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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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Ahnung, ob Susan James eine Heldin oder eine Idiotin war. Vielleicht ein bisschen was von beidem.
    »Nächste Woche ist hier Jahrmarkt«, sagt Matt. »Versuch deine Mom zu überreden, dass ihr einen Ausflug hierher macht. Wird ’ne Riesennummer.«
    »Keine Zeit, bin mit Matheaufgaben und Aufsatzschreiben ausgebucht.« Der Beagle fängt an zu bellen, weil er noch einen Keks will. Ich klettere aus dem Käfig und schneide bescheuerte Grimassen, bis er aufhört.
    »Und was hast du sonst noch so vor?«, fragt Matt. »Außer das Lern-Camp zu hassen?«
    Ich erzähle ihm, dass unsere Gruppenleiterin gar nicht so übel ist. »Außerdem findet sie meine Zeichnungen cool.«
    Als Matt fragt, ob ich andere aus dem Camp kenne, antworte ich beinahe, dass Carly auch da ist, aber dann tue ich’s doch nicht. Wenn Matt wüsste, dass ich bei ihr zu Hause war, würde er sich schnurstracks in den nächsten Flieger setzen, um mich zu retten.
    schnurstracks
    Matt berichtet noch, er hätte einen Überflieger-Skateboarder auf der Insel kennengelernt, der ihm mehrere neue Moves gezeigt habe. Ich freue mich für ihn, bin aber auch neidisch, weil er mit jemand anderem mehr Spaß hat als mit mir.
    »Muss jetzt Schluss machen«, sagt Matt. »Heute Abend gibt’s am Strand ein Feuerwerk.«
    Dieser Sommer kotzt mich an! Statt ins Haus zu gehen, klettere ich über die Veranda aufs Garagendach. Meine Ferien sind schon fast halb um und ich hab noch nicht ein einziges spaßiges Erlebnis gehabt! Das ist doch ätzend!
    Als ich die Tür aufgehen höre, weiß ich, was jetzt gleich kommt.
    »Derek!«, schreit Amy. »Komm sofort da runter, sonst sage ich deiner Mutter, dass du wieder an meinem Geldbeutel warst.«
    Es regnet zwar immer noch, aber ich ziehe trotzdem einen Turnschuh aus und werfe ihn nach der Satellitenschüssel. Volle Punktzahl!
    Kreischend rennt Amy ins Haus, um nachzuschauen, ob ich ihr ihre tolle Serie zerstört habe.
    Okay, ich hab hier zwar keinen Strand, aber immerhin so was Ähnliches wie ein Feuerwerk.

Zwei E-Mails
    Als ich einmal vom Camp heimkomme, finde ich auf dem Rechner eine Mail von meiner Großmutter, in der steht, dass sie es kaum erwarten kann, uns mal wieder zu besuchen. Mein Großvater ist vor drei Jahren gestorben, und seither verbringt sie ihre Tage meist damit, mit ihren Freundinnen zum Bowling zu gehen – lauter alte Damen, die sich die Haare färben und dicke Klunker tragen, um so zu tun, als wären sie gar nicht alt. Grandma kennt sich mit Photoshop aus, sogar besser als Dad, und sie hängt an jede Mail eine lustigeZeichnung dran, die sie am Computer gemacht hat.
    Der Absender der zweiten Mail an diesem Tag ist mir unbekannt, aber schon nach dem Lesen der ersten Zeile weiß ich, worum es geht.
    unbekannt
    Hallo Derek,
    tausend Dank für deinen Eintrag ins Gästebuch unserer Tochter. Bist du Derek Fallon aus Kalifornien? Wenn ja, dann richte deiner Mom bitte schöne Grüße aus. Susan ist im Herzen immer bei uns, und es tröstet uns zu erfahren, dass sie auch anderen Menschen viel bedeutet hat. Ich bin sicher, du bist ein großartiger Junge und Susan schaut aus dem Himmel stolz zu dir herunter.
    Viele Grüße,
    Madeline James
    Ich lese die E-Mail vier Mal durch. Warum ist diese Frau so nett zu mir? Wenn Susan wirklich aus dem Himmel zu mir herunterschaut, dann höchstens mit Wutblitzen in den Augen, weil sie nur dran denken kann, wie viel Spaß sie auf Erden verpasst. Ein Wunder, dass sie nicht als Geist hier aufkreuzt und mich vor einen Zug schubst oder so.
    Ich hab Susan bisher nie als meinen Schutzengel gesehen; kann es wirklich sein, dass sie immer noch auf mich aufpasst? Ich starre auf meine eingegangenen Mails, schalte immer zwischen der von Mrs James und der von Grandma hin und her. Und dann schlägt eine geniale Idee ein. Ich marschiere zu Mom in die Küche.
    Schutzengel
    »Grandma scheint ziemlich einsam zu sein«, sage ich.
    Mom klopft gerade Hähnchenschnitzel fürs Abendessen weich. Für jemanden, der sein Leben der Rettung von Tieren gewidmet hat, geht sie mit toten Tieren ziemlich gnadenlos um, schießt es mir durch den Kopf.
    gnadenlos
    »Ja. Ich hatte gehofft, wir könnten sie diesen Sommer mal besuchen fahren«, sagt sie. »Aber dann müsste ich die Praxis schließen, weil ich keinen Ersatz kriege. Ich hab Grandma gegenüber schon ein richtig schlechtes Gewissen.«
    Anscheinend hat sie nicht genug nachgedacht, bevor sie mir geantwortet hat. Das eröffnet mir die Chance, meinen Plan sofort in die Tat

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