann man sowohl als Segen wie auch als Fluch ansehen. Was das aber ist, erschließt sich mir nicht wirklich.
    »Wie auch immer, ihr solltet nicht allein rausgehen. Du kennst die Typen, sie werden es wieder versuchen«, meldet sich Brian erneut zu Wort.
    »Ich fahre jetzt sowieso nach Hause ...«, erklärt Sean. Nicht WIR hat er gesagt, sondern ICH. Und die Art, wie er das sagt, lässt ahnen, dass er es todernst meint. Dass er mich im Anschluss loslässt und vor mir zurück springt, als bestünde ich aus Feuer, besiegelt meinen Untergang.
    Nichtsdestoweniger frage ich ihn, ob er mit mir deswegen Schluss machen will, und schließe meine Augen, um die Tränen dahinter zu verbergen, als er darauf mit einem Nicken antwortet.
    »Hast du das während der Schlägerei beschlossen?«
    »Nein! Das hat mein Unterbewusstsein anscheinend schon längst erkannt, nur hat es diese Erkenntnis nicht weitergeleitet ...«, fröstelt er.
    »Das ist nicht witzig, Sean!«
    »Ist es auch nicht, Jane ... Ich meine es so, wie ich es sage!« Damit drängt er mich zu meinem Auto und reicht mir den Autoschlüssel, den ich ihm vorher aus Platzmangel zugesteckt habe.
    »Was soll das?«, will ich wissen.
    »Steig ein!«, herrscht er mich an.
    »Ich will aber nicht. Ich will nicht, dass du gehst!«, gestehe ich schließlich.
    » Das hättest du dir vorher überlegen müssen, Schätzchen ...«
    »Bitte Sean ...«
    »S TEIG EIN!«
    Meinem Schicksal ergeben, entriegele ich den Wagen und steige ein. Mit zitternden Händen hole ich mir eine Zigarette raus, erkenne in dem Moment, dass das Feuerzeug fehlt, und betätige den Anlasser, um den Zigarettenanzünder des Autos zu benutzen. Noch bevor dieser herausspringen kann, nimmt mir Sean allerdings sowohl die Zigarette wie auch die Packung weg.
    »Hör endlich auf, dich kaputt zu rauchen!«
    »Wüsste nicht, was es dich angehen sollte, wie ich mit mir umgehe ...«, bemerke ich trotzig.
    »Ach nein? Ich bin seit einem halben Jahr mit dir zusammen, falls dir das entgangen ist.« Ich will gerade widersprechen, als er meinen Einwand erkennt und fortfährt. »Auch wenn ich eben gesagt habe, dass ich Schluss mache, bedeutet es noch lange nicht, dass ich die Verantwortung für dich von mir nehme!«
    »Aber ...«
    »Nein, Jane! Es gibt kein ›aber‹ ... Für dich vielleicht, für mich jedoch nicht! Dir ist anscheinend überhaupt nicht klar, WAS mich dermaßen stinkig macht!«
    »Lass uns reden ...«, schlage ich noch mal vor.
    »Fahr los ...«, befielt er. So unbeherrscht, wie jetzt, habe ich ihn noch nicht erlebt. »Wir werden reden. Aber nicht hier und nicht jetzt. Ich bin kurz davor etwas sehr ›Drastisches‹ zu machen, es wäre also ratsamer, wenn du einfach tust, was ich dir sage ...«

Kapitel 25

    M ir selbst ist unklar, auf wen meine Wut gerichtet ist. In die enge Auswahl gehören auf jeden Fall Tyler, ich selbst, Tyler, Jane, Tyler, mein gottverfluchtes Leben, Tyler.
    Ja, stimmt! Es wird wohl das sein, was mir am häufigsten in den Kopf kommt ...
    Wie konnte dieses Arschloch so etwas Linkes abziehen. Andererseits frage ich mich, wie Jane auf den urältesten aller Tricks rein fallen konnte? Weiß sie wirklich nicht, dass jemand der große Töne spuckt nicht unbedingt immer die Noten trifft? Soll heißen: W ILL ich meinem Leben ein Ende setzen, handele ich nach dem Sternschnuppen-Wunsch-System und behalte es - wie all die anderen Hoffnungen - für mich.
    Was hat es

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