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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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über und lege los. Unter der ersten Schnur schlängele ich mich limbomäßig und ohne Probleme durch, aberschon die zweite streife ich mit einer Schulter. Ich darf noch drei erfolglose Versuche starten, dann will Carly selber wieder ran.
    Sie stülpt sich die Maske über, holt einmal tief Luft und schiebt sich dann wie eine Kreuzung aus Katze und Sportgymnastin durch den Raum. Irgendwie muss ich bei ihrem Anblick an Joe Brennan und seine blöden Fantasiegeschichten denken. Aber es ist nicht Joe, dem ich das hier gerne zeigen würde, sondern Matt. Matt und ich könnten das locker mehrere Stunden lang spielen.
    Kreuzung
    Carly schafft es durch das komplizierte Gespinst aus »Sensorenfäden« bis hinüber zum Hocker. Unter der letzten Angelschnur schlängelt sie sich so geschmeidig durch, als wäre sie eine Limbostange, dann biegt sie sich – in Zeitlupe – wieder nach obenund greift nach dem falschen Diamanten.
    Gespinst
    Ich klatsche Beifall.
    Carly stellt die Glasschüssel wieder auf den Hocker und nimmt die Skimaske ab. »Ich hatte aber auch viel Zeit zum Üben«, sagt sie. »Willst du’s noch mal versuchen?«
    Diesmal ziehe ich meine Turnschuhe aus, bevor ich mir die Maske aufsetze. Als Mom zum Aufbruch drängt, frage ich sie, ob wir nicht noch ein bisschen bleiben könnten. Sie ist überrascht, sagt aber Ja. Carly zeigt mir ein paar Tricks und Kniffe, und als ich eine Stunde später tatsächlich gehen muss, habe ich es zweimal geschafft, den Diamanten zu klauen.
    Ein letztes Mal schaue ich mich im Zimmer um. »Du hast das echt alles selber gemacht UND du hast die ganzen Bücher von der Leseliste gelesen?«
    Carly zuckt mit den Schultern. »So schwer war das gar nicht.«
    Ich finde das irgendwie unfair. Soll mein Sommer wirklich so aussehen – dass ich mich vor der größten Streberin der Schule blamiere?

Anruf von Matt
    Es ist Donnerstagabend und Amys Lieblingsfernsehserie läuft gerade, also kann ich völlig unbemerkt auf dem Boden liegen und Bodi den Bauch kraulen. Er ist wieder ganz der Alte, aber Mom sagt, er sollte sich trotzdem lieber schonen. Ich wünschte, sie würde auch mal daran denken, MICH zu schonen.
    In den Werbepausen ruft Amy immer ihre beste Freundin Tina an, und dann gibt’s an beiden Enden der Leitung tausend Aaaahs und Oooohs zu dem berühmten Schauspieler, der den Arzt in ihrer blöden Serie spielt. Ich würdeam liebsten aufs Dach klettern und die Satellitenschüssel umlegen, damit sie den Schrott nicht mehr sehen kann, aber draußen regnet’s gerade, und Amys Reaktion ist es mir nicht wert, bis auf die Knochen nass zu werden.
    berühmt
    Reaktion
    Ich nehme den Schlüssel und sperre Moms Praxis auf. Die Empfangsdame hat immer eine Dose Hundekekse auf dem Schreibtisch, davon grapsche ich mir ein paar, für Bodi später. Ich schaue nach, ob Pedro zufällig da ist, ist er aber nicht.
    Fünf Hunde sitzen in großen Metallkäfigen im hinteren Zimmer. Als ich durch die Schwingtür reinkomme, fangen sie an zu bellen, also tue ich das, was ich immer tue, wenn ich sie beruhigen will – ich gebe ihnen Leckerlis. Dann krieche ich in einen der leeren Käfige. Diesmal ist ein Dalmatiner mein Nachbar.
    Ich liege da in dem Käfig und fahre mit den Fingern die Gitterstäbe ab. Das erinnert mich an das Gitter vor Jamies Laden, und ich überlege, ob er es wohl genießt, seine Familie ein paar Wochen nicht sehen zu müssen. Über Jamie komme ich auf Matt, und er fehlt mir. Als hätte das Matt wiederum an mich erinnert, steht plötzlich Amy in der Praxistür.
    »Telefon für dich. Dein Freund.« Sie wirft mir das schnurlose Telefon zu. »Klasse, du hockst in einem Käfig. Genau da gehörst du auch hin.«
    Ich erzähle Matt, dass ich gerade an ihn gedacht habe. Während er mir vorschwärmt, wie er Karussell und Kajak gefahren ist und gestern Abend am Hafen Fish & Chips gegessen hat, starre ich an die Käfigdecke und versuche nicht depressiv zu werden angesichts meines Sommers mit»Baseball-Mathe« und gezeichneten Wortschatz-Wörtern.
    Karussell
    »Aber jetzt die eigentliche Neuigkeit«, sagt Matt. »Wir waren in South Beach, genau an dem Strand, wo deine Babysitterin dich vor dem Ertrinken gerettet hat.«
    Ich werfe einem Beagle einen Hundekeks zu, damit er mit dem Gewinsel aufhört. »Und, wie war’s?«
    »Gewaltige Wellen und eine superstarke Strömung. Echt gefährlich für einen Zweijährigen. Du hast Glück gehabt.«
    gewaltig
    Ich drücke die Stirn gegen die kühlen Metallgitterstäbe. Keine

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