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Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story

Titel: Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Omar Nasiri
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für einen Gefallen?“
    Hakim machte eine kurze Pause, dann begann er langsam zu sprechen. „In Marokko gibt es einen Bruder, einen sehr guten Freund von mir. Ich habe aus Gefälligkeit ein Auto für ihn gekauft, aber er kann nicht herkommen, um es abzuholen, weil er keinen Pass besitzt. Deshalb hoffe ich, dass du bereit bist, ihm den Wagen zu bringen.“
    Ich war verblüfft. „Was sagst du da? Du weißt, dass ich nicht einmal einen Führerschein habe.“
    „Das ist kein Problem“, sagte Hakim rasch. „Ein anderer Bruder wird dich begleiten. Er hat einen Führerschein, und er kann den ganzen Weg bis zum Hafen von Algeciras fahren. Du wirst nur in Tanger vom Fährhafen ins Stadtzentrum fahren müssen.“
    Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Ich konnte nicht glauben, dass Hakim wirklich dachte, ich würde ihm seine Geschichte mit dem Auto, das ich netterweise seinem Freund bringen solle, abkaufen.
    „Wenn du willst, dass ich etwas für dich tue“, knurrte ich Hakim an, „dann sagst du mir am besten genau, worum es sich handelt. Ich fahre kein Auto für dich nach Marokko, solange ich nicht genau weiß, was drin ist. Versuch nicht, mich reinzulegen, Hakim. Ich bin nicht blöd.“
    Mein Bruder starrte mich nur an und sagte nichts. Ich stieg aus dem Auto und ging davon.
     
    Am übernächsten Abend kam Hakim in mein Zimmer herauf. „Komm mit“, sagte er. „Ich muss bei einem Freund ein paar Sachen abliefern, und ich möchte, dass du ihn kennenlernst.“
    Sein Tonfall hatte etwas Seltsames, und ich war neugierig. Also ging ich mit. Wir fuhren etwa einen Kilometer weit und bogen dann in eine Wohnstraße ein. Dort hielten wir vor einem Wohnblock, und Hakim stieg aus und öffnete das Tor zu einem Innenhof, in dem es vier Garagen gab. In einer davon brannte Licht. Wir gingen hin, und Hakim klopfte ans Fenster.
    Die Garagentür öffnete sich, und wir sahen zwei Männer. Einer von ihnen war offensichtlich Mechaniker. Er trug einen Overall, war verschwitzt und mit Öl beschmiert. Weiter hinten hing ein Vorhang, hinter dem ich die rückwärtige Stoßstange eines Autos erkennen konnte.
    Der Garagenboden unmittelbar vor uns war mit allen möglichen Dingen bedeckt – ich sah haufenweise Devisen, Waffen, Funkgeräte. Und etwas, das aussah wie Ziegelsteine, die in weißes Papier eingewickelt waren. Es war offensichtlich, dass der Mechaniker das Auto auseinandernahm, um all diese Sachen dort zu verstecken. Hakim wechselte mit den beiden Männern ein paar Worte und gab ihnen eine Tüte mit Lebensmitteln, die er für sie eingekauft hatte. Dann gingen wir wieder.
    Auf dem Heimweg wandte er sich mir zu. „Wirst du das übernehmen? “
    Ich zögerte keinen Augenblick. „Ja, ich mach’s.“
    Wenn ich ablehnte, wusste er, dass ich niemals wirklich bereut hatte, dass ich niemals zu ihm und den anderen zurückgekehrt war. Sagte ich ja, würden sie mir wieder uneingeschränkt vertrauen. Gilles hatte mir von Anfang an gesagt, sein Ziel sei, dass ich in den Kreis der Anführer vordrang, und ich wusste: Dies war meine Chance.
     
    Ich traf Gilles am folgenden Tag und berichtete ihm von Hakims Ansinnen und von der Garage. Er saß kerzengerade, als er mich fragte, was ich dort gesehen hätte. Als ich ihm von den „Ziegelsteinen“erzählte, nickte er und meinte, das sei möglicherweise Semtex.
    „Wirst du den Auftrag übernehmen?“, fragte Gilles. Er war offensichtlich nervös, aber ich wusste, dass er dafür war. Er wollte herausfinden, wie diese Gruppe funktionierte. Er wollte, dass ich in den Führungskreis vordrang.
    „Ja“, sagte ich. „Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich es tun werde.“
    „Du weißt, dass das sehr riskant ist. In Spanien oder Marokko haben wir keine rechtlichen Befugnisse. Wenn du dort verhaftet wirst, können wir nichts für dich tun.“
    „Ich weiß. Ich habe nicht vor, mich verhaften zu lassen.“Gilles atmete hörbar aus. „In Ordnung. Und das muss ich von dir erfahren: Du musst mir alles berichten, was du über das Auto weißt. Du musst mir sagen, wenn du losfährst. Und du musst mich von jedem Ort, an dem du unterwegs haltmachst, anrufen, so dass wir deine Spur verfolgen können.“
    Gilles spielte wieder den Zuchtmeister, und das machte mich wütend. Ich hatte ihm angeboten, etwas unglaublich Gefährliches zu tun, und er versuchte mir wieder einmal vorzuschreiben, wie so etwas anzupacken war. Das wollte ich nicht zulassen. Nicht nur aus Sturheit, obwohl das natürlich teilweise auch

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