Mein Leben ohne Limits
Mensch.“
Bis zu diesem Tag war ich ständig damit beschäftigt, meinen Wert zu hinterfragen. Ich dachte, das Erzählen würde mir helfen, nicht so einsam zu sein. Aber dann nannte dieses Mädchen mich schön (was mir durchaus ein bisschen guttat) und weckte in mir die leise Ahnung, dass ich in der Lage war, anderen zu helfen. Durch das Mädchen wurde meine Perspektive korrigiert. Vielleicht bin ich doch zu etwas nütze , dachte ich.
Erfahrungen wie diese haben mir geholfen zu verstehen, dass „Anderssein“ eine Chance sein kann, einen besonderen Beitrag zu leisten. Mir wurde klar, dass die Leute bereit waren, mir zuzuhören. Sie mussten mich ja nur ansehen und wussten sofort, dass ich einiges durchgemacht und überwunden hatte. Ich brauchte nicht um Glaubwürdigkeit zu kämpfen. Meine Zuhörer merkten instinktiv, dass ich vielleicht etwas zur Lösung ihrer eigenen Probleme beitragen konnte.
Seitdem habe ich in Schulen, Kirchen, Gefängnissen, Krankenhäusern, Sportstadien und auf unzähligen Veranstaltungen gesprochen. Und es wird noch besser: Tausende Menschen haben mich umarmt und mir die Gelegenheit gegeben, ihnen zu sagen, wie wertvoll sie sind. Mein fehlerhafter Körper ist zu einem richtig guten Werkzeug geworden: Ich habe das Talent, andere aufzubauen. Ihnen Mut zu machen. Gott sei Dank!
DAUERLAUF MIT HÜRDEN
Das Leben kann wirklich grausam sein. Manchmal kommt alles zusammen und verstellt einem den Blick. Ich will kein Miesmacher sein, aber jedem von uns kann das passieren.
Die Sache ist die: Unsere Sicht als Menschen ist begrenzt. Wir können einfach nicht in die Zukunft schauen. Das ist eine schlechte, aber auch eine gute Nachricht: Was vor dir liegt, kann also auch immer besser werden, als du denkst! Aber um es zu erreichen, musst du dich aufraffen.
Egal, ob dein Leben schon gut läuft und nur noch ein kleines Quäntchen fehlt, oder ob es so schlecht aussieht, dass du am liebsten im Bett bleiben würdest: Ab jetzt liegt es an dir, was daraus wird! Alles hat man natürlich nicht in der Hand. Auch den besten Leuten passieren schlimme Dinge. Ich empfand es zum Beispiel ziemlich lange als unfair, so einen Körper zu haben. Aber es ist nun einmal so, und ich will das Beste draus machen.
Habe ich das schon erwähnt? Jeder erlebt Rückschläge. Manchmal trauen andere einem nicht zu, was man sich vorgenommen hat. Als ich mich für eine Karriere als Redner entschieden hatte, meldeten sogar meine Eltern Zweifel an.
„Meinst du nicht, du wärst in der Buchhaltung besser aufgehoben? Dieser Beruf wäre für deine körperlichen Gegebenheiten sicherlich angemessener und auch zukunftssicher“, gab mein Vater zu bedenken.
Er hatte in gewisser Weise recht. Einiges sprach für einen Beruf im Finanzwesen. Ich habe ein Talent für Zahlen. Aber seit meinen ersten Erfahrungen als Redner hatte ich meine große Leidenschaft entdeckt: Ich wollte von mir, meinem Glauben und der Hoffnung auf ein besseres Leben erzählen. Wer seine Bestimmung einmal erkannt hat, braucht sich um Motivation keine Sorgen mehr zu machen.
Falls du noch nach deinem persönlichen Weg suchst: Ein bisschen Frust gehört dazu. Das Ganze ist ein Marathon, kein Sprint! Das Sehnen nach mehr ist ein Zeichen dafür, dass du wächst, über deine Grenzen hinauswillst und deine Talente förderst. Dabei ist es nicht verkehrt, sich ab und zu auf den Prüfstand zu stellen. Sind die Prioritäten und das Handeln noch auf das große Ziel abgestimmt?
OFFENBARUNG AM SONNTAG
Mit fünfzehn Jahren beschloss ich, es mit Gott zu versuchen. Ich bat ihn um Vergebung und darum, mir künftig auf meinem Weg zu helfen. Vier Jahre später ließ ich mich taufen, um meinen Entschluss zu besiegeln. Ich fing an, anderen von meinen Erlebnissen mit Gott zu erzählen und spürte, dass ich auch hier meine Berufung gefunden hatte. Die Sache kam immer mehr ins Rollen und wurde letztlich zu einer Vollzeitbeschäftigung, die mich an viele Orte auf der Welt gebracht hat. Und dann, vor ein paar Jahren, geschah etwas, was mich in meiner Berufswahl noch viel stärker bestätigen sollte.
Alles schien ganz normal, als ich eines Sonntagvormittags in Kalifornien in eine Kirche rollte, um dort einen Vortrag zu halten. Das einzig Besondere war, dass ich nicht irgendwo fernab von zu Hause eingeladen war, sondern gleich bei mir um die Ecke. Die Knott Avenue Christian Church in Anaheim liegt nur ein paar Hundert Meter von meinem Zuhause entfernt.
Ich fuhr mit dem Rollstuhl in den Saal und
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